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Transkulturalität - Prozesse und Perspektiven
Juergen Erfurt
Gunter Narr Verlag Tübingen
, UTB
EAN: 9783825255428 (ISBN: 3-8252-5542-5)
363 Seiten, paperback, 15 x 22cm, Juni, 2021
EUR 29,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Der Band befasst sich mit kulturellen Verflechtungs- und Austauschbeziehungen. Er geht davon aus, dass sich Gemeinschaften wie Individuen mit ihren Sprachen, Literaturen, Medien nicht in ethnisch abgeschlossenen, sprachlich homogenen und territorial abgegrenzten Räumen konstituieren, sondern durch Verflechtungen, die sich im Wesentlichen aus Migration, Mobilität und Kontakt ergeben. Er geht der Frage nach, was es bedeutet, wenn sich Kulturen in ihrer Verschiedenheit begegnen und der Kontakt zwischen ihnen auf Aushandlungsprozesse angewiesen ist. Anliegen des Buchs ist, einige der für Transkulturalität zentralen Forschungsfelder und Konzepte wie Hybridität, Translatio, migrantisches Schreiben, Erinnerung, Sprachbiographie, Diaspora, Kosmopolitismus u.a. zu diskutieren und hierbei die Bedeutung von Sprache, Sprachen und Mehrsprachigkeit im Kontext von Transkulturalität auszuloten.
Prof. Dr. Jürgen Erfurt lehrte und forschte von 1996 bis 2020 am Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Rezension
Ein paar ewig Gestrige wollen noch immer die territoriale und ethnische Homogenität (sic!) verteidigen (politisch) (und gewaltsam) verteidigen, schüren interkulturelle Ängste und erkennen nicht, dass die Erde längst zum "global village" geworden ist, dass Inter- und Transkulturalität de facto Wirklichkeit ist und auch Deutschland längst ein Einwanderungsland. Transkulturalität erforscht Hybridität, Translatio, migrantisches Schreiben, Erinnerung, Sprachbiographie, Diaspora, Kosmopolitismus etc. und zeigt dabei insbesondere die Bedeutung von Sprache(n) und Mehrsprachigkeit auf. Es handelt sich um Prozesse kulturellen Wandels und um Perspektiven auf Verflechtungen kultureller Praktiken im Zuge von Migration, Kontakt und Mobilität. Dabei ist Sprache das zentrale Medium. Der Band geht davon aus, dass sich Gemeinschaften wie Individuen mit ihren Sprachen, Literaturen, Medien nicht in ethnisch abgeschlossenen, sprachlich homogenen und territorial abgegrenzten Räumen konstituieren, sondern durch Verflechtungen, die sich im Wesentlichen aus Migration, Mobilität und Kontakt ergeben. Er geht der Frage nach, was es bedeutet, wenn sich Kulturen in ihrer Verschiedenheit begegnen und der Kontakt zwischen ihnen auf Aushandlungsprozesse angewiesen ist.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bi-, Multi-, Interkulturalität, und nun auch noch Transkulturalität? Der Band zeigt, dass es hierbei nicht um alten Wein in neuen Schläuchen geht, sondern um die Erforschung von Prozessen kulturellen Wandels und um Perspektiven auf Verflechtungen kultureller Praktiken im Zuge von Migration, Kontakt und Mobilität. Und dass sich Sprache und Sprachen hierbei als zentrales Medium erweisen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kapitel 1: Transkulturelle Verflechtungen
1.1 Das Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main: eine ethnografische Annäherung
1.2 Transkulturalität als Prozess und als Perspektive
1.3 Gegenstand und Ziele des Buchs
1.4 Aktualität des Buchs
Kapitel 2: Kultur und Kulturen im Konfliktmanagement
2.1 Problemskizze, Leitfrage und Argumentation
2.2 Das "Neldesche Gesetz": Kein Kontakt ohne Konflikt
2.3 Was ist Kultur?
2.4 Bi-, Multi-, Interkulturalität als Konzepte des Konfliktmanagements
2.5 Im Schatten von Multikulturalismus und Interkulturalität: 'Kultureller Genozid' an der autochthonen Bevölkerung
2.6 Kulturalität und die Kulturalisierungsregimes im Spätkapitalismus
2.7 Auf dem Weg zu Transkulturalität: Schlüsselbegriffe
2.7.1 Ungleichheit
2.7.2 Differenz
2.7.3 Emergenz
2.8 Transkulturalität
Kapitel 3: Transkulturalität - Migration oder Neuerfindung des Konzepts?
3.1 Problemskizze und Argumentation
3.2 Fernando Ortiz: Grundlegung aus der Perspektive der Anthropologie
3.3 Ángel Rama und Mary Louise Pratt: Von der Anthropologie zur Literaturwissenschaft
3.4 Vice Versa: Transkulturalität als dritter Weg in Québec
3.5 Wolfgang Welsch: Transkulturalität als philosophisches Konzept
3.6 Synoptische Darstellung zur Begriffsgeschichte von Transkulturalität
3.7 Transkulturalität im Paradigma des Spatial turn
3.8 Transkulturalität als Bedrohung?
Kapitel 4: Konzepte und Felder transkultureller Forschung
4.1 Gegenstand und Einordnung
4.2 Mischung und Hybridität
4.3 Diaspora und diasporische Lesart
4.4 Erinnerung in Bewegung
4.5 Migrantisches Schreiben - Literaturen ohne festen Wohnsitz
4.6 Sprachbiografie
4.7 Generation
4.8 Translatio
4.9 Vernetzung der Konzepte
Kapitel 5: Transkulturalität, Sprache und Mehrsprachigkeit
5.1 Problemskizze, Leitfrage und Thesen
5.2 Sprache und Kultur
5.3 Sprache und Sprachen
5.4 Transkulturalität ante litteram und die Sprachen
5.4.1 Hugo Schuchardts Kreolstudien
5.4.2 Hugó Meltzls komparatistische Studien
5.4.3 Jules Ronjats Untersuchungen zum bilingualen Sprachenlernen
5.4.4 Uriel Weinreichs Forschungen zu Sprachkontakt und Minderheitensprachen
5.5 Sprachausbau und die Restrukturierung sprachlicher Repertoires
5.5.1 Fallstudie 1: Mehrsprachigkeit in Moldova
5.5.2 Fallstudie 2: Sprachliches Lernen in einer frankophonen Grundschule in Vancouver
5.6 Sprache und Mehrsprachigkeit in transkultureller Perspektive
5.7 Sprachliche Verhältnisse im frühen 21. Jahrhundert
Kapitel 6: Entflechtungen von Transkulturalität
6.1 Verflechtungen und Entflechtungen
6.2 Operationalisierung transkultureller Forschung
Literaturverzeichnis
Register
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
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