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Das Leben Philipp Melanchthons von Joachim Camerarius (1500–1574) Übersetzt von Volker Werner, mit einer Einführung und Anmerkungen versehen von Heinz Scheible

Nachauflage 2014
Das Leben Philipp Melanchthons
von Joachim Camerarius (1500–1574)


Übersetzt von Volker Werner, mit einer Einführung und Anmerkungen versehen von Heinz Scheible



Nachauflage 2014

Joachim Camerarius

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374027873 (ISBN: 3-374-02787-3)
304 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, 2014

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Joachim Camerarius (1500–1574)

Übersetzt von Volker Werner, mit einer Einführung und Anmerkungen versehen von Heinz Scheible

Aus lebenslanger Freundschaft erwuchs die Melanchthon-Biographie, die Joachim Camerarius (1500–1574) nach dem Tod des großen Reformators verfasste. Ihre enge Beziehung reicht von 1521, der Ankunft des Camerarius in Wittenberg, bis in die letzten Lebenstage Melanchthons 1560. Sie wechselten über 900 Briefe.

Keinem Menschen gegenüber öffnete sich Melanchthon mehr als Camerarius, dem »Lebensfreund«. Umso erstaunlicher ist, dass dessen Biographie (erstmal 1566 erschienen) noch nie übersetzt und zuletzt 1777 herausgegeben wurde. Volker Werner hat das schon bei den Zeitgenossen gefürchtete Latein des Camerarius in ein gut lesbares Deutsch gebracht.

Die Anmerkungen des gegenwärtig besten Melanchthon-Kenners Heinz Scheible erschließen die historischen und biographischen Hintergründe.
Rezension
Philipp Melanchthon (*1497 in Bretten; †1560 in Wittenberg) ist der feinsinnige, diplomatische Intellektuelle der Wittenberger Reformation. In vielem von Martin Luther charakterlich unterschieden, ist er doch mit ihm in der Zielsetzung der Reformation vollkommen einig. Und Melanchthon setzt die Dinge strukturell um: er formuliert vermittelnd die ersten Bekenntnisschriften ("Loci communes" von 1522 als erstes Resumée protestantischen Glaubens / "Confessio Augustana" von 1530) und er ist es auch, der den Bildungsaspekt im Kontext der Reformation strukturell in den Mittelpunkt rückt - und damit die Pädagogik und das allgemeine Schulwesen zur Aufgabe des Protestantismus macht, was sich bis heute in Form des Bildungs- und Kulturprotestantismus ausdrückt. Joachim Camerarius (1500–1574) war der "Lebensfreund" Melanchthons; von ihm erschien 1566 eine Melanchthon-Biographie, die bislang noch nicht aus dem Lateinischen übersetzt und zuletzt 1777 herausgegeben wurde. Mit der hier anzuzeigenden Ausgabe liegt sie ins Deutsche übersetzt vor.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schriften/Kataloge der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Vorsitzender: Stefan Rhein
Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt wurde 1997 gegründet. Ihr Sitz ist im Lutherhaus in Wittenberg, dem ehemaligen Wohnhaus Martin Luthers. Neben dem Lutherhaus gehören das Melanchthonhaus in Wittenberg sowie Luthers Geburtshaus und das Museum »Luthers Sterbehaus« in Eisleben zur Stiftung. Die vier Gebäude wurden 1997 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Sie stehen als Museen dem reformations­geschichtlich interessierten Publikum offen.
Wichtige Aufgabe der Stiftung ist die Bewahrung dieser Bauwerke als Zeugnisse der Reformationsgeschichte. Deren Erforschung und Aufarbeitung steht im Zentrum der Arbeit. Die Mitarbeiter organisieren und präsentieren Ausstellungen und Tagungen, erschließen die Sammlungen und publizieren Forschungsergebnisse.
Die Reihe kann zur Fortsetzung bestellt werden. Der Fortsetzungsbezug ist jederzeit kündbar.
Inhaltsverzeichnis
21 Einführung

31 Abkürzungen

DAS LEBEN PHILIPP MELANCHTHONS

33 Vorwort des Joachim Camerarius

39 § 1: Heimat und Eltern Melanchthons.

41 § 2: Die Lehrer seiner Kindheit in den Schulen von Bretten und Pforzheim; Vortrefflichkeit des Geistes, Begabung, wissenschaftliches Interesse, Freundlichkeit des Charakters, Gelehrigkeit, gemäßigter Jähzorn, angenehme Vortragsweise; Reuchlin lenkt seine Studien und verändert Philipps Namen „Schwarzerdt" in die Bezeichnung „Melanchthon".

