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Nikomachische Ethik  Auf der Grundlage der Übersetzung von Eugen Rolfes herausgegeben von Günther Bien.

4., durchgesehene Auflage 2010 
(Nachdr. 1985)
Nikomachische Ethik


Auf der Grundlage der Übersetzung von Eugen Rolfes herausgegeben von Günther Bien.



4., durchgesehene Auflage 2010

(Nachdr. 1985)

Aristoteles

Meiner Hamburg
EAN: 9783787306558 (ISBN: 3-7873-0655-2)
512 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2010

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Gegenstand der "Nikomachischen Ethik" (ca. 335–323 v. Chr.) ist das 'tätige Leben' des Menschen (als eines aus Leib und Seele zusammengesetzten Ganzen): Gerechtigkeit, Tapferkeit und andere Tugenden in allem Handeln mit dem Ziel zu verwirklichen, ein Höchstmaß an Glückseligkeit zu erlangen. Die Ethiken des Aristoteles bilden die ersten grundlegenden und umfassenden Analysen zur Philosophie der Praxis.
Rezension
Tue Gutes und werde glücklich! Das ist das Motto von Aristoteles Tugend-Ethik. Zu den bedeutendsten ethischen Entwürfen überhaupt zählt dieses (vermutlich auf Aristoteles zurückgehende) antike Werk, dessen Fragestellung lautet, wie man ein guter Mensch wird und wie man ein glückliches Leben führt. D.h.: Das Handeln steht im Mittelpunkt, das tatsächliche Tun des Guten und das Erreichen des höchsten Ziels. Die Glückseligkeit des Menschen (als höchstes Gut und Ziel) ist nicht ein Zustand, sondern eine Tätigkeit. Jedes Handeln und Denken strebt nach dem Guten – das ist die Grundvoraussetzung für die »Nikomachische Ethik« des Aristoteles. Dabei postuliert Aristoteles eine Ethik des Maßhaltens. Bei den ethischen Tugenden gilt es, die richtige Mitte zwischen Übermaß und Mangel zu treffen. Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) gilt als einer der einflussreichsten Philosophen der abendländischen Geistesgeschichte überhaupt. Schon seit mehr als 2000 Jahren bestimmen seine Ideen unser Denken wesentlich mit: Argumentation, Logik, Wissenschaftstheorie, Ethik, Rhetorik u.v.a.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Für die 4. Auflage ist der Text der Übersetzung von Rolfes durchgesehen und im wesentlichen unverändert übernommen worden. Beigegeben sind Einleitung, Anmerkungen, Register und Literaturhinweise von G. Bien.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Vernunft und Ethos. Zum Ausgangsproblem der Aristotelischen Ethik.
Von Günther Bien XVII
Anmerkungen zur Einleitung LI
Editionsbericht LX

Aristoteles
Nikomachische Ethik

ERSTES BUCH

1. Kap.: Vorbemerkungen über Gegenstand, Vortrag und Hörer der praktischen Philosophie 1
2. Kap.: Das Glück als das höchste durch Handeln zu bewirkende Gut. Die Methode der Ethik und die charakterlichen Voraussetzungen des Hörers 4
3. Kap.: Die verschiedenen Lebensformen und ihr Ziel 5
4. Kap.: Diskussion der platonischen Lehre von der Idee des Guten 6
5. Kap.: Das Glück als Endzweck alles Handelns ist etwas Vollendetes und Sich-selbstGenügendes 9
6. Kap.: Es besteht in der tugendgemäßen Tätigkeit der Seele als der dem Menschen als Menschen spezifischen Verrichtung, wenn diese ein volles Leben hindurch andauert 11
7. Kap.: Erneute Methodenreflexion 12
8. Kap.: Verifikation der in Kapitel 6 gegebenen Definition des Glücks durch Vergleich mit den über es herrschenden Meinungen: Drei Arten von Gütern 13
9. Kap.: Fortsetzung: Tugend, Lust und äußere Güter als Momente des Glücks 14
10. Kap.: Kann der Mensch sein Glück durch eigene Leistung erwerben oder wird es ihm durch göttliche Fügung oder durch Zufall zuteil? 16
11. Kap.: Darf man den Menschen erst nach seinem Tode glücklich preisen? 17
12. Kap.: Gehört das Glück zu den lobenswerten oder zu den im höheren Sinne verehrungswürdigen Dingen? 21
13. Kap.: Überleitung zur Behandlung der Tugend. Die ethische und die dianoetische Tugend und die ihnen zugehörenden Teile der Seele 22

