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unterricht als kunstwerk Warum Maschinen nicht unterrichten können
unterricht als kunstwerk
Warum Maschinen nicht unterrichten können




Martin Kramer

wbv Media
EAN: 9783825256838 (ISBN: 3-8252-5683-9)
128 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Juli, 2021

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Unterrichten ist Kunst.



In wenigen Jahren werden Maschinen Daten zuverlässiger bearbeiten können, als der Mensch. Maschinen sind intelligenter und schneller. Mehr denn je stellt sich die Frage, was wir lehren sollen. - Genau das, was Maschinen nicht können!
Rezension
Dieses persönliche Buch des bekannten Mathematikdidaktikers Martin Kramer ("Mathematik als Abenteuer") thematisiert eine erfrischend moderne und doch geerdete Herangehensweise an den Unterricht und die Unterrichtsplanung. Dabei steht der Mensch und sein Lernen im Mittelpunkt aller Betrachtungen Kramers, niemals - wie heute allzuoft üblich - ein digitales Gerät. Kramer stellt vielfältige Bezüge zwischen Didaktik und Kunst her, wenn er z.B. das "innere Lehrverständnis" oder den Begriff der Komposition erläutert. Zahlreiche Zeichnungen und Bilder des Autors ergänzen das schmale, aber inhaltsschwere Buch. An etlichen Stellen bringt Kramer Einsichten auf den Punkt, die in vielen Lehrerzimmern herumwabern: Exemplarisch sei hier das Plädoyer genannt, dass Schüler Dinge unmittelbar erleben müssen und "nicht nur medial mittels Fotos und Films vorgeführt bekommen" (S.78).
Besonders gut gefallen haben mir die Abschnitte über die konkrete Gestaltung von Unterricht. Völlig unabhängig vom Fach vermittelt Kramer dort einen gegenüber den gängigen Didaktiken abwegigen Pfad - der Autor lädt eben dazu ein, nicht als Techniker, sondern als Künstler auf den Unterricht zu schauen und die Vermittlung der Inhalte auch so zu planen. Dieser Perspektivwechsel führt zu einem grundsätzlich neuen Verständnis von Unterricht. Breite Verbindungen - mitunter zwischen den Zeilen - werden z.B. zur Resonanzpädagogik (fußend auf der bekannten Theorie Hartmut Rosas) und zum Werk des Philosophen Han hergestellt.
Der von Kramer vorgeschlagene Dreischritt "Anfangen, Erkennen, Beziehung" kann für den Unterricht aller Fächer und Schulstufen Maßstäbe setzen.

Dieses wertvolle Buch ist also eine Einladung an alle, die ihrem Unterricht gern einen neuen Anstrich verpassen, ihn als Kunstwerk verstehen möchten und dabei Innovation nicht mit unüberlegter Digitalisierung und Medialisierung verwechseln, sondern Wert auf bewusste und autonome Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen legen, voller Aufmerksamkeit und ästhetischer Bewusstheit.
Daher sei es allen empfohlen, die mit Unterrichtsplanung, -durchführung und -reflexion zu tun haben: Lehrerinnen und Lehrern ebenso wie Studierenden und vielleicht auch Schülerinnen und Schülern!

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Verbindung von Kunst und Lehre
Anregungen für Lehrer und Lehrerinnen an allgemeinbildenden Schulen
Impulse für das Neudenken von Unterricht und Schule

Unterricht gelingt indem dieser selbst zum Kunstwerk wird. Kunst wird zum Strukturgeber für alle Fächer. Ästhetische Überlegungen rücken an die Stelle von maschinellen Vorstellungen. Persönlichkeitsentwicklung, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Lernfreude sind die Folgen. Das ist nicht neu: Bildung und Kunst bilden seit tausenden von Jahren eine Einheit. Anschaulich und in einfacher Sprache führt der Autor in die moderne konstruktivistisch-systemische Vorstellung von Unterricht ein. Zentrale Begriffe aus der Kunst, wie Perspektive, Reduktion, die Kunst des Weglassens, Kontraste, Komposition, Störungen, Beziehungen, werden auf Unterricht übertragen.

Die Denkanstöße bieten neue Perspektiven auf Unterrichtsstunden, Unterrichtsvorbereitung, Lehrerausbildung und auf Schule selbst.