44 § 3: Seine Lehrer an den Akademien in Heidelberg und Tübingen; erster Lorbeer in Heidelberg; in Tübingen wird ihm die Magisterwürde verliehen; Herzog Eberhard von Württemberg, Gründer der Universität von Tübingen, von seinen Untertanen geliebt; ungeheurer Lerneifer Melanchthons; besondere Liebe zum Studium der Theologie und stetige Lektüre der Bibel.

48 § 4: Melanchthon überarbeitet und erweitert die Chronik des Nauclerus; Johannes Reuchlin, von Dominikanern und Kölner Mönchen schwer angegriffen, wird von Ulrich von Hutten und anderen Freunden beschützt und erfährt Hilfe von Melanchthon.

5o § 5: Die verkehrte, widersinnige Denkweise dieser Zeiten und Menschen, die Barbarei in den Studien anstelle von deren Pflege und die Gottlosigkeit abergläubischer Gebräuche anstelle des Lichtes der entstehenden wahren Lehre behalten wollten.

51 § 6: Die Philosophen in zwei Parteien gespalten: die „Reales" und die „Nominales"; Melanchthon, den letzteren anhängend, bemüht sich, Freundschaft zwischen beiden Parteien herzustellen.

52 § 7: Melanchthon, 1518 durch Vermittlung Reuchlins von dem Kurfürsten Friedrich III. von Sachsen nach Wittenberg berufen; dorthin reist er über Nürnberg und Leipzig; in Leipzig wird er mit einem akademischen Gastmahl empfangen.

54 § 8: Melanchthon bereichert die Universität in Wittenberg durch die Vermittlung weiterer Fachgebiete; er vermittelt die Unterweisung in Sprachen erfolgreicher und eleganter als Crocus und Mosellanus.

55 § 9: Melanchthons Freundschaft mit Martin Luther und, daraus entstanden, eine enge Vertrautheit und beständiger geselliger Verkehr; verkehrte Ansicht über die Lehre und das Kirchenwesen zu dieser Zeit; dessen notwendige Reform.

57 § 10: Die Reformation trägt keine Schuld, und ihr dürfen nicht die nachfolgenden Nöte angelastet werden, welche von denjenigen Leuten heraufbeschworen wurden, die sich einer Verbesserung der Zustände widersetzen wollten; das Leipziger Religionsgespräch zwischen Karlstadt und Luther mit Eck im Jahre 1519.

59 § 11: Gelegenheit zur Festigung der Freundschaft zwischen Melanchthon und Camerarius.

60 § 12: Die Ehe Melanchthons, die 1520 geschlossen wurde, 37 Jahre währte und aus der
vier Kinder hervorgingen; Rechtschaffenheit und Wohltätigkeit der Ehefrau sowie Güte und Menschenfreundlichkeit ihres Gatten.

61 § 13 : Grundsätze der Haushaltsführung in der Familie Melanchthons; ihre außerordentliche Freigebigkeit und Menschlichkeit gegenüber den Studierenden; Treue und Geschicklichkeit des Hausdieners Johannes aus Schwaben; schamlose Ausnützung der Freigebigkeit Melanchthons durch einen Diebstahl alter Münzen.

64 § 14: Der Reichstag von Worms im Jahre 1521; die zu dieser Zeit entstandene Sekte der
Wiedertäufer, deren Grundsätze sowie Angehörige dieser Sekte: Nikolaus Storch, Marcus Stübner und Martin Cellarius.

68 § 15: Die Wiedertäufer werden von dem von der Wartburg zurückgekehrten Martin Luther zum Schweigen gebracht.

70 § 16: Melanchthons Beharrlichkeit und Fleiß beim Lehren in Wittenberg.

71 § 17: Melanchthons Äußeres und sein Charakter: Gestalt, Schlaflosigkeit, Nachlässigkeit
bei der Körperpflege, aufbrausendes Wesen, Freundlichkeit, Aufrichtigkeit, Herzensgüte, Sanftmut, Fröhlichkeit, gutes Gedächtnis, Pflichtgefühl, Freigebigkeit, Besorgnis um Freunde, Ausdauer beim Arbeiten, Rücksichtnahme, Gesundheit, Krankheiten, Ernährung, Kleidung, Stimme, Gang und Gestik.

