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Protestantische Selbstvergewisserung Was nun, wenn Gott nur barmherzig, doch nicht allmächtig ist?
Protestantische Selbstvergewisserung
Was nun, wenn Gott nur barmherzig, doch nicht allmächtig ist?




Hein Retter

LIT
EAN: 9783643112033 (ISBN: 3-643-11203-3)
344 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2011

EUR 34,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was nun, wenn Gott nicht barmherzig, doch allmächtig ist - die Summe jener Gewalt, die seine Schöpfung täglich produziert? Das kleinere Übel wäre zu denken: Gott ist nicht allmächtig, doch ein guter Zuhörer. Leider ist er oft abwesend, deshalb das Prinzip Hoffnung. Der Christ heute hat das Beten nicht verlernt. Doch sein Ende in Würde zu erleben ist ihm wichtiger geworden als endlose Erlösung. Postmortale Gerechtigkeit kann irdisches Unrecht nicht rückwirkend heilen. Wir müssen jetzt für sie sorgen. Auch wenn der Mensch fehlbar ist, bleibt die Schöpfung eine Glücksverheißung.



Prof. emer. Dr. Hein Retter, * 1937, ist Erziehungswissenschaftler an der Technischen Universität Braunschweig.
Rezension
In diesem Buch nimmt ein Erziehungswissenschaftler, also kein Theologe oder Religionspädagoge, als bewußter Protestant Stellung zu Fragen des christlichen und evangelischen Glaubens - und vielleicht gelingt ihm als sog. Laien manches besser darzustellen und zu hinterfragen als den "Profis" ... Insbesonere liegt ihm die Transformation christlicher Botschaften für die schulische Jugend und damit für die Religionspädagogik am Herzen; denn die Transformation religiöser Botschaften für die Schuljugend stellt heute nach Meinung des Autors eine gewaltige Herausforderung dar. Und als Laie und Nicht-Profi vermag er mehr Skepsis in die Betrachtung der Glaubenssachen zu legen und den Spagat im Glauben deutlicher zu machen ...

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Forum Theologie und Pädagogik
Herausgegeben von Prof. Dr. Robert Schelander, Prof.Dr. Martin Schreiner, Prof. Dr. Werner Simon
Inhaltsverzeichnis
VORWORT 7

I. WAS SOLL MAN GLAUBEN? RÜCKFRAGEN AN PAULUS 9

1. Die Gnade des Glaubens und die Gnade des Nichtglaubens 9
2. Jesus und Paulus 18
3. Umbildungen der Heilserwartung 25
4. Risiken und Trümpfe der neuen Botschaft 29
5. Delegitimation des Judentums 33
6. Gottes Sohn und Gottes Geist 36
7. Der Leib Christi 40
8. Stellvertretung, Mahlfeier und Opferkult 43
9. Ethische Aspekte 47
10. Das Gewissen bei Paulus 52
11. Gewissen heute - ein unbekannter Begriff? 62

II. LUTHERS ERZIEHUNGSVERSTÄNDNIS 68

1. Einleitung 68
2. Frömmigkeit im ausgehenden Mittelalter 69
3. Gerecht vor Gott allein durch den Glauben 71
4. Allein die Schrift 72
5. Zwischen Gott und Teufel 76
6. Trost gegen Anfechtung — die Musik 78
7. Luthers Erziehungsverständnis 81
8. Luthers Sichtweise des Kindes 85
9. Reformatorisches Erziehungsverständnis heute 89

III. DER UNFREIE WILLE UND DER ZORN GOTTES 91

1. Der Wille zwischen Gnade und Erbsünde 91
2. Die Herrschaft der Zornbank 96
3. Paulinische Zornkonten 100
4. Augustin, Pelagius und die Folgen 107
5. Erasmus, Luther und die Frage nach dem Bösen! 12
6. Protestantische Freiheit und Aufklärung 122
7. Vom unfreien Willen zur Freiheit des Glaubens 127

IV. DIESSEITSVERANTWORTUNG UND JENSEITSGLAUBE 135

1. Der Tod in der Philosophie 135
2. Jenseitsbewusstsein als Glaubenserfahrung 137
3. Verdrängung des Todes? 139
4. Der natürliche Tod und die ,,Angst zum Tode" 144
5. A bschied von der Hölle 146
6. Verfügung über das Unverfügbare 153

V. PRAGMATISMUS, TOLERANZ UND RELIGION 157

1. Die Unverständlichkeit deutscher Philosophen 157
2. Was will der Pragmatismus? 158
3. Pragmatismus, Toleranz, Erziehung 161
4. Ursprung der Demokratie in der christlichen Botschaft 168
5. Religiöse Erfahrung contra Religion 171
6. Religiöse Erfahrung als Basis für Toleranz 173
7. Religionsunterricht 178

VI. SCHAM UND MENSCHENWÜRDE 187

1. Sex und Scham im Paradies - kein Sündenfall 187
2. Vorrücken der Schamschwelle in Gesellschaft und Erziehung 193
3. Negative Aspekte des Schamgefühls 200
4. Scham und Glaube im historischen Rückblick 207
5. Adam und Eva revisited 211

VII. ÜBER DAS GLÜCK 212

1. Das Lächeln - Glück der Schöpfung 212
2. Das stabile Glück des Augenblicks 217
3. Kinder als Glücksbringer 219
4. Glücksverweigerung bei Paulus, Augustin, Luther 222
5. Glück im Alten Testament 225
6. Die moderne Glücksgesellschaft und der Tod 228

VIII. ZUR PÄDAGOGIK UND THEOLOGIE DES SPIELS 233

1. Spiel und Spielzeug im Sog der Medien 233
2. Zur Karriere des Spiels in der praktischen Theologie 241
3. Der spielende Gott und das Spiel in der Bibel 250
4. Spiel als Vorgeschmack der Seligkeit 255
5. Die Praxis des Spiels 258

IX. LEBENSLAUF UND GLAUBE - RÜCKBLICK IN EIGENER SACHE 262

1. Einleitung 262
2. Elternhaus und Kindheit 263
3. Schule und Studium 273
4. Familie und Kinder als Lebenswert 281
5. Von der Kaffeekantate zum selbst gewählten Verzicht 290
6. Glaubensfragen 300
7. Mit Kierkegaard im Zweifel - Wege der Verzweiflung 304

NACHWEISE 314
ANMERKUNGEN 316
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