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Psychoanalytische Supervision sozialpädagogischer Praxis Eine empirische Untersuchung über die Arbeitsweise fallzentrierter Teamsupervision
Psychoanalytische Supervision sozialpädagogischer Praxis
Eine empirische Untersuchung über die Arbeitsweise fallzentrierter Teamsupervision




Oliver Hechler

Brandes & Apsel
EAN: 9783860993330 (ISBN: 3-86099-333-X)
376 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2005

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Supervision ist aus dem Bereich der Sozialen Arbeit kaum mehr wegzudenken. Sie bietet eine unverzichtbare Gelegenheit zur Reflexion und Kontrolle fachlicher Routinen in diesem oftmals sehr fordernden Praxisfeld.

Anhand von Tonbandprotokollen analysiert Oliver Hechler die Arbeitsweise der psychoanalytischen Supervision im sozialpädagogischen Kontext. Welche Arbeitsbündnisse kommen zustande, und welche Chancen zur weiteren Professionali-sierung ergeben sich daraus für Klienten und Supervisor? Hechler kontrastiert die Arbeiten Argelanders zur Textsignierung und Textverknüpfung mit der Tiefenhermeneutik Lorenzers und der objektiven Hermeneutik Oevermanns. Er entwickelt daraus eine genuin psychoanalytische Methodologie und methodische Verfahrensweise: die Strukturale psychoanalytische Hermeneutik.

Ein wichtiger Beitrag zur wissenschaftlichen Fundierung supervisorischer Praxis.

Oliver Hechler, geboren 1969, Dr. phil., Dipl.-Päd., Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Gruppenanalytiker und Supervisor. Stellvertretender Leiter einer psychologischen Beratungsstelle. Partner und Senior Consultant bei INSITE-Interventions, einem psychologischen Beratungsdienst für Unternehmen.
Rezension
Immer wieder geraten wir bei unserer Arbeit in Situationen, die uns nachdenklich machen oder in die Grenzen weisen. Dann gilt es genauer hinzuschauen. Hier setzt die Supervision als reflexives Beratungsverfahren ein, indem die Arbeit mit seinen Strukturen, Wirkungsweisen und Problemstellungen betrachtet wird. Besonders in der Sozialen Arbeit ist die Supervision mittlerweile unverzichtbar geworden. Im Mittelpunkt der vorliegenden empirischen Untersichung steht "die Arbeitsweise fallzentrierter Teamsupervision". Dabei geht es weniger um die unterschiedlichen Supervisionsansätze, sondern um die Merkmale, Strukturprobleme und Arbeitsweise psychoanalytischer Supervision in der sozialpädagogischer Praxis. Konkretisiert wird die Fragestellung am Beispiel einer psychoanalytisch orientierten, fallzentrierten Teamsupervision eines Teams aus der offenen Jugendarbeit.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 9
I. Einleitung 11

II. Supervision - Theoriegeschichtliche Grundlagen und Entwicklungslinien 21
2.1 Zur geschichtlichen Entwicklung der Supervision 21
2.2 Die Bedeutung der Supervision im Rahmen der psychoanalytischen Ausbildung 21
2.2.1 Supervision als Ausbildungsteil 22
2.2.2 Veröffentlichungen zur Supervision als Ausbildungsteil 24
2.2.3 Die Bedeutung der Balint-Gruppe 26
2.3 Die Bedeutung der Supervision im Bereich der Sozialarbeit 39
2.3.1 Entwicklungsphasen der Supervision in der Sozialarbeit 40
2.3.2 Konsequenzen für das Verhältnis von Sozialarbeit/ Sozialpädagogik und Supervision 42
2.4 Zusammenfassung 44