79 § 18: Seine Studien, Frömmigkeit, Kenntnis der hebräischen Sprache, Pflege der mathematischen Wissenschaften, Liebe zur Astronomie; Elogen auf Berhard Ziegler und Caspar Borner.

8i § 19: Melanchthons Gedanken hinsichtlich der Rhetorik und der Beredsamkeit; seine Einzigartigkeit bei Sentenzen, Sinnsprüchen, Beispielen und Aitien; sein Erfolg bei der Suche nach den Ursprüngen von Namen; seine Klarheit und Behutsamkeit bei Auslegungen.

83 § 20: Melanchthons Fähigkeit in der Weissagung, Vorahnung und Traumdeutung; das Studium der Physik und der Astrologie; seine — eingeschränkte — Billigung der Kunst des Handlesens.

84 § 21: Melanchthons sanfter und allen Streitigkeiten und Händeln abgeneigter Geist; sein daraus resultierendes schweigendes Übergehen der gegen ihn gerichteten Angriffe.

86 § 22: Über die nicht hinreichende Ausarbeitung der von anderen Leuten auf irgendeine Weise aufgeschnappten veröffentlichten Schriften Melanchthons, und wie diese Machwerke eingeschätzt werden müssen.

87 § 23: Seine beständige Freundschaft und gefestigte Verbindung mit Camerarius.

89 § 24: Melanchthons Tod, der aufgrund der Schlechtigkeit der Zeiten als für ihn glücklich, gelegen und durchaus erwünscht angesehen werden muss.

91 § 25: Melanchthons Reise in die Heimat; der Tod des Petrus Mosellanus und des Ulrich von Hutten.

94 § 26: Melanchthons freimütige Antwort an Kardinal Campeggio und sein auf der Reise geführtes Gespräch mit Philipp, dem Landgrafen von Hessen.

95 § 27: Der Tod des Wilhelm Nesen in den Fluten und dessen Vorahnungen.

96 § 28: Die grausame Verbrennung des Heinrich von Zütphen.

97 § 29: Die von Karlstadt ausgelösten Unruhen und die Bauernaufstände.

98 § 30: Luthers Hochzeit; der Tod des sächsischen Kurfürsten.

98 § 31: Melanchthon wird zur Beratung über das dort neu einzurichtende Gymnasium nach Nürnberg berufen; Camerarius und Schöner als erste Lehrer in dieser Stadt; die Weigerung des Gelenius aus Basel, dorthin zu gehen.

100 § 32: Camerarius wird von Albrecht, dem Grafen von Mansfeld, als Begleiter für dessen Gesandtschaft nach Spanien ausgewählt, kehrt jedoch nach deren Abbruch nach Nürnberg zurück; im gleichen Jahr verliert er seinen Vater, beschließt selbst zu heiraten und macht sich große Sorgen um seinen in Gefangenschaft geratenen Bruder.

102 § 33: Der sächsische Kurfürst verhindert den Ausbruch eines Krieges, der sich aufgrund des Gerüchts über ein Bündnis unter den Anhängern des Papstes anzubahnen scheint; Melanchthons Visitation der sächsischen Kirchen und die Kritik an seiner darüber verfassten Schrift.

103 § 34: Auch bei der Versammlung in Speyer lässt Philipp Melanchthon seine bewährte Umsicht walten.

105 § 35: Die dem Simon Grynaeus drohende Gefahr kann dank Melanchthons klugem Rat vermieden werden.

107 § 36: Die Bezeichnung „Protestanten"; Melanchthons Klugheit wird auch anlässlich der religiösen Spaltung zu Rate gezogen, jedoch von verleumderischen und böswilligen Leuten auf üble Weise verhöhnt.

109 § 37: Die Marburger Zusammenkunft; die Beunruhigung Karls V hinsichtlich der Suche nach der Wahrheit bei den Streitigkeiten zwischen den Vertretern der Religion; ihre Hindernisse.

110 § 38: Der Augsburger Reichstag sowie Melanchthons Eifer und Klugheit bei der Abfassung des dort veröffentlichten Glaubensbekenntnisses.

112 § 39: Umsicht, Sanftheit und Furchtsamkeit Melanchthons werden von vielen zu Unrecht getadelt; gleichzeitig wird alles Greifbare zusammengesucht, um Unwillen gegen ihn zu schüren.

