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Ethische Begriffe in biblischer Perspektive
Ethische Begriffe in biblischer Perspektive




Lukas Ohly

Gunter Narr Verlag Tübingen , UTB
EAN: 9783825258092 (ISBN: 3-8252-5809-2)
300 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Januar, 2022

EUR 23,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie verhalten sich ethische Argumente zu biblischen Texten und welche normativen Schlüsse lassen sich aus biblischen Motiven ziehen? Mittels 30 ethischer Begriffe informiert dieses Buch zügig über eine biblische Perspektive. Zu jedem Begriff wird die aktuelle Diskurslage zum jeweiligen Thema skizziert. Darauf folgt ein biblischer Abschnitt, der interpretiert und zur Deutung des jeweiligen Grundbegriffs zugespitzt wird. Die Auswahl wird begründet und mit biblischen Alternativtexten konfrontiert. Die Interpretationen werden zu den biblischen Texten aktuell situiert.Leser:innen erhalten schnelle Informationen über ethische Probleme und ihre gegenwärtigen Lösungsansätze. Zugleich bietet das Buch einen Zugang zur Debatte, welche Rolle biblische Texte in ethischen Diskursen überhaupt noch spielen können.

Prof. Dr. Lukas Ohly lehrt Systematische Theologie und Religionsphliosophie an der Goethe-Universität Frankfurt.
Rezension
Die Bibel spielt aktuell in der theologischen Ethik nur noch eine unbedeutende Rolle; man kann ethische Themen unserer Zeit nicht einfach mit biblischen Geboten beantworten, - wie es immer noch Fundamentalisten z.B. hinsichtlich Abtreibung oder Homosexualität tun. Göttliche Gebote werden dort nicht für richtig gehalten, weil sie ethisch wären, sondern weil sie von Gott stammen. Eine fundamentalistische Position wehrt also die Aufgabe der Ethik ab, moralische Aussagen daraufhin zu überprüfen, ob sie sich ethisch rechtfertigen lassen. Ein zweites Problem, biblische Gebote unmittelbar zu verwenden, besteht darin, unterstellen zu müssen, dass die biblischen Gebote von Gott stammen. Historische Forschung jedoch gibt keinen Hinweis darauf. Die Entstehung der biblischen Gebote ist vielschichtig. Sie stammen aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen, jedenfalls von Menschen verfasst. Das sind die Hauptgründe, warum eine biblische Ethik nicht unmittelbar auf die Gegenwart angewendet werden darf: Sie ist sowohl ethisch als auch theologisch unzureichend. Die Bibel vermittelt dann keine einlinige Ethik, sondern liefert nur einzelne Schlaglichter. Das macht sie aber theologisch-ethisch nicht bedeutungslos. Dieses Buch macht sich zur Aufgabe, die ethischen Verbindlichkeiten in der Bibel zu entdecken, die einer ethischen Überprüfung standhalten. Dabei nimmt der Autor Begriffe auf, die entweder selbst biblisch sind (z. B. Gerechtigkeit) oder aus unserer Zeit stammen (Menschenwürde), und reflektiert dazu je einen biblischen Text, der ihre Bedeutung entfaltet. Dieses Buch vermittelt zentrale ethische Begriffe, die Theologie-Studierende brauchen, um erfolgreich ethische Themen zu bearbeiten. Und es dient als Nachschlagewerk für Religionslehrerinnen und -lehrer, die im Unterricht oft ethische Themen behandeln.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Buch informiert zügig über eine biblische Perspektive auf 30 ethische Begriffe. Zu jedem Begriff wird die aktuelle Diskurslage zum jeweiligen Thema skizziert. Darauf folgt ein biblischer Abschnitt, der interpretiert und zur Deutung des jeweiligen Grundbegriffs zugespitzt wird. So eignet sich das Buch gut als Nachschlage- und Lehrbuch.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung

I. Grundbedingungen der Ethik

1 Wie die Bibel verstehen? Orientierung durch Wahrnehmung
2 Wissenschaftsethik
3 Pluralismus
4 Freiheit
4.1 Das Geschenk der Freiheit (2. Mose 13,20–22)
4.2 Situative Freiheit (Mt 25,14–30)
4.3 Die Verbindlichkeit der Freiheit (Gal 5,1.13–14)
4.4 Wechselseitige Freiheit (2. Kor 9,6–10)
5 Das Gute
6 Menschenwürde
7 Gebote
8 Die Goldene Regel

II. Sozialethische Begriffe

9 Politische Ethik
9.1 Politische Integration (Jer 29,4–7.10–14)
9.2 Die Zwei-Reiche-Lehre (Jes 8,11–15)
9.3 Religion und Politik im zwischenstaatlichen Verhältnis (Lk 19,41–48)
10 Krieg
11 Frieden
12 Migration
13 Anerkennung
14 Gerechtigkeit
14.1 Vergleiche führen zur Ungerechtigkeit (Mt 20,1–16)
14.2 Großzügigkeit (Lk 15,11–32)
14.3 Geschlechtergerechtigkeit (Gal 3,26–29)
15 Wirtschaftsethik
16 Toleranz

III. Lebensbedingungen

17 Körperlichkeit
18 Robotik/Gentechnik: Die zweite Schöpfung
19 Liebe
19.1 Nächstenliebe (Lk 10,25–37)
19.2 Die Forderung der Liebe (Joh 12,44–50)
19.3 Konflikte unter Liebenden (1. Sam 1,1–17)
19.4 Ehebruch (Joh 8,3–11)
20 Die Schwachen
20.1 Rücksicht auf die Glaubensschwachen – Das moralisch-praktische Dilemma (1. Kor 8,4–13)
20.2 Liebe als das Recht des Anderen (1. Kor 8,1–3; 13,12)
21 Gewissen
22 Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens
23 Fürsorge
23.1 Die Fürsorge Christi (Joh 19,16–30)
23.2 Unsere Fürsorge (Röm 12,9–16)
24 Selbstverzicht
24.1 Die Dialektik des Selbstverzichts (1. Kor 9,24–27)
24.2 Teilhabe (Hebr 2,14–18)
24.3 Selbstlosigkeit (Mk 10,35–45)
24.4 Opfern (Mk 12,1–12)
24.5 Selbstverschwendung (Mk 14,3–9)
25 Ehre
26 Tugend
27 Umwelt- und Tierethik
27.1 Eine Ethik der Wahrnehmung (Hi 12,7–12)
27.2 Umweltethik (1. Mose 2,8–23)
27.3 Tierethik (1. Mose 2,18–20)
28 Vergebung
28.1 Vergebung zur Neubewertung annehmen (2. Petr 3,8–13)
28.2 Schulden erlassen (5. Mose 15,1–2)
29 Sterbebegleitung

30 Schlusswort

Literaturverzeichnis
Sachregister
Bibelstellenregister
Altes Testament
Neues Testament