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Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe
Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe




Helmuth Vetter (Hrsg.)

Meiner Hamburg
EAN: 9783787339136 (ISBN: 3-7873-3913-2)
669 Seiten, kartoniert, 13 x 19cm, August, 2020

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Begründung der Phänomenologie durch Husserl und ihre Weiterentwicklung (z.B. durch Heidegger oder Merleau-Ponty) brachte nicht allein eine Reihe neuer philosophischer Begriffe hervor (z. B. Epoché, Wesensschau, Daseinsanalyse oder Phänomenologie der Leiblichkeit), sondern führte auch dazu, das bekannte Begriffe wie Leben, Welt, Erscheinung unter der Perspektive der phänomenologischen Einstellung neue Bedeutungen erhielten.

Das erste Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe umfasst neben den Grundbegriffen der phänomenologisch ausgerichteten Philosophie auch all jene Begriffe, deren Bedeutungsgehalt durch die phänomenologische Forschung neu definiert, modifiziert oder angereichert wurde. Es beschränkt sich nicht darauf, ein Lexikon fachspezifischer Termini abzugeben, sondern versteht sich als ein Wörterbuch zur Philosophie der Gegenwart.
Rezension
Was verbindet die Philosophen Edmund Husserl, Max Scheler, Martin Heidegger, Hermann Schmitz, Bernhard Waldenfels, Maurice Merleau-Ponty, Jean-Paul Sartre, Paul Ricœur, Emmanuel Lévinas, Jan Patočka, den Psychologen Ludwig Binswanger und den Soziologen Alfred Schütz miteinander? Bei allen Differenzen, die ihr Denken prägen, sie können zur phänomenologischen Bewegung gezählt werden. Die Phänomenologie gilt – international betrachtet - zusammen mit der Analytischen Philosophie als die dominierende Richtung gegenwärtiger Philosophie. Phänomenologische Grundbegriffe sind zum Beispiel „Anderer“, „Epoché“, „Horizont“, „Intentionalität“, „Lebenswelt“, „Reduktion“ oder „Wesen“. Neben diesen von Husserl geprägten und in der phänomenologischen Philosophie breit rezipierten Termini, gibt es auch denkerspezifische, etwa die Heidegger`schen: „Ereignis“, „Ge-Stell“ oder „Wohnen“. Außerdem haben Vertreter*innen der Phänomenologie zentrale Begriffe der philosophischen Tradition aus ihrer Perspektive konturiert, neu interpretiert oder begründet, beispielsweise: „Bewusstsein“, „Ethik“, „Ich“, „Idealismus“, „Vernunft“ oder „Zeit“.
Alle diese drei Gruppen phänomenologischer Termini finden sich gleichermaßen aufgenommen in dem „Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe“, herausgegeben von Helmuth Vetter unter Mitarbeit von Klaus Ebner und Ulrike Kadi. Dieses einzige deutschsprachige Lexikon zur Phänomenologie erschien bei Felix Meiner 2004 zuerst in gebundener Form und wurde 2020 als unveränderter Nachdruck in einer kartonierten Ausgabe veröffentlicht. In ihm werden gekonnt ausgewählte Begriffe der Phänomenologie von 63 Autor*innen prägnant, fachlich präzise unter Verweis auf Originalstellen und deren Rezeption geklärt. Die Lemmata sind immer versehen mit Quellenangaben und zum Teil mit Hinweisen auf weiterführende Sekundärliteratur.
Berücksichtigt wurden in dem tiefschürfenden Wörterbuch überwiegend Termini von Klassikern der deutschen und französischen Phänomenologie. Aktuelle Arbeiten der französischen Richtung, wie etwa die von Corine Pelluchon, die auf die Alteritätsphilosophie von Lévinas rekurriert, hätten es verdient, in einem Nachschlagewerk der Phänomenologie gewürdigt zu werden. So vermisst man dort beispielsweise den für die Alteritätsphilosophie zentralen Terminus „Ernährung“. Philosophie- und Ethik-Lehrkräfte erhalten durch das Lexikon jedenfalls einen schnellen Zugriff auf zentrale Begriffe der Phänomenologie, um sich mit Schüler*innen in ihrem Unterricht differenziert mit Themen wie „Anderer“, „Ethik“, „Heimat“, „Ich“, „Leib“, „Psychologismus“, „Raum“ oder „Zeit“ auseinandersetzen zu können.
Fazit: Das „Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe“ zeigt eindrücklich die philosophiegeschichtliche Vielfalt sowie die Fruchtbarkeit phänomenologischer Philosophie auf.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das erste Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe umfasst neben den Grundbegriffen der phänomenologisch ausgerichteten Philosophie auch all jene Begriffe, deren Bedeutungsgehalt durch die phänomenologische Forschung neu definiert, modifiziert oder angereichert wurde. Es beschränkt sich nicht darauf, ein Lexikon fachspezifischer Termini abzugeben, sondern versteht sich als ein Wörterbuch zur Philosophie der Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers VII
Wörterverzeichnis A – Z 1
Anhang 652
Literaturverzeichnis 652
Werkausgaben und Zitation 696
Biographische Notiz zu den Autorinnen und Autoren 696
Autorenkürzel 698
Schlußbemerkung 699