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Zauberberg 2 Roman
Zauberberg 2
Roman




Heinz Strunk

Rowohlt
EAN: 9783498007119 (ISBN: 3-498-00711-4)
288 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, November, 2024

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine Hommage an den Klassiker von Thomas Mann, ein großer Roman, ganz und gar Heinz Strunk

Jonas Heidbrink, ein Erfolgsmensch. Schon vor dem dreißigsten hat er sein Start-up versilbert; arbeiten muss er sein Leben lang nicht mehr. Aber es geht Heidbrink nicht gut, überhaupt nicht. Und so fährt er eines kalten Januartages los Richtung Osten, in die mecklenburgische Einöde, wo inmitten von Sümpfen ein schlossartiger Bau emporragt: das Sanatorium. Alles ausgesprochen nobel, aber eben doch: Klinik, für Menschen mit dem einen oder anderen Knacks. Schnell ist Heidbrink in das Korsett von Visiten und Anwendungen eingepackt, muss er sich entscheiden, ob er im Speisesaal seiner Misanthropie folgen oder Anschluss finden will. Die Menschen hier, Ärzte, Schwestern, Patienten, sind ihm fremd, doch bald sind sie seine Welt.

Nur scheint die Klinik wirtschaftlich nicht rundzulaufen. Ein Nebengebäude wird geschlossen, das Personal reduziert sich, man munkelt, in der Küche werde nur noch Convenience Food in der Mikrowelle aufgewärmt. Und so reiht sich ein Monat an den anderen - bis es in den Sümpfen zu einem rätselhaften Unglücksfall kommt.

Der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler Heinz Strunk wurde 1962 in Bevensen geboren. Seit seinem ersten Roman Fleisch ist mein Gemüse hat er 14 weitere Bücher veröffentlicht. Der goldene Handschuh stand monatelang auf der Bestsellerliste; die Verfilmung durch Fatih Akin lief im Wettbewerb der Berlinale. 2016 wurde der Autor mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis geehrt. Seine Romane Es ist immer so schön mit dir und Ein Sommer in Niendorf waren für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Rezension
Muß man Thomas Manns Roman "Zauberberg" (1924) gelesen haben, um den neuen Roman von Heinz Strunk "Zauberberg 2" verstehen zu können? Nein, - muß man nicht. Vielleicht ist der neue Sanatoriumsroman sogar ohne Vorkenntnis noch eigenständiger lesbar und verstehbar ... 100 Jahre nach Thomas Mann einen Roman "Zauberberg 2" zu nennen, - das ist aber natürlich schon ein wenig mutig bis frech ... Nun ja, das Sanatorium ist jedenfalls aus einer Lungenklinik in Davos zu einer Fachklinik für psychische und psychosomatische Beschwerden nahe der deutsch-polnischen Grenze geworden, - und damit ist Heinz Strunk in seinem Element: Eine Welt der Verlierer, Menschen, die nicht glücklich sind und Patienten werden, weil sie mit ihrem Leben nicht zurechtkommen, Menschen, die vergeblich dem Abgrund zu entkommen versuchen, - ganz analog zu "Ein Sommer in Niendorf" (2022) und seinen Alkoholikern (ebenfalls bei Rowohlt, ISBN 9783498002923).

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Todtraurig. Todkomisch. Heinz Strunks Hommage an Thomas Manns "Zauberberg"

Pressestimmen:

Die Qualität des Romans muss sich diesseits aller typologischen Exegese erweisen. Und da überzeugt der vollendet pointierte Roman mit Bravour.
Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. November 2024

Es ist ein sehr trauriges und ein sehr gutes Buch, und am besten dürften den Zauberberg 2 womöglich Leser verstehen, die den ersten Zauberberg gar nicht kennen.
Jens Jessen, Die Zeit, 28. November 2024

Ein Kosmos der Verlierer. Alles rülpst, furzt, stinkt – und gerade diese erzählerische Niedertracht macht diese Prosa zum Ereignis.
Hilmar Klute, sueddeutsche.de, 30. November 2024

Nachdenklich, atmosphärisch und angenehm leise erzählt. Es ist ein sehr persönliches Heinz-Strunk-Buch geworden. Höchst melancholisch und auf der Suche nach den großen Antworten. Und irgendwie auch eine Liebeserklärung an Thomas Mann.
Juliane Bergmann, NDR Kultur "Buch des Monats", 28. November 2024

Es ist eine große Freude, 'Zauberberg 2' zu lesen, auch wegen der stimmungsvollen Beschreibungen ... eine originelle Hommage an Thomas Mann.
Tobias Wenzel, Deutschlandfunk Kultur "Fazit", 27. November 2024

Mutige Metaphern, berührende Szenen, skurrile Komik – Heinz Strunk ist mit „Zauberberg 2“ ein wunderbarer Roman geglückt, eine originelle Hommage an Thomas Mann.
Tobias Wenzel, SRF 2 Kultur, 28. November 2024

"Zauberberg 2" schlägt aus der Kombination von ich-schwachem Held und denkbar monotonem Ort komische Funken und schaut dabei unerschrocken in die seelischen Abgründe seiner Zeit.
Julia Schröder, Deutschlandfunk "Büchermarkt", 28. November 2024

Über die Ironie bei Thomas Mann haben die Seminare der Welt gewiss genug gesprochen; über die Strunksche wird noch zu reden sein.
Stefan Gärtner, Junge Welt, 30. November 2024

„Zauberberg 2“ ist ein weiterer Beweis dafür, wie man seelischen Verwerfungen mit viel literarischem Schwung und großem Anstand auf den Grund geht.
Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 30. November 2024

Manche Strunksätze klingen nach Thomas Mann, manche Mannsätze nach Heinz Strunk. Letztlich braucht das Buch aber weder im Schatten noch im Glanz des Vorbilds zu stehen.
Juliane Bergmann, WDR Lesestoff, 2. Dezember 2024

Und wenn man etwas aus der Lektüre erfährt, dann, wie sehr dieser Autor schon immer von Thomas Manns Gabe männlicher Figurenzeichnung beeinflusst ist. Strunk hat sie auch.
Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8. Dezember 2024

Versteht man umgekehrt Thomas Mann erst richtig oder anders, wenn man Strunk gelesen hat? Das könnte schon eher sein.
Richard Kämmerlings, Welt am Sonntag, 8. Dezember 2024

Ein ganz eigenständiges Werk und atmosphärisch dicht. Zauberberg 2 ist gelungen - und auch eine Verbeugung.
NDR "Kulturjournal", 9. Dezember 2024

Erneut erweist sich Strunk dabei als Meister einer humorvollen Überzeichnung, die niemals platte Satire wird. Die Klinik ist bei ihm kein Sonderraum für Freaks, sondern ein Ort, der den ganz normalen Irrsinn des Sozialen sichtbar macht.
Erika Thomalla, der Freitag, 12. Dezember 2024

Es gibt lustige Szenen, aber sie sind nicht das Beste. Das Beste sind die, in denen eine Gruppenübung gut läuft. Sich über Menschen lustig zu machen, ist viel einfacher, als sie dabei zu beobachten, wie ihnen etwas gelingt.
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 17. Dezember 2024
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