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Religiöse Herausforderung und religiöse Kompetenz Empirische Sondierungen zu einer subjektorientierten und kompetenzbasierten Religionsdidaktik Zugl.: Luzern, Univ., Diss., 2009
Religiöse Herausforderung und religiöse Kompetenz
Empirische Sondierungen zu einer subjektorientierten und kompetenzbasierten Religionsdidaktik


Zugl.: Luzern, Univ., Diss., 2009

Dominik Helbling

LIT
EAN: 9783643800473 (ISBN: 3-643-80047-9)
376 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2010

EUR 31,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Angestoßen durch das Paradigma der Kompetenzorientierung, muss die Religionsdidaktik ihre Subjektbezüge überdenken. Die Studie widmet sich der doppelten Frage, wie sich religiöse Kompetenz im Horizont einer pluralistischen Gesellschaft für den Religionsunterricht bestimmen lässt und wie sie an den Erfahrungen der Lernenden auszurichten ist. Anhand von Interviews wird sondiert, welche religiösen Herausforderungen junge Menschen in ihrer Biografie und in ihrem Alltag zu meistern haben und welche (religiösen) Kompetenzen sie dazu bräuchten.



Dominik Helbling arbeitet als Dozent für Religionspädagogik und in der Schulentwicklung. Er ist freier Mitarbeiter an der Professur für Religionspädagogik der Universität Luzern.
Rezension
Die Schulpädagogik orientiert sich zunehmend an Kompetenzmodellen; das gilt auch für die schulische Religionspädagogik. Wie aber sind religiöse Kompetenzen zu ermitteln und zu vermitteln? Und gibt es überhaupt religiöse Kompetenzen und was wäre das dann? Die Religionspädagogik ist noch weithin an der Tradition und an den Subjekten des Religionsunterricht ausgerichtet, aber nur erst ansatzweise an den Kompetenzen, die die religiösen Subjekte im Religionsunterricht benötigen. Diese Luzerner Dissertation wendet sich konsequent einer subjektorientierten und kompetenzbasierten Religionsdidaktik zu. Dazu wird in zweierlei Weise vorgegangen: Zunächst wird gefragt, wie sich religiöse Kompetenz im Horizont einer pluralistischen Gesellschaft für den Religionsunterricht bestimmen lässt. Sodann wird mit Mitteln der empirischen Erhebung untersucht, wie eine kompetenzbasierte Religionsdidaktik an den Erfahrungen der Lernenden auszurichten ist.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Forum Theologie und Pädagogik
Herausgegeben von Prof. Dr. Robert Schelander, Prof.Dr. Martin Schreiner, Prof. Dr. Werner Simon
Inhaltsverzeichnis
Vorwort l

1 Ausgangspunkte 3

1.1 Problemwahrnehmung 6
1.2 Fragestellung der Untersuchung 7
1.3 Aufbau der Untersuchung 8

Teil I: Der religionspädagogische Kontext

2 Religionsunterricht in aktuellen Kontexten 13

2.1 Religionsunterricht im Kontext religiöser Pluralität 15
2.1.1 Religiöse Pluralität und religiöser Pluralismus: Eine Begriffsklärung in religionspädagogischer Absicht 15
2.1.2 Pluralität als Faktum - ein Blick auf die Situation in der Schweiz 21
2.1.3 Religiöse Pluralität in der religionsdidaktischen Theoriebildung im deutschsprachigen Raum 32
2.1.4 Neue religionsunterrichtliche Konzeptionen als Reaktion auf Pluralität 38
2.2 Religionsunterricht im Kontext neuer Bildungsstandards 43
2.2.1 Bildungsstandards nach PISA 44
2.2.2 Bildungsstandards und Religionsunterricht 50
2.3 Fazit: Religionsdidaktik angesichts eines doppelten Perspektivenwechsels 53

