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Storytelling
Einführung in Theorie und Praxis narrativer Gestaltung
2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2025
(1. Auflage 2019)
Joachim Friedmann
Narr
, UTB
EAN: 9783825261542 (ISBN: 3-8252-6154-9)
234 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Juni, 2025, 46 farb. Abb.
EUR 26,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Der Begriff Storytelling erlebt sowohl im akademischen Diskurs als auch in anwendungsbezogenen Bereichen eine immer höhere Aufmerksamkeit. Narrative Techniken erlauben eine besonders wirkungsvolle und nachhaltige Kommunikation. Das vorliegende Buch führt in die Techniken des Storytelling ein und berücksichtigt wissenschaftliche Grundlagentexte ebenso wie dramaturgische Ratgeber. Dabei benutzt es praktische Beispiele aus verschiedenen Erzählmedien, Genres und Epochen.
Der vielfach ausgezeichnete Drehbuch-, Comic- und Gameautor Joachim Friedmann schafft eine theoretisch fundierte wie praktisch anwendbare Toolbox für die Analyse und Gestaltung von Erzählungen in unterschiedlichen Medien, die hier in der 2. Auflage noch um Praxis-Modelle für Storytelling ergänzt wurde, um auch konkrete Anleitungen für das Kreieren eigener Stories zu geben.
Prof. Dr. Joachim Friedmann ist Drehbuchautor für preisgekrönte Fernsehserien, Comic-Autor bei Disney, Egmont und Carlsen sowie Autor für Serious Games. Als Storytelling-Berater hat er für Institutionen und Unternehmen wie Microsoft, das Bundesumweltministerium und den Deutschen Fußballbund (DFB) gearbeitet. Er lehrt serielles, transmediales und interaktives Storytelling an der Universität Hildesheim, der Konrad Wolf Filmuniversität Babelsberg, der Filmakademie Baden-Württemberg sowie international an der University of Nigeria, dem Eureka Institute Lille und der BFM Tallin. 2016 wurde er mit einer Arbeit zu Transmedialem Erzählen promoviert. Von 2017 bis 2025 war er an der Internationalen Filmschule Köln (ifs) Professor für den Masterstudiengang Serial Storytelling. Seit 2024 ist er Professor für Interaktive Dramaturgie am Kunst&Mediencampus der HAW Hamburg.
Rezension
Die Methode Storytelling („Geschichten erzählen“) stammt aus der Organisationspsychologie und Managementlehre und läßt Unternehmen relevante Informationen narrativ weitergeben insbeondere zur Vermittlung von Traditionen, Werten und Unternehmenskultur. Geschichten sind gegenüber abtrakter Information verständlicher, bleiben stärker im Gedächtnis und stiften Sinn und Identität. Storytelling regt die Fantasie an, steigert die Kreativität, gibt Antworten, erhöht die Konzentrationund verankert Inhalte. (Erfahrungs-)Wissen von Mitarbeitern über bestimmte Ereignisse im Unternehmen kann so erfaßt, dokumentiert und für das gesamte Unternehmen nutzbar gemacht werden. Mittlerweile wird die Methode des Storytelling auch im Coaching und in der (Schul-)Pädagogik ein gesetzt. Es ist ein bewusstes Arbeiten mit den mataphernreichen Geschichten, die etwas beim Hörer bewirken. Mit Storytelling lassen sich Sachverhalte auf den Punkt bringen und Erkenntnisse anstoßen, die einen erheblichen Lerneffekt haben; denn Inhalt und Stoff werden mit Emotionen verknüpft. Dieses in bereits 2. überarbeiteter und erweiterter Auflage vorliegende Buch verbindet wissenschaftliche Systematik mit einer fundierten, praxisorientierten Perspektive.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
„Die Lektüre des Buches führt neben der klassischen Erzählforschung [...] auch immer wieder zu überraschenden Lesemomenten: So wird beispielsweise überzeugend gezeigt, wie Emotionen zur Basis von Genres herangezogen werden können.“
Zeitschrift für Theaterpädagogik April 2020 / 15.01.20
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 2. Auflage 5
1 Storytelling – mehr als Geschichten erzählen 11
Teil I: Die Analyse 15
2 Die narrative Figur – Leben, Thema, Funktion 17
2.1 Figur funktional 19
2.2 Figur mimetisch 23
2.3 Figur thematisch 26
2.4 Figur antinarrativ 29
3 Setting – der erzählte und der erzählende Raum 31
3.1 Juri Lotman und der semantische Raum 32
3.2 Weitere Möglichkeiten der Raumsemantisierung 38
3.3 Hierarchisierung von Raumereignissen 43
4 Narrative Basisoppositionen – Gegensätze machen Sinn 47
4.1 Die Sinnhaftigkeit der Erzählung 47
4.2 Sinnproduktion durch narrative Basisoppositionen 47
4.3 Idee vs. Konteridee – Narrative Oppositionen in der Filmdramaturgie 50
4.4 Narrative Basisoppositionen als Strukturierungsprinzip in
seriellen und interaktiven Erzählungen 51
5 Konflikt – Hindernisse zwingen zum Handeln 57
5.1 Konflikte als initiale Handlungsauslöser 57
5.2 Grundformen des Konflikts 59
5.3 Der universelle Konflikt 61
5.4 Konflikttypen und Handlungstypen71
5.5 Want und Need 72
6 Transformation – was muss sich ändern? 75
6.1 Transformation vs. Veränderung 75
6.2 Transformation als Kriterium der Geschlossenheit 76
6.3 Die zyklische Transformation 80
6.4 Transformationen in interaktiven Erzählungen 82
7 Emotion – Progression der Gefühle 87
7.1 Emotionen als Genres 88
7.2 Emotionale Progression als Strukturprinzip von Erzählungen 96
8 Wendepunkte – die erwartete Überraschung 103
8.1 Wissenschaftliche Konzepte des Wendepunkts 103
8.2 Der Wendepunkt in der anwendungsbezogenen Dramaturgie 106
8.3 Die Wirkung von Wendepunkten in Literatur und Film 108
8.4 Wendepunkt und Transformation in interaktiven Erzählungen 112
9 Narrative Struktur – Heldenreise in drei Akten 117
9.1 Struktur dramatisch 117
9.2 Struktur mythologisch 119
9.3 Struktur oral 121
9.4 Struktur interaktiv 122
10 Kausalbeziehungen – Warum und Wodurch 125
10.1 Kausalität als Bedingung für Narrativität 125
10.2 Formen der Kausalität 126
10.3 Formen non-kausalen Erzählens 129
10.4 Kausalität und Interaktivität 131
11 Subtext und Gapping – die Rezipierenden erzählen mit 135
11.1 Gapping als text- und medienspezifische Strategie 135
11.2 Subtext 136
11.3 Spannungserzeugung durch Informationsmanagement 138
11.4 Informationsmanagement in interaktiven Erzählungen 143
12 Semantische Objekte – MacGuffins, Horkruxe und Heilige Grale 147
12.1 Plotfunktional vs. nonfunktional 147
12.2 Semantische Objekte in Erzählmedien 151
12.3 Objektsemantisierung als Kommunikationsstrategie 153
Teil II: Die Kreation 157
13 Die Geschichte aus der Struktur 163
14 Die Geschichte aus dem Charakter 173
15 Die Geschichte aus dem Thema 189
Case Study Thematisches Erzählen: Better Call Saul 196
16 Die Geschichte aus der Storyworld 205
Epilog: Werte und Weltsicht 213
Abbildungsverzeichnis und Bildnachweise 223
Literaturliste 227
Stichwortverzeichnis 231
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