lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Die innere Erlebniswelt von Kindern alleinerziehender Mütter Eine Studie über Vaterlosigkeit anhand einer psychoanalytischen Interpretation zweier Erstinterviews 2. Aufl. 2004 / 1. Aufl. 2000
Die innere Erlebniswelt von Kindern alleinerziehender Mütter
Eine Studie über Vaterlosigkeit anhand einer psychoanalytischen Interpretation zweier Erstinterviews


2. Aufl. 2004 / 1. Aufl. 2000

Frank Dammasch

Brandes & Apsel
EAN: 9783860992982 (ISBN: 3-86099-298-8)
247 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2004

EUR 14,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ist die innere Beziehungswelt eines vaterlosen Kindes zwangsläufig defizitär? Wie gestaltet sich der Prozeß der Triangulierung bei einem unsichtbaren Dritten? Welche Auswirkungen hat eine exklusive Mutter-Kind-Dyade auf die psychischen Mutter- und Vaterbilder und auf das Selbstbild des Kindes?

Dammasch spürt den unbewußten Interaktionsformen eines Mädchens nach, das von Geburt an ausschließlich mit seiner Mutter zusammenlebt. Die Gegenübertra-gungsanalyse des Psychotherapeuten dient dabei als diagnostisches Erkenntnisinstrument.

Außerdem diskutiert Dammasch die Bedeutung des anwesenden und abwesenden Vaters in der psychoanalytischen Theorieentwicklung und reflektiert die Erkenntnismöglichkeiten tiefenhermeneutischer Methodik.

Zielgruppen: Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeu-ten, Familientherapeuten, Psychoanalytiker, Psychotherapeuten, Pädagogen, Psychologen.
Rezension
Wir sprechen von der vaterlosen Gesellschaft. Viele Kinder wachsen heute faktisch weitgehend ohne väterlichen Bezug auf. Die Gründe sind vielfältig. Berufliche Mobilität und berufliche Karriere zählen sicherlich dazu. Einzelschicksale wie Verlust durch Tod kommen sicherlich hinzu. Die häufigste Ursache aber liegt in der Scheidungsrate, die sich auf die 40 % Marke zu bewegt. Lehrer und Lehrerinnen kennen die Situation; zugleich erleben Kinder auch in Kindergarten und Grundschule weitgehend männerlose Kontexte. – Diese (psychoanalytisch-orientierte) Studie fragt nach der inneren Erlebniswelt von Kindern alleinerziehender Mütter und kommt u.a. zu folgender Erkenntnis: „Die konstante libidinöse Besetzung des Vaterbildes wird immer wieder durch die Identifikation mit dem schwachen Mutterbild ( … ) verhindert … Die Liebe zum fremden Vater, obwohl ersehnt, löst Angst aus, weil sie die Sicherheit gebende bekannte symbiotische Beziehung zur Mutter gefährdet.“ (S. 216).

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ist die innere Erlebniswelt eines vaterlosen Kindes zwangsläufig defizitär? Die Studie hat zum Ziel, eine am subjektiven Erleben des Kindes orientierte Sicht der Auswirkungen von Vaterlosigkeit vorzulegen.

Dammasch, Frank
Geboren 1956, Dipl. Soziologe und Pädagoge, analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut in freier Praxis, Dozent an der Universität Frankfurt a. M. und am Institut für Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie in Hessen. Forscht über Ein-Eltern-Familien. Veröffentlicht über psychoanalytische Erkenntnisbildung, Supervision und die Bedeutung des Vaters.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung 7

II. Zur Bedeutung des anwesenden Vaters 29

1. Zur Bedeutung des Vaters für die ödipale Entwicklung 31
2. Zur Bedeutung des Vaters für die präödipale Entwicklung 33
3. Aspekte der weiblichen Triangulierung 38
4. Zur Bedeutung der Mutter bei der Bildung der Vaterrepräsentanz 42
5. Die Triade als Grundmuster menschlicher Beziehung 49
6. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 57

III. Zur Bedeutung des abwesenden Vaters 61

1. Psychologische Forschung 64
2. Psychoanalytische Forschung 70
2.1 Das Bild des abwesenden Vaters 70
2.2 Die ödipale Entwicklung 73
2.3 Die Entwicklung des Mädchens 79
3. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen 84

IV. Forschungsmethode 87

1. Zur Relevanz von Einzelfallstudien 90
2. Das Erstinterview-Protokoll - Zur Struktur des Untersuchungsmaterials 98
3. Gegenübertragung als Forschungsinstrument 106
3.1 Historischer Überblick 107
3.2 Das szenische Verstehen 111
4. Zur Methode tiefenhermeneutischer Textinterpretation 115
5. Skizze und Überblick über das Forschungsfeld 121

V. Psychoanalytisch-hermeneurische Interpretation 129

1. Das erste Interview mit einer alleinerziehenden Mutter 131
1.1 Das Protokoll 131
1.2 Tiefenhermeneutisch-diagnostische Interpretation 134
1.2.1 Interpretation dreier Sequenzen der Vorfeldinteraktion 134
1.2.2 Zusammenfassung erster psychodynamischer Überlegungen 145
1.2.3 Interpretation des übrigen Erstinterviews 146
1.3 Zusammenfassung: Überlegungen zur Beziehungsstruktur der Mutter 166
2. Das erste Interview mit einem vaterlosen Mädchen 169
2.1 Das Protokoll 169
2.2 Tiefenhermeneutisch-diagnostische Interpretation 171
2.2.1 Vorfeld-Sequenz mit Mutter und Tochter 171
2.2.2 Interview mit Carla 182
2.3 Hypothesen zur Psychodynamik 210
3. Zusammenfassung: Überlegungen zur Beziehungsstruktur eines basal vaterlosen Mädchens im Schatten der Mutter 212

VI. Abschließende Gedanken 219

1. Triangulierung eines vaterlosen Kindes 219
2. Methode und Erkenntnisgewinn 225

Literaturverzeichnis 236