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Architektur als Mimesis
Architektur als Mimesis




Ralf Mennekes

Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783731907961 (ISBN: 3-7319-0796-8)
432 Seiten, paperback, 21 x 29cm, Januar, 2025

EUR 69,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Siehe Verlagsinfo.
Rezension
Eine Grunderkenntnis der Architekturtheorie lautet, dass der Mensch sich durch Architektur zu sich selbst, seinen Mitmenschen, zur Geschichte und zur Welt in ein Verhältnis setzt. Architekturgeschichte dokumentiert und analysiert in historischer Perspektive nicht nur architektonische Bauten, sondern auch die Menschen- und Weltbilder sowie Vorstellungen vom guten Leben, die in der Architektur zum Ausdruck kommen. Kann Architektur als Mimesis begriffen werden? Welche Epochen der Architekturgeschichte lassen sich demnach unterscheiden? Unterscheiden sich elementare Architektur und monumentale Architektur durch unterschiedliche Raumdeutungen? Wurden in Israel, Hellas und Asien eigene Architekturformen entwickelt? Warum lassen Ähnlichkeiten zwischen Kulturen unterschiedlicher Regionen und Zeiten nachweisen?
Fachlich fundierte Antworten auf diese Fragen liefert Ralf Mennekes in seiner Monographie „Architektur als Mimesis“. Erschienen ist das Werk als 202. Band der Reihe „Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte“ im Michael Imhof Verlag. Die Hauptthese seiner Abhandlung lautet, dass Architektur als Mimesis zu begreifen ist. Mimesis deutet Mennekes dabei nicht als Nachahmung der Welt, sondern als deren Artikulation. Dabei nimmt er insbesondere Bezug auf die Ästhetiken von Walter Benjamin und Theodor W. Adorno. So heißt es in seiner „Ästhetischen Theorie“: „Fortlebende Mimesis, die nichtbegriffliche Affinität des subjektiven Hervorbringens zu einem Anderen, nicht Gesetzen, bestimmt Kunst als eine Gestalt der Erkenntnis, und insofern ihrerseits als ‚rational‘.“(Gesammelte Schriften, Bd. 7, S. 86f.)
Die von Mennekes in seinem Buch herangezogene Auswahl von Bauten überzeugt. Ihm gelingt es, einen hervorragenden Überblick über die Geschichte der Architektur von ihren Anfängen bei den Baumnestern und Höhlen bis zur Gegenwart anhand verschiedener Stufen der Mimesis zu geben. Das kunstgeschichtliche Buch zeichnet sich zudem durch zahlreiche Abbildungen und durch seine exzellente Druckqualität aus. Lehrkräfte der Fächer Bildende Kunst und Geschichte werden durch den vorliegenden Band motiviert, sich in ihrem Fachunterricht mit Architekturgeschichte und den Bauwerken inhärenten Selbst- und Weltverhältnissen auseinanderzusetzen.
Fazit: Ralf Mennekes nimmt mit seinem Buch „Architektur als Mimesis“ jede und jeden mit auf eine faszinierende Reise durch die globale Architekturgeschichte.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Über die Räume und Zeiten hinweg haben die Menschen sehr verschiedengestaltige Bauwerke errichtet. Diese Bauwerke sind jeweils spezifisch genug, um ganzen Kulturen ein charakteristisches Gepräge zu verleihen. Zugleich stößt man immer wieder auf verblüffende Ähnlichkeiten bei weit auseinanderliegenden Kulturen. Warum ist das so? Warum sehen die Bauwerke so aus, wie sie aussehen? Diese Arbeit versucht eine Antwort, indem sie nach dem jeweiligen Sinn der Architektur fragt. Sie erzählt die Architekturgeschichte nach und erkennt im Rückblick Stufen der Mimesis als einen möglichen Grund der Gestaltung.
Inhaltsverzeichnis
ERSTER TEIL: Deutung des Raumes
I. Elementare Architektur 9 II. Monumentale Architektur75
1. Luftschlösser 11 1. Geordneter Raum 75
2. Erdhöhlen 19 2. Repräsentation elementarer Architektur 92
3. Herdfeuer 27 3. Beispiele monumentaler Architektur 105
4. Wasserbau 44
5. Quintessenz 70
ÜBERGANG III. Gegen-Ordnungen189
1. Israel: Architektur der Erinnerung 191
2. Hellas: Architektur der Begegnung207
3. Asien: Architektur der Möglichkeit225
ZWEITER TEIL: Ermessen der Zeit
IV. Epiphanische Architektur 233 V. Allusive Architektur307
1. Eschatologische Architektur 234 1. Quintessenz 307
2. Anthropozentrische Architektur 276 2. Historismus 312
3. Retrospektive Architektur 291 3. Naturalismus 328
4. Technizismus 341
5. Soziologismus 356
SCHLUSS: Architektur als Mimesis377