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Der goldene Handschuh Roman
Der goldene Handschuh
Roman




Heinz Strunk

Rowohlt
EAN: 9783498064365 (ISBN: 3-498-06436-3)
256 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2016

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
«Er stellt sich eine andere Welt vor, in der er selbst jung und gesund und sein Atem angenehm ist und er einer nach Rosen duftenden Frau mit reiner Haut, schönem Gebiss, einem makellosen Körper den Himmel auf Erden bereitet. Ein katastrophales Glücksverlangen überfällt ihn. Er hofft auf ein Wunder, aber das tut er ja die ganze Zeit schon.»



Die Geschichte vom Frauenmörder Fritz Honka und von seinen Opfern. Heinz Strunk hat sie erzählt.



«Dieses Buch ist eine Zumutung, eine große und zugleich humane Zumutung. Jedenfalls dann, wenn zu bedeutender Literatur gehört, den Blick von nichts abzuwenden.»

Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung



«Ein faszinierend unheimlicher Roman, der Facetten aufzeigt, die die Gegenwart hinter sich gelassen hat, die aber weiterhin in ihr gären.»

Dirk Knipphals, die tageszeitung



« ist Strunks erster Roman ohne autobiographischen Bezug. Er ist sein Meisterwerk geworden.»

Tim Sohr, Stern
Rezension
Entertainer, Satiriker, Autor, Musiker, Comedian ... Heinz Strunk ist eine schillernde Persönlichkeit und sein neuester Roman ein unheimliches und finsteres Erzählwerk. "Der goldene Handschuh" erzählt die Geschichte des Frauenmörders Fritz Honka. Er tötete in den 1970er Jahren in Hamburg-Altona vier Frauen. Der "Goldenen Handschuh" hieß die Kneipe, in der er sich regelmäßig aufhielt und seine Opfer kennenlernte. Der Autor hat sehr sorgfältig recherchiert und den realen Kriminalfall detailreich inszeniert. Der Leser wird mitgenommen in die dunkle Seele des Täters und die hoffnungslose Welt der Opfer. Ohne die Tat zu beschönigen beschreibt Heinz Strunk, wie Fritz Honka zu dem werden konnte, der er wurde. Unerfüllte Träume, enttäuschte Begegnungen und verlorene Hoffnungen führen zur Katastrophe. Ein nah an der Wirklichkeit angesiedelter Roman für Leser, die es ertragen können, mit dem Bösen konfrontiert zu werden. Und wenn man sich darauf einlässt, kann das Erschrecken die Augen öffnen über das Wesen der Menschen.

Arthur Thömmes, lehrerbiblothek.de
Verlagsinfo
Dieser phantastisch düstere, grell komische und unendlich traurige Roman ist der erste des Autors, der ohne autobiographische Züge auskommt. Ein Strunkbuch ist es trotzdem ganz und gar. Sein schrecklicher Held heißt Fritz Honka – für in den siebziger Jahren aufgewachsene Deutsche der schwarze Mann ihrer Kindheit, ein Frauenmörder aus der untersten Unterschicht, der 1976 in einem spektakulären Prozess schaurige Berühmtheit erlangte. Honka, ein Würstchen, wie es im Buche steht, geistig und körperlich gezeichnet durch eine grausame Jugend voller Missbrauch und Gewalt, nahm seine Opfer aus der Hamburger Absturzkneipe „Zum Goldenen Handschuh“ mit.

Strunks Roman taucht tief ein in die infernalische Nachtwelt von Kiez, Kneipe, Abbruchquartier, deren Bewohnern das mitleidlose Leben alles Menschliche zu rauben droht. Mit erzählerischem Furor, historischer Genauigkeit und ungeheurem Mitgefühl zeichnet er das Bild einer Welt, in der nicht nur der Täter gerichtsnotorisch war, sondern auch alle seine unglücklichen Opfer. Immer wieder unternimmt der Roman indes Ausflüge in die oberen Etagen der Gesellschaft, zu den Angehörigen einer hanseatischen Reederdynastie mit Sitz in den Elbvororten, wo das Geld wohnt, die Menschlichkeit aber auch nicht unbedingt. Am Ende treffen sich Arm und Reich in der Vierundzwanzigstundenkaschemme am Hamburger Berg, zwischen Alkohol, Sex, Elend und Verbrechen: Menschen allesamt, bis zur letzten Stunde geschlagen mit dem Wunsch nach Glück.