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Theorie der ethischen Gefühle
Theorie der ethischen Gefühle




Adam Smith

Meiner Hamburg
EAN: 9783787319367 (ISBN: 3-7873-1936-0)
604 Seiten, hardcover, 13 x 20cm, 2010

EUR 28,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Gründung der Moral auf den Begriff des Mitgefühls oder der »Sympathie« steht im Zentrum des philosophischen Hauptwerks von Adam Smith (1723-1790), der 1759 publizierten Schrift The Theory of Moral Sentiments. Methodisch orientiert an den Werken der englischen Empiristen Shaftesbury, Mandeville, Hutcheson und Hume, untersucht Smith die Moralsysteme der Vergangenheit, kritisiert die Bemühungen seiner Zeitgenossen um eine Grundlegung der Moralphilosophie und nimmt so zukünftige wichtige Ansätze auf dem Gebiet der Ethik vorweg. Der Text der Schrift The Theory of Moral Sentiments wurde von Adam Smith mehrfach überarbeitet und ergänzt; diese Ausgabe bietet den Text in der letzten Fassung nach der 6. Auflage von 1790 in der deutschen Übersetzung von Walther Eckstein.
Rezension
In seiner "Theorie der ethischen Gefühle" vertritt Adam Smith die Ansicht, Menschen würden mit einer natürlichen Fähigkeit zum Mitgefühl ("Sympathie") geboren, was die Grundlage der Moralität sei. Die Erfahrung der Ähnlichkeit von Empfindungen wie Lust und Leid bei Mitmenschen versetze den Menschen in die Lage, moralisch zu handeln. So heißt es im ersten Satz: "Mag man den Menschen für noch so egoistisch halten, es liegen doch offenbar gewisse Prinzipien in seiner Natur, die ihn dazu bestimmen, an dem Schicksal anderer Anteil zu nehmen, und die ihm selbst die Glückseligkeit dieser anderen zum Bedürfnis machen, obgleich er keinen anderen Vorteil daraus zieht, als das Vergnügen, Zeuge davon zu sein." (S. 5) Voraussetzung für moralisches Handeln auf der Grundlage des Mitgefühls sei die Überwindung der Eigenliebe. Damit distanziert sich Smith von ethischen Postitionen, die die Vernunft oder allgemeine Prinzipien zur Grundlage der Moral machen.

Die vorliegende Ausgabe der "Theorie der ethischen Gefühle" bietet die unveränderte Übersetzung von Walther Eckstein aus dem Jahre 1926. Smith hatte sein Werk seit der Erstausgabe im Jahre 1759 mehrfach ergänzt und überarbeitet. Die letzte und sechste Auflage, die 1791 posthum erschien, ist die Grundlage für die deutsche Übersetzung Ecksteins. Eckstein gibt in den Endnoten mehrfach Textvarianten aus anderen Auflagen an. Die vorliegende Ausgabe enthält die über 60-seitige Einleitung Ecksteins, in der er sich mit der Entstehung und Aufnahme des Werks, dem Verhältnis der sechs Originalauflagen sowie dem sog. "Adam Smith-Problem" auseinandersetzt. Eckstein weist nach, dass es kein "Problem" in dem Sinne gebe, dass der "Theorie der ethischen Gefühle" ein altruistisches Menschenbild zugrundeliege, während im "Wohlstand der Nationen" ein egoistisches Menschenbild vorherrsche. Eckstein erklärt diesen vermeintlichen Widerspruch damit, dass "Sympathie" bei Smith fälschlicherweise als "Wohlwollen" oder "Altruismus" verstanden worden sei und nicht als "die bloße Fähigkeit des Nachempfindens fremder Gefühle". (S. LV)

Christoph Terno, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Mit seinem philosophischen Hauptwerk, der "Theorie der ethischen Gefühle", legte Adam Smith den Grundstein für die Ausbildung einer Moralphilosophie, die sich ausdrücklich auf die Ideen der Sympathie und der Solidargemeinschaft beruft.

Die Gründung der Moral auf den Begriff des Mitgefühls oder der "Sympathie" steht im Zentrum des philosophischen Hauptwerks von Adam Smith (1723-1790), der 1759 publizierten Schrift "The Theory of Moral Sentiments". Methodisch orientiert an den Werken der englischen Empiristen Shaftesbury, Mandeville, Hutcheson und Hume, untersucht Smith die Moralsysteme der Vergangenheit, kritisiert die Bemühungen seiner Zeitgenossen um eine Grundlegung der Moralphilosophie und nimmt so zukünftige wichtige Ansätze auf dem Gebiet der Ethik vorweg; sein Werk ist ein Sammelplatz heterogenster, scheinbar konträrer Richtungen der Moralphilosophie. Es kombiniert unterschiedliche Theorien zu einem bemerkenswerten System des "sittlich Richtigen", das sich nicht an Kriterien wie dem der Nützlichkeit ausrichtet, sondern an der Konvention des ausgebildeten Mitgefühls. Der zentrale Begriff ist dabei "Sympathie", ergänzt durch die Einführung der Idee eines unparteiischen Zuschauers, in den sich laut Smith jeder einzelne immer dann versetzt, wenn er moralische Entscheidungen zu treffen hat: "Der impartial spectator läßt die Individuen überlegen, daß sie an der Stelle desjenigen stehen könnten, dem sie ihre Sympathie zuwenden. Daraus entsteht nach Smith ein Motiv, aktuell so zu handeln, wie man an dessen Stelle behandelt werden wollte" (B. Priddat).

"The Theory of Moral Sentiments" wurde mehrfach überarbeitet und ergänzt; diese Ausgabe bietet den Text in der letzten Fassung nach der 6. Auflage von 1790 in der deutschen Übersetzung von W. Eckstein.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt V

Einleitung XV

Bibliographie LVII

Theorie der ethischen Gefühle 1


Vorwort des Verfassers 3
Erster Teil: Über die Schicklichkeit oder sittliche Richtigkeit der Handlungen 5
Zweiter Teil: Von Verdienst und Schuld oder von den Gegenständen der Belohnung und Bestrafung 103
Dritter Teil: Über die Grundlage der Urteile, die wir über unsere eigenen Gefühle und unser eigenes Verhalten fällen, und über das Pflichtgefühl 177
Vierter Teil: Über den Einfluß der Nützlichkeit auf das Gefühl der Billigung 287
Fünfter Teil: Von dem Einfluß, welchen der Brauch und die Mode auf die Empfindungen der sittlichen Billigung und Mißbilligung üben 313
Sechster Teil: Wen nennen wir tugendhaft? 343
Siebenter Teil: Über einige Systeme der Moralphilosophie 435

Anmerkungen des Herausgebers 565

Namenregister 601