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Von Aleppo nach Paris Die Reise eines jungen Syrrers an den Hof Ludwig XIV.
Von Aleppo nach Paris
Die Reise eines jungen Syrrers an den Hof Ludwig XIV.



Die andere Bibliothek
EAN: 9783847720454 (ISBN: 3-8477-2045-7)
492 Seiten, hardcover, 13 x 22cm, April, 2022

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In der Vatikanischen Bibliothek wurde erst 1993 eine arabische Handschrift entdeckt: sie erzählte die Reise eines jungen Syrers von Aleppo nach Paris im Zeitalter Ludwig XIV.. - Orient und Okzident begegnen sich vor über 300 Jahren.

Der zwanzigjährige Hanna Diyâb trifft 1707 in Aleppo den französischen Reisensenden Paul Lucas und begleitet ihn zurück nach Frankreich. Ihre Route führt sie von Syrien über Zypern, Alexandria und Kairo nach Libyen, von dort nach Tunis, Livorno, Genua und Marseille und schließlich durch das Rhônetal nach Paris, wo Hanna Diyâbs Aufenthalt in der Hauptstadt und am königlichen Hof zum Höhepunkt seines Reiseberichts wird.

Hanna Diyâb hat aber auch schon anonym unser europäisches Kulturgedächtnis bereichert: In Paris erzählte er dem Übersetzer von Tausendundeiner Nacht neben einem Dutzend anderer Geschichten die berühmten Märchen »Ali Baba« und »Aladdin und die Wunderlampe«. So wird Von Aleppo nach Paris zu einem »Sesam, öffne dich!« eines frühen Kulturaustauschs.
Rezension
Syrien, Zypern, Alexandria, Kairo, Libyen, Tunis, Livorno, Genua, Marseille und Paris. Was verbindet diese Regionen und Städte miteinander? Sie wurden aufgesucht und beschrieben von dem maronitischen Schriftsteller Hanna Diyāb. Bekanntheit erlangte der 1686 geborene und nach 1763 gestorbene Autor durch seine Geschichten, welche er Antoine Galland, dem Übersetzer von „Tausendundeiner Nacht“, zutrug. Darunter waren auch die weltberühmten Märchen „Ali Baba und die vierzig Räumer“ und „Aladdin und die Wunderlampe“. Als 20jähriger begab sich Diyāb 1707 auf eine Reise von Aleppo nach Paris. Zuvor hatte er den Franzosen Paul Lucas kennengelernt, dessen Reisebegleiter er wurde. Literarisch verarbeitet hat Diyāb seine Erlebnisse in seinem Buch „Von Aleppo nach Paris. Die Reise eines jungen Syrers bis an den Hof Ludwigs XIV.“. Das arabischsprachige Manuskript des Werks wurde 1993 in der Vatikanischen Bibliothek gefunden und ins Französische übersetzt. 2016 erschien das Buch in edler Ausstattung, übertragen ins Deutsche von Gennaro Ghiradelli, als 378. Band in der Anderen Bibliothek. 2022 wurde dieser als preisgünstiger Band in demselben Verlag als Extradruck erneut publiziert.
Diyābs Reisebericht von Aleppo nach Paris zeichnet sich aus durch genaue Beobachtungsgabe und durch aufschlussreiche Dialoge. Aufschlussreich ist zudem die Perspektive eines Nicht-Europäers auf die europäische Kultur, wie er den Hof Ludwig XIV. und die Hauptstadt Paris am Beginn des 18. Jahrhunderts wahrgenommen hat. Versehen ist der gut lesbare Band zudem mit gekonnt ausgewählten zeitgenössischen Bildern. Geschichts- und Arabisch-Lehrkräfte werden durch die Ausgabe des Werks motiviert, sich in ihrem Fach-Unterricht oder in einem fächerübergreifenden Kurs mit der Geschichte des 18. Jahrhunderts aus interkultureller Perspektive problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Hanna Diyābs Buch „Von Aleppo nach Paris“ nimmt jede:n mit auf eine faszinierende kulturhistorische Reise zwischen Orient und Okzident. Die Lektüre dieses schön editierten Bandes wird allen an historischer Reiseliteratur Interessierten viel Freude bereiten.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das erst 1993 in der Vatikanischen Bibliothek entdeckte Manuskript des Berichts von einer Reise von Aleppo nach Paris im Zeitalter Ludwigs XIV. Orient und Okzident begegnen sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Der französische Reisende Paul Lucas trifft 1707 in Aleppo auf den zwanzigjährigen Hanna Diyâb. Er wird von Lucas eingestellt und begleitet diesen auf der Heimreise nach Frankreich; ihre Route führt sie von Aleppo über Tripolis, Saida, Zypern, Ägypten, Libyen, Tunis nach Livorno, Genua und Marseille, von dort durch das Rhônetal nach Paris. Anschaulich und lebendig beschreibt Diyâb Begegnungen und Gespräche, Karawanenzüge und Angriffe von Korsaren, er nimmt Legenden und Heiligengeschichten in seinen Bericht auf. Hanna Diyâb wird in den Gemächern Ludwigs XIV. empfangen. Die Beschreibung seines Aufenthalts am Hof und in der Stadt Paris gehört zu den Höhepunkten seines Reiseberichts. Dort trifft er auch auf den Orientalisten Antoine Galland, den Herausgeber und Übersetzer von Tausendundeiner Nacht, dem er, neben anderen, die Geschichten von »Ali Baba« und »Aladdin« erzählt, die dieser in seine berühmte Märchensammlung aufnehmen wird. Mit ihnen hat sich Hanna Diyâb bereits vor über dreihundert Jahren anonym in das europäische Kulturgedächtnis eingeschrieben.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT VON GENNARO GHIRARDELLI 7
BEMERKUNGEN ZUR DEUTSCHEN AUSGABE 15
1. MÖNCHSLEBEN IM LIBANON UND BEGINN DER REISE
MIT PAUL LUCAS 17
l. VON UNSERER ABREISE AUS TRIPOLIS IN BEGLEITUNG
DES REISENDEN CHAWÄDSCHA PAUL LUCAS IM MONAT
FEBRUAR 1707 39
3. VON MEINER ERSTEN SCHIFFSREISE AUF DEM MEER
MIT DEM CHAWÄDSCHA PAUL LUCAS, DIE IM MONAT
MAI 1707 STATTGEFUNDEN HAT 47
4. VON UNSERER REISE IN DAS LAND ÄGYPTEN UND
WAS UNS DORT IM MONAT JUNI 1707 BEGEGNET IST 57
5. VON UNSERER REISE IN DAS LAND DER MAGHREBINER
IM JAHRE 1708 90
6. VON UNSERER REISE IN DIE FRÄNKISCHEN LÄNDER
IM JAHRE 1708 147
7. VON UNSERER REISE IN DAS LAND FRANKREICH 197
8. VON UNSERER REISE AUS DER PROVENCE
IN DAS LAND FRANKREICH UND IN DIE STADT PARIS 209
UND DIE LETZTEN TAGE DES JAHRES 1708 ... AB SEITE 283
9. VON UNSERER EINREISE INDIE LÄNDER DES ORIENTS 319
ANMERKUNGEN 394
GLOSSAR 439
NACHWORT VON BERNARD HEYBERGER 442
EINIGE BEMERKUNGEN ZUR SPRACHE HANNA DIYÄBS
VON JEROME LENT1N 483
BILDNACHWEIS 487
DANKSAGUNG 488