3 Kompetenz und religiöse Kompetenz 55

3.1 Kompetenzmodelle in der Pädagogik 58
3.1.1 Heinrich Roth: Kompetenz als mündiges Handeln 60
3.1.2 Dieter Mertens: Schlüsselqualifikationen als instrumentelle Fähigkeiten 67
3.1.3 Lothar Reetz: Schlüsselqualifikationen als System von Kompetenzen 70
3.1.4 Heinz-Werner Wollersheim: Kompetenz als Bewältigungskönnen 73
3.1.5 Dieter-Jürgen Löwisch: Kompetenz als Qualifikation und Qualität 76
3.1.6 Franz E. Weinert: Kompetenz als Problemlösefähigkeit 81
3.1.7 Fazit: Kompetenz als Ziel von Erziehungs- und Bildungsprozessen 84
3.2 Religiöse Kompetenz in der Religionspädagogik 86
3.2.1 Ulrich Hemel: Religiöse Kompetenz als Weltdeutungsfähigkeit 87
3.2.2 Rudolph Englert: Religiöse Kompetenz als komplexes Vermögen 92
3.2.3 Monika Jakobs: Religiöse Kompetenz als Verstehen und Respektieren von Religion und Kultur 98
3.2.4 Expertengruppe am Comenius-Institut: Religiöse Kompetenz als Erschliessungsfähigkeit 100
3.2.5 Fazit: Zur Anschlussfähigkeit der Modelle religiöser Kompetenz 103
3.3 Religiöse Kompetenz im Kontext religiöser Pluralität - ein Vorschlag 107
3.3.1 Erziehungs-und Bildungsbegriff 107
3.3.2 Kompetenzbegriff 113
3.3.3 Pluralismus als gesellschaftlicher Bezugshorizont 117
3.3.4 Der Gegenstand: Religion, Religiosität und ihre Manifestation in kulturellen Zeugnissen 118
3.3.5 Das sogenannt Eigene und das so genannt Andere 124
3.3.6 Dimensionen kompetenten Handelns im Umgang mit dem Gegenstand Religion/Religiosität 127
3.3.7 Fazit: Religiöse Kompetenz - eine Definition und eine neue Frage 133

Teil II: Die qualitativ-empirische Untersuchung

4 Empirischer Zugang zu religiösen Herausforderungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen 137

4.1 Erkenntnisinteresse und Fragestellung 139
4.2 Methodologische Verortung 142
4.2.1 Das qualitativ-empirische Forschungsparadigma 143
4.2.2 Grounded Theory als Verfahren 147
4.3 Forschungsdesign und -Instrumente 151
4.3.1 Sample. 151
4.3.2 Datenerhebung mittels episodischer Interviews 152
4.3.3 Datensicherung und -aufbereitung 154
4.3.4 Auswertungsverfahren und ihre Funktion 156
4.4 Darstellung 162

5 Profile religiöser Herausforderungen 165

5.1 Bruno: „Nur, hält er es jetzt ein oder nicht, und ist er wirklich einer oder nicht?" 165
5.1.1 Angaben zur Person und Auswahlbegründung 165
5.1.2 Kontaktaufnahme und Interviewkontext 166
5.1.3 Darstellungsprofil Teil I des Interviews 167
5.1.4 Inhaltsprofil Teil I des Interviews 168
5.1.5 Religiöse Pluralität Teil I des Interviews 173
5.1.6 Darstellungsprofil Teil II des Interviews 173
5.1.7 Inhaltsprofil Teil II des Interviews 175
5.1.8 Religiöse Pluralität Teil II des Interviews 177
5.1.9 Zusammenfassung beider Teile 177
5.2 Charlotte: „Und nachher habe ich mich wirklich gefragt, ob es da irgendwie noch einen Gott gibt." 180
5.2.1 Angaben zur Person und Auswahlbegründung 180
5.2.2 Kontaktaufnahme und Interviewkontext 181
5.2.3 Darstellungsprofil 181
5.2.4 Inhaltsprofil 184
5.2.5 Religiöse Pluralität 191
5.3 Damian: „Aber ich glaube, da hat es dann eben mehr mit dem starken Glauben dieser Leute zu tun." 192
5.3.1 Angaben zur Person und Auswahlbegründung 192
5.3.2 Kontaktaufnahme und Interviewkontext 193
5.3.3 Darstellungsprofil 193
5.3.4 Inhaltsprofil 196
5.3.5 Religiöse Pluralität 206
5.4 Franziska: „Und da ist schon ein grosses Fragezeichen hinter dem allem." 209
5.4.1 Angaben zur Person und Auswahlbegründung 209
5.4.2 Kontaktaufnahme und Interviewkontext 210
5.4.3 Darstellungsprofil 210
5.4.4 Inhaltsprofil Teil I des Interviews 213
5.4.5 Inhaltsprofil Teil II des Interviews 220
5.4.6 Religiöse Pluralität 222
5.5 Heidi: „Und sie hat mich eigentlich noch recht aufgebaut mit dem, dass sie eben auch für mich gebetet hat und so." 224
5.5.1 Angaben zur Person und Auswahlbegründung 224
5.5.2 Kontaktaufnahme und Interviewkontext 225
5.5.3 Darstellungsprofil 225
5.5.4 Inhaltsprofil 227
5.5.5 Religiöse Pluralität 233
5.6 Isabelle: „Was ich mir einbilde, ob ich etwas Besseres sei, so in diesem Stil." 235
5.6.1 Angaben zur Person und Auswahlbegründung 235
5.6.2 Kontaktaufnahme und Interviewkontext 236
5.6.3 Darstellungsprofil 237
5.6.4 Inhaltsprofil 239
5.6.5 Religiöse Pluralität 249
5.7 Mirushe: „Man glaubt das gar nicht, dass man so etwas einem Kind antut. Also ich verstehe das nicht." 250
5.7.1 Angaben zur Person und Auswahlbegründung 250
5.7.2 Kontaktaufnahme und Interviewkontext 251
5.7.3 Darstellungsprofil 251
5.7.4 Inhaltsprofil 253
5.7.5 Religiöse Pluralität 262