114 § 40: Bosheit des Staphylus und Cochlaeus gegen Melanchthon, wenn man auch meinen muss, dass er keineswegs frei von jeglichem Irrtum und Makel gewesen ist.

116 § 41: Verteidigung der Confessio Augustana, von Melanchthon geschrieben, bei Neuauflage von ihm selbst mehrmals deutlicher formuliert.

117 § 42: Vergeblicher Versuch, Päpstliche und Protestanten zu einen.

119 § 43: Pläne für ein Bündnis der Protestanten; Furcht vor Durchführung des Augsburger Beschlusses; Waffenstillstand geschlossen.

120 § 44: Tod des Kurfürsten Johann von Sachsen; schwankende Überlegungen über die Einberufung eines gemeinsamen Konzils.

121 § 45: Kometen erscheinen; Pest in Bayern; Katastrophe der Schule in Nürnberg; Ehescheidung des englischen Königs Heinrich VIII. und Abfall vom Papst; Wiedereinsetzung Ulrichs von Würtemberg• Ordnung der Universität Tübingen.

123 § 46: Melanchthons Kommen vom britischen und französischen König erwartet; beider Könige unmenschliche Grausamkeit gegen die Bekenner der wahren Lehre; Universität von Wittenberg wegen einer Seuche nach Jena verlegt.

125 § 47: In Frankreich werden viele lebendig verbrannt; Guillaume du Bellay begünstigt dort lebende Deutsche; Melanchthons Brief an Jean du Bellay, Bischof von Paris; Barnabas Voraeus fordert Philipp auf mit ihm nach Frankreich zu gehen; dessen unentschlossene Pläne zu dieser Reise; Brief des Königs von Frankreich an ihn.

130 § 48: Melanchthon gibt den Plan der Reise nach Frankreich auf und entschuldigt sich in einem Brief an Franz I.; verschiedene Urteile über die Unterlassung der Reise; eine Flamme scheint vor Melanchthons Haus vom Himmel gefallen zu sein; zum zweiten Male Aufforderung an Melanchthon, nach England zu kommen; Melanchthon von hypochondrischen Schmerzen geplagt.

133 § 49: Melanchthons Reise in seine Heimat und nach Tübingen; verschiedene Meinungen über die Reise selbst.

134 § 50: Melanchthons Sturz von einer Treppe; Tod des Erasmus von Rotterdam; Zwist der
Universität Tübingen mit den Päpstlichen über das Amt des Universitätskanzlers und Melanchthons Meinung darüber.

138 § 51: Treffen von Schmalkalden; dabei schwere Erkrankung Luthers.

139 § 52: Melanchthon angegriffen von Verleumdungen Übelwollender; Brief des Sadoletus an ihn.

143 § 53: Ein Komet wird erblickt; einige Männer reisen aus Sachsen nach England, und auch Melanchthon ist aufgefordert, dorthin zu kommem; sogar die Päpstlichen sind darum besorgt, ihren Status zu verbessern; Treffen einiger Fürsten in Braunschweig; Dogmen der Antinomer von Luther widerlegt.

145 § 54. Durch einige Epigramme von Simon Lemnius werden Melanchthon Schwierigkeiten bereitet; Camerarius reist nach Wittenberg; erbärmliches Schicksal des Matthäus Irenaeus.

146 § 55: Melanchthon fährt zu der Versammlung in Frankfurt; ein von ihm geschriebenes Buch; Herzog Georg von Sachsen gestorben; der ihm folgende Bruder Heinrich entscheidet in der Sache der Kirche anders; Sebaldus Münsterer gestorben; Camerarius nach Leipzig berufen zur Lehre der Literatur; Melanchthons schwere Erkrankung auf der Reise nach Hagenau durch Luthers Tröstungen und die Pflege des Georg Sturtz kuriert.

149 § 56: Brand Tübingens; Wormser Gespräch.

155 § 57: Reichstag in Regensburg; Melanchthon fällt beim Aufbruch dorthin vom Wagen und verletzt seine Hand schwer; dort wird ein Buch vorgelegt, aus dem später das zusammengewebt wird, was „Interim" genannt ist; Tod des Grynaeus, Hessus, Capito und Bedrotus; Melanchthon wiederum nach Frankreich eingeladen; grausame und ungerechte Taten in Britannien.

