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Schule ohne Schulversagen
Praxisimpulse aus Grundschule und Sekundarstufe für eine gemeinsame Schule
Reinhard Stähling, Barbara Wenders
Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834018892 (ISBN: 3-8340-1889-9)
394 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2018, mit zahlr. farb. Abb.
EUR 29,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Deutsche Schulen fallen im internationalen Vergleich auf. Hier gibt es Kinder, die kaum lesen und rechnen lernen - wie kaum in einer anderen reichen Nation. Immer wieder verzweifeln Pädagogen an einzelnen Schülerinnen und Schülern. Die Eltern der Mittelschicht reagieren schockiert. Sie suchen Schulen, in denen es solche Kinder nicht gibt: Verlässliche und sichere „Treibhäuser der Zukunft". Dieses Buch präsentiert Vorschläge und Anregungen, wie in der Schule der Teufelskreis von Versagen und Gleichgültigkeit durchbrochen wird. Die Autoren zeigen aus ihrem Schulalltag, wie jüngere und ältere, wohlhabende und ärmere Kinder und Jugendliche mit oder ohne Migrationsvorgeschichte voneinander lernen können.
Ein Mutmacher-Buch für Lehrerinnen und Lehrer.
Interviews mit Schulreformerinnen und Schulreformern aus Gesamtschulen (Lothar Sack, Hannelore Lehmann, Adolf Kinda) und Grundschulen (Jörg Ramseger, Ulla Widmer-Rockstroh) weiten den Horizont.
Rezension
Es ist bekannt, dass frühe Zuordnungen von kindern zu Schulformen den potentialen der Kinder nicht gerecht werden, daß frühe Schullaufbahnentscheidungen sich oft als Fehldiagnosen herausstellen. Dieses Buch will hingegen eine Schule ohne Brüche ermöglichen; denn Schulversagen ist nicht Schicksal, sondern vermeidbar. Schulversagen soll präventiv verhindert werden. Jedes Kapitel widmet sich deshlab einer Stellschraube, mit der Schulversagen verhindert werden kann. Das Kind wird von der Lehrperson an erster Stelle gesehen und nicht die Stoffvermittlung. Hinzu kommt die Teamkooperation der Lehrkräfte; die übliche Trennung von Lehrpersonen verschiedener Schulformen muß aufgehoben werden. Dieses Buch bietet ein weites Spektrum an pädagogischen Gedanken gegen die übliche Selektionsmaschinerie.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Reihenherausgeberin Astrid Kaiser:
Schule ohne Brüche: Alle Kinder mitnehmen XI
Einleitung und Dank
An welchen Stellschrauben ist zu drehen, um Schulversagen zu verhindern? 1
Teil I
Stellschrauben gegen Schulversagen
Kapitel 1
Schulversagen verhindern —Wie ändern wir das Fachlehrersystem? 11
1.1 Die pädagogische Beziehung als Basis für Lernprozesse 11
1.2 Das Wechselverhältnis von Fachwissen, Fachdidaktik und pädagogischer Beziehung 19
1.3 Historische Aspekte des Fachlehrersystems 23
1.4 Klassenführung 29
1.5 Erfahrungen mit dem fachlichen Lernen 32
1.6 Unterstützer-Ring für Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer 35
Kapitel 2
Schulversagen verhindern — Wie organisieren wir das Lernen? 47
2.1 Unterricht „im Gleichschritt" und verletzende pädagogische Beziehungen 47
2.2 Profilorientiertes Lernen kann Schulversagen verhindern 55
2.3 Längere Verweildauer in der Schuleingangsphase 58
2.4 Kooperative Lernformen 60
2.5 Freies Arbeiten in altersgemischten Stammgruppen als zentrale, profilorientierte Lernorganisation 64
2.5.1 Der Begrüßungsraum — räumliche Rahmenbedingungen, um Schulversagen zu verhindern 64
2.5.2 Der Arbeitsraum — räumliche Rahmenbedingungen, um Schulversagen zu verhindern 68
