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Bertolt Brecht. Zwischen Tradition und Moderne Brecht - Werk und Kontext, Band 6-2018
Bertolt Brecht. Zwischen Tradition und Moderne
Brecht - Werk und Kontext, Band 6-2018




Juergen Hillesheim (Hrsg.)

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826065729 (ISBN: 3-8260-6572-7)
358 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, 2018

EUR 49,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kaum ein anderer Autor des 20. Jahrhunderts speist seine Modernität so eindeutig aus der literarischen, aber auch musikgeschichtlichen und theologischen „Tradition" wie Bertolt Brecht. Dieses „Material" nutzt er, um Werke zu schaffen, die in ihrer Ambivalenz und ihrem Facettenreichtum höchste ästhetische Qualität erreichen. Die hier präsentierten Beiträge umspannen einen weiten Zeitraum, beginnend 1912, mit dem bis heute frühesten überlieferten Gedicht Brechts, bis zur Rezeption seines Werkes in der neuesten zeitgenössischen englischen Dramatik. Sie zeigen, wie die vermeintlichen Pole „Tradition" und „Moderne" ineinandergreifen, zu einer Symbiose finden, ohne den Reiz dieses Spannungsfeldes zu schmälern.

Der Herausgeber:

Jürgen Hillesheim ist Professor am Institut für Germanistik der Universität Augsburg und seit 1991 Leiter der Brecht-Forschungsstätte der Stadt Augsburg.
Rezension
Tradition und Moderne bedingen und befruchten sich im Werk Bertolt Brechts wechselseitig; er nutzt vielfältig traditionelles Material, - nicht nur aus der Literatur - , um es neu einzuspielen und für die Moderne fruchtbar zu machen. Dieser Thematik wendet sich dieser Band 6 der für alle Brecht-Liebhaber bedeutsamen Schriftenreihe der Brecht-Forschungsstätte Augsburg "Brecht - Werk und Kontext" zu. Bertolt Brecht (1898 Augsburg - 1956 Berlin), Begründer des Epischen Theaters, eines analytischen Theaters, das den Zuschauer zum distanzierten Nachdenken und Hinterfragen anregt, zählt unbestritten zu den schaffensreichsten deutschen Dramatikern und Lyrikern des 20. Jhdts. und gehört im schulischen Unterricht zum regelmäßigen Lektüre-Kanon.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Statt einer Einleitung: Dankeschön! 7

Jürgen Hillesheim
Brechts lyrischer Erstling? Das Lied vom Geierbaum von 1912 13

Richard Pickhardt
„In der Nacht noch spät sangen die Telegrafendräht' ...". Lärmen, Schreien, Töne: Akustische Zeugen des Frontsterbens in Brechts früher Kriegslyrik 27

Jürgen Hillesheim
Woyzeck im „Himmel der Enttäuschten". Zur frühesten BüchnerRezeption Bertolt Brechts 51

Markus Ried
„Orchestrion! Wie kann man ihn ohne Musik lassen!" Das Orchestrion als Symbol der ewigen Wiederkunft und als episierendes Stilmittel in der Jugendpoetik Brechts 65

Stephen Parker
,Erinnert ihr euch der peinlichen Schädel des Sokrates und Verlaine?` Bertolt Brechts Baal als Satyrspiel 111

Helmut Gier
Der „arme B.B." als „Wasserfeuermensch" im Zeichen von Horaz und Schopenhauer. Das Augsburger Exemplar der Taschenpostille 129

Ana Kugli
Frauen, Männer und der Verfall der Liebe: Eine Ursachenforschung im Lichte von Brechts Werk 145

Joachim Lucchesi
„Mach die Musik von damals nach ..." Weills neuer Ton in der Zusammenarbeit mit Brecht 169

Klaus-Dieter Krabiel
Brecht und die Schauspielerin Carola Neher 177

Klaus-Dieter Krabiel
Ein chinesisches Rollbild, eine Postkarte Brechts aus London und sein Gedicht Wehe! 209

Erdmut Wizisla
Nomen nescio? Bertolt Brechts Gedicht für Sergej Tretjakow: Ist das Volk unfehlbar? 219

Helmut Koopmann
Zeitzeuge Brecht. Seine Journal-Kommentare zum Weltgeschehen 225

Mathias Mayer
Brecht und die Macht der Ballade 239

Bernadette Malinowski
„... und die Physiker haben ihr Lachen": Karnevalisierung in Brechts Galilei-Fassungen 249

Frank D. Wagner
Märchen für Dialektiker. Brechts und Benjamins Versuche über Kafka 279

Robert Krause
Brechts und Adornos Kritik an Benjamins Baudelaire-Essay — und dessen Lösungsversuch 301

Mykola Lipisivitskyi
Brecht und Benjamin in ukrainischer Übersetzung: zwei weit entfernte Rezeptionswege zweier enger Freunde 321

Anja Hartl
„Finstere Zeiten": Post-brechtsche Dialektik im Werk von Caryl Churchill 337