157 § 58: Julius von Pflug wird zum Bischof von Naumburg designiert gegen den Willen des sächsischen Kurfürsten, der an seine Stelle Nikolaus von Amsdorf setzt; dieser muss später das Amt abgeben; von Pflug tritt an seine Stelle; maßvolle Beschlüsse setzen sich gegenüber heftigen durch.

159 § 59: Eifer des Erzbischof und Kurfürsten Hermann von Köln und sein Verlangen nach der Reformation seiner Kirche; reise Melanchthons zu ihm.

161 § 60: Tod des Kurfürsten Pfalzgraf Ludwig; Unglück und Befreiung des von Räubern gefangenen Baumgartner.

162 § 61: Der Fortgang des Georg Sabinus nach Preußen ist Melanchthon äußerst unerwünscht; Sabinus' Einstellung zu Ehefrau und Schwiegervater feindselig; Tod der Ehefrau in Preußen.

165 § 62: Luther aufgebracht gegen Melanchthon wegen dessen zu großer Mäßigung und Milde; Tod des Valerius Cordus und Cornelius Sittard.

166 § 63: Grausame Strafen an Evangelischen in Frankreich vollzogen; Reichstage in Worms und Regensburg; Tod des Georg Heft und Hieronymus Camerarius.

169 § 64: Die Verwaltung des Bistums Merseburg wird Herzog August von Sachsen anvertraut; als Koadjutor wird Fürst Georg von Anhalt gestellt; Michael Helding wird nachgewählt und aufgefordert, das Bistum zu leiten; die Bezeugung der Ordination des Fürsten Georg wird von Melanchthon im Namen aller in den benachbarten Kirchen Vorsitzenden verfasst.

173 § 65: Melanchthons Reise nach Regensburg unterbrochen; Gerüchte über den Zusammentritt des Konzils von Trient; Plan des Reginald Pole, es zusammenzubringen; Besorgnis des Kurfürsten Friedrich von der Pfalz um die Einführung der echten Religion.

175 § 66: Einschub: ein zweites Vorwort an den Fürsten Philipp.

177 § 67: Luthers seliger Tod; wie weit seine Autorität sich erstrecken soll.

179 § 68: Reichstag zu Regensburg, aufgelöst von dem indignierten Kaiser; dessen Pläne zum Angriffskrieg auf Deutschland; Melanchthons Schmerz über die wirren Zustände der Gesamtlage; unsäglicher Mord an Juan Diaz; Exkommunikation des Kurfürsten und Erzbischof von Köln; Einmütigkeit der sächsischen Herzöge erschüttert.

183 § 69: Das Buch Melanchthons über die Autorität der Kirche wird unterschiedlich beurteilt; Zweifel des Autors bei der Abfassung dieses Berichtes über das Leben Melanchthons.

185 § 70: Gute Anlagen des Grafen Michael von Wertheim und des Barons Christoph von Limburg; Ankunft und Studien in der Leipziger Universität; Johannes Crato und seine Studien.

187 § 71: Der Krieg in Deutschland, durch Veröffentlichung der Schriften verschlimmert; Melanchthons Ratschläge über die Maßnahmen, durch die er gemäßigt werden könne.

189 § 72: Leipzig wird belagert von den Truppen des Kurfürsten von Sachsen; dieser, bei Mühlberg festgenommen, gerät in die Gewalt des Kaisers, nachdem sein Heer in die Flucht geschlagen ist; damals gesehene Wunder; Freundschaft des Daniel Stieber mit Melanchthon.

191 § 73: Landgraf Philipp von Hessen wird von Karl V in Halle eingekerkert; Melanchthon weilt in Zerbst und wird in diesen Unruhen wie ein Schiff von den Stürmen der Winde und Fluten hin- und hergeschleudert.

192 § 74: Der Kaiser eilt nach Nürnberg, gegen alle milde und gerecht; Veit Dietrich stirbt, von arthritischen Schmerzen gequält.

194 § 75: Viele — Rechtschaffene und Böse — strömen aus Wittenberg an die Universität in Jena; Philipp kehrt zu den Seinen nach Wittenberg zurück; der Kurfürst und Erzbischof von Köln wird seiner Herrschaft entsetzt; mehrere, die sich zur wahren Lehre bekennen, werden aus ihrer Heimat vertrieben.