2.6 Bildung von leistungsähnlichen Lerngruppen in altersgemischten Stammgruppen — eine Lernorganisation, um Schulversagen zu verhindern 76
2.7 Kein Sitzenbleiben und Klassenwechsel — eine Lernorganisation, um Schulversagen zu verhindern 79
2.8 Exkurs zur „Erprobungsstufe" 83
2.9 Gegenseitige Impulse aus Primar- und Sekundarstufe 85
2.10 Zwischenbilanz 89
Kapitel 3
Schulversagen verhindern —Anregungen zur Lernorganisation in Fachgebieten 91
3.1 Fremdsprachen — Anregungen zur Lernorganisation 97
3.2 Mathematik — Anregungen zur Lernorganisation 103
3.2.1 Schulstufenübergreifende Arbeit am Beispiel einer Stammgruppe 103
3.2.2 „Individualisierung" und „Kooperation am Gemeinsamen Gegenstand" 108
3.3 Religion und Philosophie — Anregungen zur Lernorganisation 115
3.4 Gesellschaftslehre und Naturwissenschaften — Anregungen zur Lernorganisation 123
3.4.1 Freier Forscher Club (FFC) 124
3.4.2 Herausforderungen 139
3.4.3 Vernetztes Lernen 147
3.4.4 Lernfelder Wald, Bauernhof und Garten 149
3.5 Deutsch — Anregungen zur Lernorganisation 153
3.5.1 Künstliche „Bildungssprache" 153
3.5.2 Freies Schreiben — Die Schriftstellerstunde 155
3.5.3 Produzieren, Erfahrungen machen und präsentieren 158
3.5.4 Rechtschreibung 162
3.6 Sport, Tanz, Theater, Musik und andere Künste — Anregungen zur Lernorganisation 167
Kapitel 4
Schulversagen verhindern — Wie geben wir Kindern und Jugendlichen Halt? 173
4.1 Kollektive Furcht in bürgerlichen Familien 173
4.2 Schulische Selektion von Kindern aus belasteten Familien — ein historischer und juristischer Exkurs zur Sonderbeschulung 180
4.3 Feste, verbindliche Teams für jede altersgemischte Stammgruppe 184
4.4 Gebundener Ganztag 190
4.5 Schule ohne Brüche: Die Langformschule von 1-10 bzw. 13 195
4.6 Der geflüchtete Farhid — Wenn ein Schüler Grenzen überschreitet 199
4.7 Rosa verweigert die Schule — Was machen wir, wenn es gar keinen Ausweg mehr zu geben scheint? 208
4.8 Fazit 212
Kapitel 5
Der Absturz des „schwachen" Schülers — abwendbar durch Politik? 213
5.1 Kinder in benachteiligten Lebenslagen und Brennpunkten: Das deutsche Schulsystem hat keine Antwort 213
5.2 Das Beispiel der Abschiebung aus der Schule heraus 217
5.3 Das Beispiel einer Schülerin, die eine Gefahr darstellt 218
5.4 Das Beispiel eines benachteiligten Schülers 220
5.5 Verlässliches, längeres gemeinsames Lernen in einer Schule ohne Brüche 225
5.6 Schulversagen und Kämpfe um die Schulformen — Eine historische Perspektive 229
Kapitel 6
„Das herkömmliche System Zug um Zug außer Kraft setzen:
in der Praxis" (Sartre) 235
6.1 „... gut, dass Sie das machen!" — Wohnortnahe Integration 235
6.2 Personal beschaffen 241
6.3 Wie aus der Grundschule Berg Fidel eine PRIMUS-Schule
der Jahrgänge 1-13 entsteht 245
6.4 Das Unvorhersehbare in der Schulentwicklung und seine wunderbaren Kräfte 249
Kapitel 7
Zusammenfassung und Rückblick 257
Teil II
Impulse von Schulreformerinnen und Schulreformern
Hannelore Lehmann
„Wenn du nur Fachlehrer bist " 263
Ulla Widmer-Rockstroh
„Nie wieder soll aus meiner Klasse ein Kind ausgesondert werden ..." 274
Lothar Sack
„Der Spezialist und der Generalist." 290
Adolph Kinda
„Talk the walk and walk the talk." 306
Jörg Ramseger
„Aus jeder Niederlage kann man gestärkt herauskommen." 315
Astrid Kaiser
Peter robbt nicht mehr durch die Klasse 345
Nachwort
Wunder? — Ein Kind spricht sein erstes deutsches Wort 349
Lothar Sack
Sprache verbirgt und offenbart 357
Literatur 367
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