6 Strukturmerkmale religiöser Herausforderungen 265

6.l Die Herausforderung, persönliche Erfahrungen mit religiösen Deutungsmustern schlüssig zu bearbeiten 265
6.1.1 Kernkategorie 265
6.1.2 Religion / Religiosität 272
6.1.3 Religiöse Pluralität 272
6.1.4 Sprachliche Merkmale 273
6.2 Die Herausforderung, das religiöse Selbstverständnis anderer mit dem Wahrheitsanspruch ihrer Bezugsreligion in Zusammenhang zu bringen 274
6.2.1 Kernkategorie 274
6.2.2 Religion / Religiosität 282
6.2.3 Religiöse Pluralität 283
6.2.4 Sprachliche Merkmale 284
6.3 Die Herausforderung, das eigene (religiöse) Selbstverständnis
gegenüber (religiösen) Anforderungen von anderen zu legitimieren 284
6.3.1 Kernkategorie 284
6.3.2 Religion / Religiosität 288
6.3.3 Religiöse Pluralität 288
6.3.4 Sprachliche Merkmale 289

Teil III: Religionspädagogische Konsequenzen

7 Religionspädagogische Zusammenschau und Perspektiven 293
7.1 Religiöse Herausforderungen als Anknüpfungspunkt einer subjektorientierten Religionsdidaktik 294
7.1.1 Schlüssig und sperrig: Religiöse Deutungsmuster im eigenen Leben 297
7.1.2 Anspruch und Inanspruchnahme: Religion und Religiosität anderer verstehen 299
7.1.3 Ungehörig und zugehörig: Legitimation des religiösen Selbstverständnisses 302
7.1.4 Fazit: Gewissheiten in Schiefläge 303
7.2 Religiöse Kompetenz im Spiegel religiöser Herausforderungen 307
7.2.1 Wahrnehmen 307
7.2.2 Sich orientieren 308
7.2.3 Sich verständigen und gestalten 310
7.2.4 Fazit: Religiöse Kompetenz als lebensweltlich anschlussfähiger Begriff 312
7.3 Religiöse Herausforderungen innerhalb einer pluralitätsfähigen Religionspädagogik 315
7.3.1 Religion und Religiosität 315
7.3.2 Religiöse Pluralität 317
7.3.3 Fazit: Heterogene Wahrnehmungen von Pluralität 319
7.4 Einsichten für die qualitativ-empirische Forschung 320
7.4.1 Fokussierender Erzählimpuls 320
7.4.2 Kombinierte Analyse von Handlungs- und Erzählstruktur 322

Anhang und Verzeichnisse

Anhang 325
Quellenverzeichnis 337
Verzeichnis der Abbildungen 361
Weitere Titel aus der Reihe Forum Theologie und Pädagogik