III. Professionstheoretische Bestimmung der Wissens- und Handlungssysteme Sozialarbeit/Sozialpädagogik und Supervision 45
3.1 Historische Entwicklung des Professionsbegriffs 45
3.2 Die strukturtheoretische Perspektive 47
3.2.1 Stellvertretende Deutung 48
3.2.2 Widersprüchliche Einheit von wissenschaftlichen und hermeneutischen Kompetenzen 48
3.2.3 Professioneller Habitus 49
3.2.4 Autonomie der Lebenspraxis 50
3.2.5 Diffusität und Spezifität 50
3.3 Zur Strukturlogik und zum Professionalisierungsgrad von Supervision 51
3.3.1 Zentralwertverpflichtung 52
3.3.2 Expertise und Autonomie 53
3.3.3 Strukturmerkmale 54
3.3.4 Der Psychoanalytiker als professionalisierter Supervisor 56
3.4 Zur Strukturlogik und zum Professionalisierungsgrad
von Sozialarbeit und Sozialpädagogik 59
3.4.1 Zur Professionalisierbarkeit der Sozialarbeit und Sozialpädagogik 60
3.4.2 Strukturprobleme sozialarbeiterischen und sozialpädagogischen Handelns 61
3.4.3 Professionelle Perspektiven sozialarbeiterischen und sozialpädagogischen Handelns 64
3.5 Zusammenfassung . 69

IV. Supervision als Gegenstand der Forschung 73
4.1 Geschichte der Supervisionsforschung und aktuelle Trends 74
4.2 Zusammenfassende Einschätzung des Forschungsstands 79

V. Fragestellung und Erkenntnisinteresse 81
VI. Strukturale psychoanalytische Hermeneutik als Forschungsmethode 85
6.1 Methodologie und wissenschaftstheoretische Basis 87
6.1.1 Hermeneutische Entwürfe - Von der »Kunstlehre der Auslegung
von Schriftdenkmalen« zur »Welt als Text« 88
6.1.2 Ulrich Oevermann - Objektiv-hermeneutische Perspektiven 100
6.1.3 Hermann Argelander- Psychoanalytische Perspektiven 113
6.1.4 Zur Methodologie der strukturalen psychoanaly tischenHermeneutik 156
6.2 Methode und Verfahrensweise der strukturalen psychoanalytischen Hermeneutik 170
6.2.1 Kontextfreiheit 171
6.2.2 Wörtlichkeit und Textbezug 171
6.2.3 Interferentialität und Sequentialität 172
6.2.4 Extensivität 173
6.2.5 Analyse der Textstellen 173

VII. Empirische Untersuchung 177
7.1 Rekonstruktion und Interpretation - 5. Sitzung 178
7.1.1 Der Protokollausschnitt (Aussage 1-5) -
Analyse, Zusammenfassung und Hypothesenbildung 178
7.1.2 Der Protokollausschnitt (Aussage 6-9) -
Analyse, Zusammenfassung und Hypothesenbildung 203
7.1.3 Der weitere Protokollverlauf-
Vorbemerkung und Analyse ausgewählter Textstellen 223
7.2 Rekonstruktion und Interpretation - 8. Sitzung 242
7.2.1 Der Protokollausschnitt (Aussage 1-3) -Analyse, Zusammenfassung und Hypothesenbildung 242
7.2.2 Der Protokollausschnitt (Aussage 4-8) -Analyse, Zusammenfassung und Hypothesenbildung 262
7.3.3 Der weitere Protokollverlauf- Vorbemerkung und Analyse ausgewählter Textstellen 280

VIII. Theoretische Diskussion 293
8.1 Das supervisorische Arbeitsbündnis 293
8.1.1 Das psychoanalytische Arbeitsbündnis 294
8.1.2 Elemente des supervisorischen Arbeitsbündnisses 296
8.2 Die supervisorische Beziehung 302
8.2.2 Der Supervisor als »genügend gute« Mutter 303
8.2.2 Der Supervisor als »genügend abgegrenzter« Vater 304
8.3 Die Struktur supervisorischen Verstehens und Intervenierens 307
8.3.1 Supervisorisches Verstehen - Versuch einer gegenstandsangemessenen Rahmung 308
8.3.2 Supervisorisches Verstehen als professionalisierte Verstehenspraxis 312
8.3.3 Verstehensmodi der Supervision - Struktur und Arbeitsweise314
8.3.4 Zur Wirksamkeit supervisorischer Verstehens-bemühungen 328
8.3.5 Zentrale Charakteristika supervisorischen Verstehens und Intervenierens 338

Literatur 343