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Hegels Wissenschaft der Logik. Ein dialogischer Kommentar Bd. 3: Die subjektive Logik. Die Lehre vom Begriff. Urteil, Schluss und Erklärung
Hegels Wissenschaft der Logik. Ein dialogischer Kommentar
Bd. 3: Die subjektive Logik. Die Lehre vom Begriff. Urteil, Schluss und Erklärung




Pirmin Stekeler

Meiner Hamburg
EAN: 9783787329779 (ISBN: 3-7873-2977-3)
1196 Seiten, hardcover, 14 x 20cm, Oktober, 2022

EUR 128,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hegels „Wissenschaft der Logik“(1812/16) zählt zu den einflussreichsten philosophischen Schriften der Neuzeit, aber auch zweihundert Jahre nach seinem Erscheinen liegen bloß partielle Interpretationsansätze vor, die sich obendrein in wesentlichen Punkten notorisch widersprechen.

Die vorliegende Ausgabe enthält neben dem vollständigen Text der Hegel’schen Begriffslogik nach Band 12 der „Gesammelten Werke“ einen umfassenden dialogischen Gesamtkommentar, in dem Pirmin Stekeler dieser Lage abzuhelfen versucht. Seine Verfolgung von Hegels Denkweg, welche diesen textnah rekonstruiert und radikal als Gegenwartsdiskurs erscheinen lässt, macht deutlich, dass es die Unklarheiten im vor- und nachkantianischen Empirismus selbst sind, die zu Widersprüchen der Interpretation und dann auch in den szientistischen Weltanschauungen der Moderne geführt haben.

Band 1: Die objektive Logik. Die Lehre vom Sein (PhB 690)

Band 2: Die objektive Logik. Die Lehre vom Wesen (PhB 691)

