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Umschlagtext
Die Erwartungen an Schule als dem letzten - alle umfassenden - Integrationsort einer pluralen postmodernen Gesellschaft führen zu permanenten Überforderungen, wie aktuelle Untersuchungen belegen. Supervision ist ein erprobter Weg, berufsbiografischen Sackgassen wie Burnout, innerer Emigration oder Sarkasmus zu entgehen. Dieses Buch führt in das Beratungsformat,Supervision' ein, zeigt das Potenzial supervisorischer Arbeit im schulischen Kontext und dokumentiert die systemische Wirksamkeit des Religiösen in der Supervision. Ein Supervisionsprozess wird daraufhin untersucht, welche Funktion und Bedeutung die ,Religion' eines Religionslehrers im Supervisionsprozess hat. Die einzelnen Kapitel protokollieren zunächst den Prozess. Es folgt eine Analyse der Sitzungstranskripte. In einem dritten Teil wird diese Einzelanalyse in einen größeren supervisorischen, theologischen, religionssoziologischen oder systemisch-konstruktivistischen Zusammenhang gestellt. Im letzten Kapitel wird die Frage erörtert, wie Religionslehrer/innen mit einem auf sie zugeschnittenen Supervisionsangebot wirkungsvoll unterstützt werden können.
Dr. Meinfried Jetzschke, Dozent im Päd. Institut der Ev. Kirche v. Westfalen, Supervisor (DGSv), davor Bankkaufmann, Gemeindepfarrer und 14 Jahre im Schuldienst tätig. Er initiierte ein auf (Reli-gions) Lehrer/innen zugeschnittenes Supervisionsangebot. Rezension
Lehrer werden heute wegen ihres Berufes nicht unbedingt beneidet. Immer wieder ist in den Medien vom Ausgebranntsein vieler Lehrpersonen die Rede. Eine Herausforderung der besonderen Art ergibt sich aufgrund des Faches für Religionslehrer. Mit der vorliegednen Untersuchung begibt sich der Autor in ein sehr aufschlussreiches Gebiet. Meinfried Jetzschke zeigt die Möglichkeiten der Supervision im schulischen Umfeld und hinterfragt die Bedeutung des Religiösen in diesem Zusammenhang. Können die individuellen Gotteskonstrukte als berufliche Ressource fruchtbar gemacht werden? Jetzschke dokumentiert einen Supervisionsprozess eines Religionslehrers und eines Berufsschulpfarrers, der sich über 15 Monate erstreckte. Dabei ist vor allem von Interesse, welche Funktion und Wirksamkeit das Religiöse in diesem Zusammenhang spielt. Schließlich stellt der Autor seine Analyse in einen supervisorischen, theologischen und religionssoziologischen Zusammenhang. Dabei erscheint mir die Frage wichtig, wie Religionslehrer durch Supervision in ihrer besonderen Aufgabe unterstützt werden können. Das sollte vor allem Konsequenen für die Aus- und Weiterbildung von Religionslehrern haben.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Religions-)Lehrer/innen leiden unter dem Spagat zwischen hohen beruflichen Idealen und der oft aufreibenden Realität im Schulalltag. Die aktuellen Untersuchungen zu ihrer psychischen Belastung sind alarmierend. Supervision erweist sich als wirksamer Weg, berufsbiografischen Sackgassen wie Burnout, innerer Emigration oder Sarkasmus zu entgehen. Dieses Buch dokumentiert die systemische Wirksamkeit des Religiösen in der supervisorischen Arbeit mit Religionslehrern. Inhaltsverzeichnis
Geleitworte
Prof. Dr. Michael Kiessmann IX Prof. Dr. Harald Schrocter-Wittke XI Dr. Brigitte Hausinger, Vorstandsmitglied der DGSv e. VXIII Danksagung XIV Hinleitung Werkstattbericht — Prozessanalyse — ,Dichte Beschreibung' 1 Noch eine Veröffentlichung zum Thema ,Supervision'? 1 Religion und Supervision 4 Aufbau des Buches 8 I. Kapitel: Es ist nie zu spät! Eine Schlüsselgeschichte 1 Ms ist nie zu spät— Schüler/innen stark zu machen für das Leben 9 2 Es ist nie zu spät - Lehrer/innen stark zu machen für den Beruf 13 3 Es ist nie zu spät — auch in der Schule mit Ostern zu rechnen 21 4 Es ist nie zu spät und nie zu früh — mit Supervision zu beginnen 24 II. Kapitel: Die Werkstatt. Format — Ort — handelnde Personen 1 Das Beratungsformat,Supervision' 29 2 Der organisatorische Kontext 38 3 Die handelnden Personen 40 3.1 Der Supervisand 40 3.2 Der Supervisor 42 III. Kapitel: Eröffnungen. Erstkontakt- Hrstgespräch - Kontrakt 1 Krstkontakt, Krstgespräch, Kontraktarbeit 51 2 Abgrenzung des Beratungsformates ,Supervision' 53 3 Der Kontrakt und erstes Krlebnisprotokoll 58 IV. Kapitel: ,at work'. Dritte Sitzung und Parameter der Analyse 1 ,at work' - dritte Sitzung 61 1.1 Idealtypischer Verlauf einer Supervisionssitzung 61 1.2 Koordinatenkreuz zur Wirklichkeitskonstruktion 62 1.3 Transkript - dritte Sitzung 63 1.4 Erlebnisprotokoll 65 1.5 Wirksamkeitsanalyse 67 2 Parameter der Analyse ,religiöser Elemente' in der Supervision ' 68 2.1 Der Daten-Korpus 68 2.2 Vom Supervisionsprozess zur ,dichten Beschreibung' 71 V. Kapitel: Religionslehrer als ,advocatus diaboli'. Die Entwicklung von Gotteskonstrukten und ihre Wirksamkeit in Systemen 1 Der Religionslehrer als ,advocatus diaboli' - vierte Sitzung 79 1.1 Transkript— vierte Sitzung 79 1.2 Reflexion und Folgerungen 81 2 Gotteskonstrukte und ihre Wirksamkeit in Systemen 82 Exkurs: Martin Luther und das Gotteskonstrukt der ,Rechtfertigungslehre' 90 VI. Kapitel: ,Komm, denn es ist alles bereit!' Von der Wirksamkeit des Religiösen im System und religiösen Systemschleifen 1 ,Komm, denn es ist alles bereit!' - vierte Sitzung 91 1.1 Phantasiereisen und Imaginationen in der Supervision 91 1.2 Transkript - vierte Sitzung 93 1.3 Reflexion - Diagnostik in der Supervision 95 2 Religiöse Systemschleifen 107 VII. Kapitel: ,Der sein Leben hingibt. Von der Notwendigkeit religiöser Feldkompetenz 1 Religiöse Feldkompetenz als ,conditio sine qua non' 111 2 Religiöse Reminiszenzen und Reflexionen des Supervisors 120 3 ,Der sein Leben hingibt ' — fünfte Sitzung 121 3.1 Transkript - fünfte Sitzung 121 3.2 Reflexion: Opfer-Theologie und Supervision 124 3.3 Erlebnisprotokolle des Supervisanden 127 VIII. Kapitel: ,Gott begegnen' Konstruktive und destruktive Funktion von Religion 1 ,Gott begegnen' — sechste und siebte Sitzung 129 1.1 Transkript - sechste Sitzung 129 1.2 Reflexion 132 2 Konstruktive und destruktive Funktion von Religion 135 Exkurs: War Martin Luther ein ,Systemiker? 141 3 Transkript und Erlebnisprotokoll - siebte Sitzung 144 IX. Kapitel: ,Maria und Martha' ,Narrative Theologie' in der Supervision 1 ,Maria und Martha' - achte bis zehnte Sitzung 145 1.1 Genogrammarbeit 145 1.2 Transkript - zehnte Sitzung 148 1.3 Reflexion: .Widerstand'; ,Paulinisches Reframing' 149 2 .Narrative Theologie' in der Supervision 152 X. Kapitel: ,Wenn ich nicht für mich bin - wer dann?' Systemische Supervision mit Religionslehrern/innen 1 ,Wenn ich nicht für mich bin — wer dann?'— elfte Sitzung 161 1.1 Transkript — elfte Sitzung 161 1.2 Reflexion 162 2 Systemische Supervision — was kann, was will sie leisten? 165 (1) Systeme, auch religiöse Systeme, sind beharrlich 172 (2) Der circulus vitiosus = Kreislauf des Verderbens 172 (3) Verbesserungsfragen 173 (4) Veränderungen zweiter Ordnung 173 (5) Perturbation 173 (6) .Freudestiftendes Lenen aus Verunsicherungen' 174 (7) Nachhaltigkeit 174 (8) Paradoxe Interventionen 175 (9) Provokation und Humor 175 (10) .Wohlwollende Sabotage' 176 (11) ,Im System geht nichts verloren' 177 (12) Supervision als konstruktivistische Beratung 177 (13) Evaluation 177 XI. Kapitel: ,Das freie Spiel der ersten Freigelassenen' War Jesus ein Systemiker? 1 ,Das freie Spiel der ersten Freigelassenen der Schöpfung' — zwölfte und dreizehnte Sitzung 179 1.1 Transkript — dreizehnte Sitzung 179 1.2 ,Der Spieler' — eine Supervisionsgeschichte 183 2 War Jesus ein Systemiker? Eine Frage in supervisorischer Absicht 186 XII Kapitel: ,Vater der Geringsten' Brauchen Religionslehrerinnen und Religionslehrer ein besonderes Supervisionsangebot? 1 ,Vater der Geringsten' - Vierzehnte und fünfzehnte Sitzung Ausbück^ 197 1.1 Transkript - sechzehnte Sitzung 198 1.2 ,Letzte Worte': Erlebnisprotokoll 203 2 Ergebnisse - Offene Fragen 203 2.1 ,Religion' bei Religionslehrern/innen; Fazit 203 2.2 ,Religion' im Religionsunterricht und in der Supervisi- on mit Religionslehrern/innen 212 2.3 Ein auf Religionslehrer/innen zugeschnittenes Super-visionsangebot 216 Literaturverzeichnis 221 Register 235 |