ZWEITES BUCH

1. Kap.: Die sittliche Tugend entspringt aus Gewöhnung; sie ist daher weder von Natur noch gegen sie 26
2. Kap.: Die sittliche Tugend als Habitus wird durch die ihr entsprechende Tätigkeit hervorgebracht und gefestigt; sie geht durch Übermaß und Mangel zugrunde und ist mit der Empfindung von Lust und Unlust verbunden 28
3. Kap.: Wie kann es vor der Tugend eine tugendgemäße Handlung geben? Die Bedeutung der Beschaffenheit des Handelnden und der Unterschied von Tugend und Kunst 31
4. Kap.: Allgemeine Bestimmung der Tugend: Sie ist ein Habitus, d. h. eine bestimmte bleibende Disposition in bezug auf die Affekte und deren Vermögen 33
5. Kap.: Nähere Bestimmung der Tugend: Sie ist ein Habitus, durch den wir die vernünftige Mitte treffen 34
6. Kap.: Dem Begriff nach ist die Tugend eine Mitte, dem Range nach ein Äußerstes. Grenzen der Anwendung der Kategorie der Mitte bei der sittlichen Beschreibung von Handlungen und Affekten 36
7. Kap.: Präzisierung des Begriffs der Mitte durch Anwendung auf die einzelnen Tugenden 37
8. Kap.: Ergebnisse der im 7. Kapitel vorgenommenen Überlegungen: Die je verschiedenen Gegensatzverhältnisse zwischen Mitte und Extremen 40
9. Kap.: Praktische Folgerungen: Jeweils die Mitte theoretisch zu bestimmen und im Handeln zu treffen, ist schwer; man muß sich vor allem von dem stärkeren Gegensatz zu ihr entfernen 42

DRITTES BUCH

1. Kap.: Die Freiwilligkeit als Moment der Tugend. Wichtigkeit ihrer Behandlung für Ethik und Gesetzgebung. Unfreiwilligkeit und Zwang 44
2. Kap.: Wann handelt jemand aus Unwissenheit? 46
3. Kap.: Zusammenfassende Definition der Freiwilligkeit. Ihr Verhältnis zu den Affekten Zorn und Begierde 48
4. Kap.: Die Entscheidung und freie Wahl. Sie ist jenes Freiwillige, das überlegt und vorbedacht ist 49
5. Kap.: Die Überlegung. Welche Art von Verursachung sie ist und auf welche Gegenstände sie sich beziehen kann. Sie betrifft die Mittel, nicht den Zweck 51
6. Kap.: Geht der Wille auf das wahrhaft Gute oder nur auf das, was als gut erscheint? Der Gute ist Maß für das Gute 54
7. Kap.: Von der Verantwortung des Menschen, sowohl für seine Tugenden wie für seine Fehler. Natur und Zurechenbarkeit 55
8. Kap.: Zusammenfassung des bisher über die Tugend Gesagten 58
9. Kap.: Überleitung zu einer ausführlichen Behandlung der einzelnen sittlichen Tugenden. — Der Mut 59
10. Kap.: Das Gute und Schöne als Ziel der Tugend des Mutes. Der Tollkühne und der Feige 60
11. Kap.: Definition des Mutes. Ihre fünf weiteren Erscheinungsformen 62
12. Kap.: Im Augenblick seiner Realisierung hat der Mut es mehr mit Anstrengung und Schmerz als mit der Lust zu tun. Paradoxien angesichts des freiwilligen, d. h. mutvollen Todes des sittlich vollkommenen Menschen 65
13. Kap.: Die Mäßigkeit. Sie ist die Mitte in bezug auf bestimmte dem Menschen als animalischem Wesen zukommende Formen der Lustempfindung 66
14. Kap.: Unmäßigkeit und Stumpfsinn. Das Leben des Mäßigen 70
15. Kap.: Die Unmäßigkeit ist in höherem Maße freiwillig als die Feigheit. Ihr Verhältnis zur kindlichen Zuchtlosigkeit und Ungezogenheit 71