Band 3: Die subjektive Logik. Die Lehre vom Begriff (PhB 692)
Rezension
Die „Wissenschaft der Logik“(1812-1816) von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) besitzt einen dreiteiligen Aufbau. Im Unterschied zu gängigen Lehrbüchern der Logik beginnt der Philosoph mit der „Lehre vom Sein“ und der „Lehre vom Wesen“, dann erst folgt die „Lehre vom Begriff“. Hegels Untersuchung gilt als eines der schwierigsten Werke der Philosophie, weil er in ihr auf höchstem spekulativen Niveau Kritik übt an Positionen, Begriffen und Argumentationen der Philosophiegeschichte, ohne deren Kenntnis seine „Arbeit am Logos“ kaum verständlich ist. Umso verdienstvoller sind daher Werke anzusehen, welche einen Beitrag zur Erschließung der „Wissenschaft der Logik“, zu ihren Begriffen und Gedankengängen, leisten.
Genau dieses gelingt Pirmin Stekeler (*1952) sehr gut in seinem dialogischen Kommentar zu den drei Bänden von Hegels Hauptwerk. 2019 erschien im Felix Meiner Verlag bereits der fast 1300 Seiten umfassende Kommentar des Leipziger Philosophieprofessors zum ersten Buch des ersten Bands von Hegels „Logik“, zur „Lehre vom Sein“, welcher als Meilenstein der Hegel-Forschung gewürdigt wurde. 2020 wurde Stekelers gut 1000 Seiten umfassender Kommentar zu Hegels „Lehre vom Wesen“ veröffentlicht. 2022 legte Stekeler seinen letzten dritten Kommentarband zu Hegels „Logik“, genauer zur „subjektiven Logik oder Lehre vom Begriff“ vor.
Dieser umfasst - wie die ersten beiden Bände - erstens seine exzellente historisch-systematische Einführung in Hegels Teil der Logik, zweitens den gesamten Textkorpus Hegels und drittens einen systematisch-interpretierenden Kommentar zu den Textabschnitten Hegels. Dabei setzt der Leipziger Philosophieprofessor die Reflexionen des Philosophen gekonnt in Beziehung zum philosophischen Denken der Gegenwart. So verwundert es nicht, wenn der ausgewiesene Hegel-Experte, der in seinen Forschungen einen Schwerpunkt auf die Relationierung traditioneller und analytischer Philosophie legt, Bezüge und Differenzen zwischen Hegels Philosophie und der sprachanalytischen Philosophie aufzeigt.
Der zum Selbststudium der „Wissenschaft der Logik“ bestens geeignete Kommentar von Stekeler richtet sich primär an Studierende und Hochschullehrende der Philosophie, welche die schwierigen Denkwege Hegels textnah nachvollziehen möchten. Der Kommentarband ist m. E. aber auch für gymnasiale Philosophielehrkräfte von Bedeutung. Sie werden durch die Lektüre des Buchs motiviert, in ihrem Unterricht mit Schüler:innen bestimmte Abschnitte aus Hegels Klassiker zu lesen und darüber zu philosophieren. Als produktiv könnte sich zum Beispiel eine Auseinandersetzung mit Hegels Reflexionen über folgende Fragen der Begriffslogik erweisen: Was sollen Begriffe leisten? Wie lassen sich Begriffe klassifizieren? Warum ist philosophische Logik nicht mit der mathematischen Logik gleichzusetzen? Was ist die absolute Idee? Eröffnet Begriffsarbeit à la Hegel Freiheitsspielräume?
Fazit: Pirmin Stekelers hervorragender „dialogischer Kommentar“ zum dritten Teil von Hegels „Wissenschaft der Logik“ ist ein exzellentes Hilfsmittel zur Erschließung des philosophischen Meisterwerks.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nach seinem dialogischen Kommentar zu Hegels »Phänomenologie des Geistes« rekonstruiert Pirmin Stekeler die »Wissenschaft der Logik« als Überbietung von Kants »Kritik der reinen Vernunft«. Mit dem Kommentar zur Begriffslogik ist die dreibändige Ausgabe abgeschlossen.
Hegels »Wissenschaft der Logik« (1812/1816) zählt zu den einflussreichsten philo­sophischen Schriften der Neuzeit, aber auch zweihundert Jahre nach ihrem Erscheinen liegen bloß partielle Interpretationsansätze vor, die sich obendrein in wesentlichen Punkten notorisch widersprechen. Mit seinem umfassenden dialogischen Gesamtkommentar, dessen dritter Band zur »Begriffslogik« jetzt vorliegt, versucht Pirmin Stekeler dieser Lage abzuhelfen. Seine Verfolgung von Hegels Denkweg, welche diesen textnah rekonstruiert und radikal als Gegen­wartsdiskurs erscheinen lässt, macht deutlich, dass es die Unklarheiten im vor­ und nachkantischen Empirismus selbst sind, die zu den Widersprüchen der Interpretation und dann auch in den szientistischen Weltanschauungen der Moderne geführt haben. Stekelers Neulektüre von Hegels Logik weist den Weg zu einer Erneuerung der philosophischen Logik insgesamt – und damit der Philo­sophie. Das Werk enthält, ineinander verschränkt, drei Bücher in einem Band: 1. eine für sich durchgängig lesbare Abhandlung über Hegels »Wissenschaft der Logik«, 2. Hegels gesamtes Textkorpus und 3. dessen inhaltliche Einbettung in die bis heute zentralen Debatten der Philosophie.
Inhaltsverzeichnis
Einführung 9
1. Gliederung und thematische Übersicht der Begriffslogik 24
2. Das Absolute der Vollzüge und das Allgemeine des Wahren 39
3. Schließen und Begründen 51
4. Reflexionslogische Vergegenständlichung von Seinsformen 61
5. Hegels Vollendung von Kants transzendentaler Wende 66
6. Ti kata tinos: Das wahrhaft Formale allgemeiner Logik 73
7. Mathematische Seinsvergessenheiten 88
8. Begriffliche Eröffnung des Reichs der Freiheit 99
9. Zur Logik der Rede von Geist, Gott und Welt 111
Vorbericht 117
Vom Begriff im Allgemeinen 125
Eintheilung 217
Erster Abschnitt. Die Subjectivität 229
Erstes Kapitel. Der Begriff 237
A. Der allgemeine Begriff 244
B. Der besondere Begriff 272
C. Das Einzelne 330
Zweites Kapitel. Das Urtheil 346
A. Das Urtheil des Daseyns 378
B. Das Urtheil der Reflexion 425
C. Das Urtheil der Nothwendigkeit 449
D. Das Urtheil des Begriffs 469
Drittes Kapitel. Der Schluss 494
A. Der Schluss des Daseyns 504
B. Der Schluss der Reflexion 566
C. Der Schluss der Nothwendigkeit 595
Zweyter Abschnitt. Die Objectivität 625
Erstes Kapitel. Der Mechanismus 652
A. Das mechanische Object 654
B. Der mechanische Process 665
C. Der absolute Mechanismus 693
Zweytes Kapitel. Der Chemismus 713
A. Das chemische Object 713
B. Der Process 718
C. Uebergang des Chemismus 730
Drittes Kapitel. Teleologie 743
A. Der subjective Zweck 768
B. Das Mittel 776
C. Der ausgeführte Zweck 791
Dritter Abschnitt. Die Idee 829
Erstes Kapitel. Das Leben 861
A. Das lebendige Individuum 875
B. Der Lebens-Process 891
C. Die Gattung 901
Zweytes Kapitel. Die Idee des Erkennens 909
A. Die Idee des Wahren 946
B. Die Idee des Guten 1061
Drittes Kapitel. Die absolute Idee 1085
Literatur 1159
Personenregister 1175
Sachregister 1181