195 § 76: Moritz, Kurfirst geworden, hält in Leipzig eine Versammlung der Landstände ab; Melanchthon lehnt es ab, von Wittenberg abgezogen zu werden; fälschlich verbreiten allzu Neugierige, in Augsburg seien dem Kaiser von Moritz in privaten Unterredungen Zusagen gemacht worden, die der wahrhaftigeren Religion widersprächen; zum Unwillen des Kaisers wird das Konzil von Trient nach Bologna verlegt.

197 § 77: Tod des Caspar Borner.

198 § 78: Die Schrift „Interim" wird veröffentlicht; weil Melanchthon mit anderen diese nicht annehmen und billigen will, erregt er den Hass des Kaisers und gerät in Lebensgefahr.

200 § 79: Tod der Tochter Melanchthons, Anna, Frau des Sabinus; Verhärtung des Kaisers in der Sache der Religion, daher Gefahr für Melanchthon; dessen Angst; ihn schützt Moritz; Francesco Spiera verzweifelt.

202 § 80: Gefahrftir Konstanz durch die spanische Invasion; Abkehr des Thomas Blarer von den Staatsgeschäften.

203 § 81: König Philipp erhält von seinem Vater Karl V die ihm übergebenen Provinzen Belgiens; Übergriffe gegen die Lutheraner in Frankreich und Belgien; Magdeburg gerät in höchste Gefahr; kluges Maßhalten des Camerarius in Meinungsverschiedenheiten der Religion.

205 § 82: Lob des Matthias Garbicius; unruhiger Geist des Matthias Flacius.

207 § 83: Melanchthons Beständigkeit im öffentlichen Unglück; Verleumdungen der Flacianer; ihr Hass gegen Meißner Theologen und Beschimpfungen der Adiaphoristen; erfundene neue Bezeichnungen „Interimisten" und „Adiaphoristen ".

210 § 84: Sorge des Kurfürsten von Sachsen über Annahme oder Ablehnung des Buches von Augsburg.

212 § 85: Melanchthons Name, Lehre und Ruf durch Missgunst vieler angegriffen.

213 § 86: Andreas Osiander wiegelt die Masse auf und greift- Melanchthon mit Beschimpfungen an.

216 § 87: Crucigers Tod; sein Lob.

218 § 88: Das ökumenische Konzil wird zum zweiten Mal nach Trient einberufen; Tod Bucers.

219 § 89: Bucers Heimat, Lehre, Tätigkeiten, besonnener Charakter; sein Fortgang nach
England.

220 § 90: Melanchthons Wiederholung der Confessio Augustana soll auf dem Konzil von Trient bestätigt werden; ein ihr ähnliches Buch hatte Johann Brenz verfasst.

222 § 91: Einige Lehrer der Augsburger Kirche und Schule werden aus der Stadt hinausgeworfen; die Heftigkeit des kaiserlichen Dekrets wird missbilligt, und über die Hartnäckigkeit, mit der die Religion aufgedrängt wird, wird gestritten.

225 § 92: Melanchthon wird vom Kurfürsten von Sachsen zum Trienter Konzil geschickt; aber nachdem die Politik zu den Waffen übergegangen ist, gelangt er nur bis nach Nürnberg und kehrt von dort zurück.

229 § 93: Friedensschluss zwischen Kaiser und Kurfürst Moritz; dessen Truppen werden nach Ungarn gegen die Türken geftihrt; Lob des Carlowitz; Abfall Albrechts, des Markgrafen von Brandenburg, von den Kaiserlichen zur französischen Partei.

23o § 94: Tod des Bernhard Ziegler; Charakteristisches seiner geistigen Anlagen und seiner Lebensart.

231 § 95: Pest in Sachsen und Meißen; Krieg in Franken, von Albrecht, Markgrafen von Brandenburg, angezettelt.

232 § 96: Tod des Kurfirsten von Sachsen; sein unverzagtes und unerschrockenes Herz; Tref fen zu Eger.

234 § 97: Tod des Erasmus Reinhold, Edwards VI., Königs von England, des Fürsten Georg von Anhalt und Jakob Sturms; Lob auf den Anhaltiner; Maria, als Königin von England, ihrem Bruder folgend, führt ihr Königreich ins päpstliche Lager.

235 § 98: In Preußen Verwirrung im Kirchenwesen; Fortgang des Georg Sabinus von dort; Treffen der Fürsten in Naumburg zur Stabilisierung des Friedens und Schlichtung der kirchlichen Streitigkeiten; Wunderzeichen.