VIERTES BUCH

1. Kap.: Die Freigebigkeit als Mitte zwischen Verschwendung und Geiz. Sie ist die Tugend des rechten Gebrauchs von Geld und Gut und zeigt sich mehr im Geben als im Nehmen 73
2. Kap.: Das sittlich Schöne als Norm der Tugend des Freigebigen. Nähere Ausführungen über seinen Charakter und sein Verhalten 74
3. Kap.:Verschwendung und Geiz 77
4. Kap.: Die Hochherzigkeit und ihre Gegensätze. Sie bezieht sich wie die Tugend der Freigebigkeit auf Geld und Gut, im Unterschied zu ihr jedoch auf den mit Schicklichkeit um des
Schönen willen gemachten großen Aufwand 80
5. Kap.: Ihre Realisierung und ihre Vorbedingungen 81
6. Kap.: Der Protzer und der Engherzige als Gegensätze des Hochherzigen 83
7. Kap.: Der Hochsinn oder die Seelengröße. Begriff, Gegenstand und Gegensätze 83
8. Kap.: Charakter und Verhalten des großgesinnten Mannes 86
9. Kap.: Der Mann niederen Sinnes und der Aufgeblasene als Gegensätze des Hochsinnigen 88
10. Kap.: Der Sinn für Ehre als Vorstufe des Hochsinns 89
11. Kap.: Die Sanftmut, deren Mangel und Übermaß 90
12. Kap.: Die Tugenden des Umgangs. Der Gefallsüchtige, der Unliebsame und der Mann der Mitte 92
13. Kap.: Die Wahrhaftigkeit. Prahlerei und selbstverkleinernde Ironie als ihre Gegensätze 94
14. Kap.: Witz und Gewandtheit und deren Gegensätze, Possen-
reißerei und Steifheit 96
15. Kap.: Die Scham als uneigentliche Tugend 98

FÜNFTES BUCH

1. Kap.: Die Gerechtigkeit; vorläufige Definition. Ein Habitus bezieht sich nicht wie eine Wissenschaft oder ein Vermögen auch auf das jeweilige Gegenteil 100
2. Kap.: Unterscheidung einer doppelten Bedeutung von Gerechtigkeit: 1. Achtung vor dem Gesetz,
2. Bewahrung der Gleichheit 101
3. Kap.: Die gesetzliche Gerechtigkeit ist als Erfüllung des Gesetzes, das sich auf alle Tugenden bezieht, die vollkommene Tugend mit Bezug auf andere 102
4. Kap.: Abhebung der besonderen Gerechtigkeit als Teil der Gesamttugend von der allgemeinen Gerechtigkeit 103
5. Kap.: Erneute Begründung des Unterschiedes zwischen der allgemeinen und der partikularen Gerechtigkeit; diese ist teils distributive, teils kommutative Gerechtigkeit; die letztere findet sich teils im freiwilligen, teils im unfreiwilligen Verkehr 105
6. Kap.: Die distributive Gerechtigkeit. Sie teilt jedem nach Verhältnis der Würdigkeit zu, und so ist die hier geltende Gleichheit eine proportionale 106
7. Kap.: Die Proportionalität der distributiven Gerechtigkeit ist geometrisch. Bei der kommutativen Gerechtigkeit liegt die Gleichheit in der arithmetischen Proportion. - Die aus-
gleichende Funktion des Richters zur Wiederherstellung des verletzten kommutativen Rechtes 108
8. Kap.: Kritik an der undifferenzierten Gleichsetzung von Recht und Wiedervergeltung. Modifikation des Begriffs der Wiedervergeltung, um mit seiner Hilfe den Warenaustausch, der die bürgerliche Gesellschaft zusammenhält, beschreiben zu können. Die Funktion des Geldes als eines Garanten potentieller Bedürfnisbefriedigung und (fast) universeller Kommensurabilität 111
9. Kap.: Zusammenfassende Definition von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit 114
10. Kap.: Arten des Rechtes und ihr Verhältnis: politisches Recht, Herrenrecht, väterliches Recht, häusliches Recht. Natürliches und gesetzliches Recht. Das Verhältnis der im vollen Sinne gerechten zur bloß legalen Handlung 115
11. Kap.: Kann man freiwillig Unrecht leiden? 121
12. Kap.: Handelt unrecht, wer zuviel austeilt oder wer zuviel empfängt? 123
13. Kap.: Warum es schwer ist, wirklich gerecht zu sein und zu handeln. - Das Recht als spezifisch menschliche Gegebenheit 124
14. Kap.: Die Billigkeit und ihr Verhältnis zu Recht und Gerechtigkeit 125
15. Kap.: Das Verhältnis von Unrecht-tun und Unrecht-leiden
Ob man sich selbst Unrecht tun könne 127

