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Philipp Melanchthon Theologe, Pädagoge und Humanist
Philipp Melanchthon
Theologe, Pädagoge und Humanist




Martin Greschat

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579080918 (ISBN: 3-579-08091-1)
208 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2010

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Als Theologe wurde er der intellektuelle Kopf der Reformation. Ohne ihn hätte es die identitätsstiftenden Texte des Protestantismus - allen voran das Augsburger Bekenntnis - so nicht gegeben. Als Pädagoge verband er philologische Genauigkeit und wissenschaftlichen Scharfsinn mit didaktischem Gespür. »Lehrer Deutschlands« wird man ihn später nennen.

Als Humanist förderte er wie wenige die Alten Sprachen - und erschloss so die Grundlagen des abendländischen Glaubens und der abendländischen Kultur.

Philipp Melanchthon ist eine der prägenden Gestalten der Epochenwende im 16. Jahrhundert. Welchen Weg er ging, wie sein Werk entstand und welche Wirkung es entfaltete und entfaltet, beschreibt der bekannte Kirchenhistoriker Martin Greschat in diesem Buch.

Philipp Melanchthon verlieh der Reformation in Deutschland Gestalt. Sein Denken und Argumentieren hatte entscheidenden Einfluss auf die Theologie des 16. Jahrhunderts und verhalf der Reformation zu ihrem geistigen Durchbruch.

Der Reformator wollte, dass das Evangelium seinen Einfluss auf unser Leben und Denken behält und erweitert. Es ging ihm darum zu reflektieren, was Menschsein im Licht der Offenbarung bedeutet - nicht allein als einer der brillantesten Köpfe der Reformation, sondern auch als Lehrer, als Vermittler zwischen gegensätzlichen theologischen und politischen Positionen und als Mensch. Wenn auch die Studierstube für ihn anziehender war als die politische Bühne, so kämpfte er doch auf beiden Ebenen unermüdlich für ein Verständnis des Evangeliums, das alle erreicht. Martin Greschat zeichnet in dieser Biografie ein differenziertes Bild des Theologen, Pädagogen und Humanisten, ohne den es den Protestantismus in Deutschland heute vielleicht nicht mehr geben würde.



Martin Greschat, geb. 1934, Dr. theol., ist Professor em. für Evangelische Kirchengeschichte und Kirchliche Zeitgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er ist Autor und Herausgeber von Büchern und Aufsätzen zu Themen der Kirchen- und Theologiegeschichte vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Rezension
Diese Biographie erscheint zum 450. Todestag Melanchthons am 19. April 2010. Viele sahen und sehen in Philipp Melanchthon einen Menschen im Schatten des großen Reformators Martin Luther. Jemanden, der die Sache der Reformation eher vermittelnd denn offensiv vertrat. Martin Greschat arbeitet im vorliegenden Band das sowohl persönlich als auch theologisch ganz eigene Profil des »Lehrers Deutschlands« heraus und macht so deutlich, dass Melanchthon nicht nur der Reformation, sondern auch dem Bildungssystem des 16. Jahrhunderts unschätzbare Dienste erwiesen hat. Philipp Melanchthon ist der feinsinnige, diplomatische Intellektuelle der Wittenberger Reformation. In vielem von Martin Luther charakterlich unterschieden, ist er doch mit ihm in der Zielsetzung der Reformation vollkommen einig. Und Melanchthon setzt die Dinge strukturell um: er formuliert vermittelnd die ersten Bekenntnisschriften (Loci communes von 1522 als erstes Resumee protestantischen Glaubens / Confessio Augustana von 1530) und er ist es auch, der den Bildungsaspekt im Kontext der Reformation strukturell in den Mittelpunkt rückt - und damit die Pädagogik und das allgemeine Schulwesen zur Aufgabe des Protestantismus macht, was sich bis heute in Form des Bildungs- und Kulturprotestantismus ausdrückt.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Biographie zum 450. Todestag Melanchthons am 19. April 2010
Viele sahen und sehen in Philipp Melanchthon einen Menschen im Schatten des großen Reformators Martin Luther. Jemanden, der die Sache der Reformation eher vermittelnd denn offensiv vertrat.
Martin Greschat arbeitet im vorliegenden Band das – sowohl persönlich als auch theologisch – ganz eigene Profil des »Lehrers Deutschlands« heraus und macht so deutlich, dass Melanchthon nicht nur der Reformation, sondern auch dem Bildungssystem des 16. Jahrhunderts unschätzbare Dienste erwiesen hat.
Inhaltsverzeichnis
Einführung 7

1. Herkunft und Bildungsgang 14

Das Umfeld 14
Heidelberg 17
Tübingen 20

2. Die ersten Wittenberger Jahre 25

Die Ankunft 25
Zwischen Erasmus und Luther 30
Die „Loci communes" 38
Wittenberger Unruhen 43
Veränderter Horizont 47
Eine Urlaubsreise 49

3. Trennungen 53

Das Problem der Willensfreiheit 53
Der Bauernkrieg 59
Streit über das Abendmahl 66

4. Der Pädagoge 71

Der akademische Lehrer 71
Schulgründungen 78
Visitationen 82
Der „Unterricht der Visitatoren" 85

5. Verantwortung vor Kaiser und Reich 90

Der Reichstag von Speyer 90
Bündnis und Bekenntnis 95
Der Augsburger Reichstag 98
Augsburger Bekenntnis und Apologie 106
Nachwirkungen 111

6. Einigungsbestrebungen 114

Europäische Kontakte 114
Die Wittenberger Konkordie 117
Der Lehrmeister 120
Religionsgespräche 128

7. Schmalkaldischer Krieg und Interim 138

Bedrohliche Entwicklungen 138
Der Krieg 141
Das Interim 144
Weiterungen 155

8. Die letzten Jahre 159

Innerprotestantischer Streit über die reine Lehre 159
Bemühungen um die Lehreinheit 167
Kampf gegen den erneuerten Katholizismus 171
Das Ende 176

9. Das Vermächtnis 179

Anmerkungen 189
Abkürzungen 197
Quellen und Darstellungen 198
Personenregister 206