238 § 99: Melanchthons Freundschaft mit Jaxitius, Gelous, Socinus, Dryander und Languetus; Lob des Letzteren.

239 § 100: Tod des Kurfirsten Johann Friedrich; sein wahres Lob.

240 § 101: Reise Melanchthons zum Treffen in Augsburg, auf das sich vorzubereiten ihm befohlen war, fallengelassen; Lob des Kardinals Giovanni Morone Candidus; Gefangenschaft seines Vaters Hieronymus; Tod des Daniel Stieber.

242 § 102: In England und Frankreich wird grausam gewütet gegen die, die aufrichtig ihre Religion bekennen; Martyrium des Hugo Latimer und Thomas Cranmer.

243 § 103: Melanchthons Reise nach Nürnberg zur Entscheidung über die von Osiander angestifteten Kontroversen.

244 § 104: Unredlichkeit der Flacianer und ihre Dreistigkeit, beliebige Dinge zu erdichten und wen immer sie wollen mit Beschimpfungen zu verfolgen.

249 § 105: Schmerz der Guten über diese Wirren und Meinungsverschiedenheiten; viele Menschen aus Böhmen verbannt wegen ihres Bekenntnisses zur unverfälschten Religion; Tod des Justus Jonas.

250 § 106. Wormser Gespräch; die Flacianer stören seinen Fortgang; einiges über Michael Sidonius und Friedrich Staphylus.

254 § 107: Melanchthons Reise zum Kurfürsten von der Pfalz; Tod des Jakob Micyllus; Tod der Ehefrau Melanchthons in dessen Abwesenheit von Hause.

256 § 108: Ausgang des Wormser Treffens; Melanchthon antwortet auf die Anschuldigungen des Staphylus und Avius.

257 § 109: Tod des Justus Menius und Bugenhagens.

258 § 110: Erneute Unruhen der Flacianer; Tod des Kaisers Karl V.

259 § 111: Ankunft eines Mannes aus Caesarea in Kappadozien und des Demetrius, Diakon von Konstantinopel, bei Melanchthon.

260 § 112: Tod des Nikolaus Gerbel; sein Ruf wird von den Autoren eines Buches über Rhetorik sehr beschädigt.

262 § 113: Melanchthons seliger und friedvoller Tod; die Trauerfeierlichkeiten; das Denkmal; seine Krankheit.

263 §114: Nach Melanchthons Tod werden die kirchlichen Kontroversen noch härter betrieben, vor allem die über das heilige Abendmahl; Melanchthons Rat zu diesem Gegenstand wird nach seinem Tod von anderen, nicht von ihm selbst autorisiert, herausgegeben.

264 § 115: Unvorsichtige Torheit der Gegner Melanchthons.

268 § 116: Offene Unverschämtheit derselben, die ihn als „alten Fuchs" bezeichnen.

270 § 117: Die heimtückische Verwegenheit derselben, die von anderen Veröffentlichtes, unter seinem Namen Geschriebenes mit Schimpf verfolgen.

273 § 118: Der alberne und unrechte Tadel derselben Männer, die Vorwürfe erheben, wenn Melanchthon in seinen Schriften etwas verbessert, zurechtgerückt oder erläutert hat.

274 § 119: Die schamlose Lügenhaftigkeit derselben Leute, die von Melanchthon zufällig Gesagtes zerpflückten und tadelten und sich lustig machten über das, was sie hätten entschuldigen müssen und was sie vorher gelobt hatten.

277 § 120: Warnung davor, aus Eifer den Ruf Melanchthons zugrunde zu richten, indem man Beleidigungen auf die falschen Ankläger zurückschleudert oder die närrischen Schriften der Gegner widerlegt; der einzige Weg, die ungeheure Zügellosigkeit der Schreiber zu bändigen, ist, zu verhindern, dass es jedermann erlaubt ist, nach Gutdünken Schriften zu verbreiten; Melanchthons Unschuld ist sicher vor beliebigen Angriffen Übelwollender.

280 § 121: Lob Melanchthons und eine kurze Darstellung seiner berühmten Taten.

281 § 122: Seine Neider und die Spötter seiner Lehre und Gelehrsamkeit sollten gebändigt werden.

284 § 123: Abschluss dieses Berichtes, in dem der Verfasser auseinandersetzt, welche Richtung er darin eingeschlagen hat.

287 Zu den Personen
299 Ortsregister
301 Literaturempfehlungen
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