SECHSTES BUCH

1. Kap.: Die Mitte beim sittlichen Handeln wird durch die rechte Vernunft bestimmt; deren Wesen und Begriff ist zu klären 130
2. Kap.: Nachdem früher von den ethischen Tugenden gehandelt worden ist, müssen nun die dianoetischen besprochen werden. Gliederung des vernünftigen Seelenteils in einen spekulativ-theoretischen und einen überlegend-praktischen. Der Mensch als Prinzip von Handlung und Entscheidung. 131
3. Kap.: Kunst, Wissenschaft, Klugheit, Weisheit und Verstand als die fünf Vermögen, durch welche die Seele immer die Wahrheit trifft. - Die Wissenschaft 133
4. Kap.: Die Kunst 134
5. Kap.: Die Klugheit 135
6. Kap.: Der Verstand 137
7. Kap.: Die Weisheit 137
8. Kap.: Noch einmal: Die Klugheit; sie umfaßt die Kenntnis des Allgemeinen und des Besonderen; verschiedene Sphären ihrer Betätigung 139
9. Kap.: Fortsetzung: Das Problem der Besorgung des eigenen und des allgemeinen Nutzens; Kenntnis des Besonderen durch Erfahrung; Verhältnis zu Wissenschaft und Verstand 140
10. Kap.: Zur Klugheit gehörende Tugenden:
a) die Wohlberatenheit 141
11. Kap.: b) die Verständigkeit,
c) die Diskretion 143
12. Kap.: Der Zusammenhang von Diskretion, Verständigkeit, Klugheit und Verstand im praktischen Handeln, ihr Bezug auf das Einzelne und Konkrete 144
13. Kap.: Diskussion einiger Aporien bezüglich des praktischen Nutzens und des Rangverhältnisses von Klugheit und Weisheit 146

SIEBENTES BUCH

1. Kap.: Begründung der Behandlung von Unenthaltsamkeit und Enthaltsamkeit. Deren Unterschied gegenüber Schlechtigkeit und Tugend sowie tierischer Rohheit und übermenschlicher Vollkommenheit. Zur Methode des Vorgehens 151
2. Kap.: Aufzählung von sechs über Beherrschtheit und Unbeherrschtheit bestehenden Ansichten 152
3. Kap.: Erläuterung und erste Diskussion der gängigen Meinungen 153
4. Kap.: Themen und Disposition der Untersuchung 155
5. Kap.: Welche Art von Wissen liegt vor, wenn man unenthaltsam ist 156
6. Kap.: Inwiefern und mit Bezug worauf nennt man jemanden schlechthin oder teilweise unenthaltsam. Verhältnis zur Unmäßigkeit und tierischen Rohheit 159
7. Kap.: Vergleich der Unenthaltsamkeit in bezug auf die Lust mit der in bezug auf den Zorn und der tierischen mit der menschlichen Schlechtigkeit 163
8. Kap.: Der Unmäßige ist schlimmer als der Unenthaltsame
Unterarten und Erscheinungsformen der Unenthaltsamkeit 165
9. Kap.: Fortsetzung des Vergleichs zwischen dem Unenthaltsamen und dem Unmäßigen oder Zuchtlosen 168
10. Kap.: Feste Haltung gegenüber der Lust und festes Halten an der eigenen Meinung 169
11. Kap.: Die Enthaltsamkeit als Mitte. Nochmals über Enthaltsamkeit und Mäßigkeit. Unenthaltsamkeit ist unvereinbar mit Klugheit, nicht aber mit Geschicklichkeit. Welche Arten der Unenthaltsamkeit leichter zu heilen sind 170
12. Kap.: Die Lust. Rechtfertigung ihrer Erörterung. Die in der Lustfrage vertretenen Standpunkte und die für diese vorgebrachten Argumente 173
13. Kap. Auseinandersetzung mit den Argumenten der Lustgegner. Diese können nicht dartun, daß die Lust nicht gut oder nicht das höchste Gut sei 174
14. Kap.: Gegenthese: Die Lust ist gut und wahrscheinlich das höchste Gut, insofern sie ungehinderte Tätigkeit und Ziel alles Lebendigen ist 176
15. Kap.: Erklärung der Gründe für die gewöhnliche Bevorzugung der körperlichen Lüste. Die Besonderheit der menschlichen Natur als Grund für den Wechsel der als lustvoll empfundenen Objekte. Die unwandelbare Seligkeit des Gottes 178

ACHTES BUCH

1. Kap.: Die Freundschaft. Gründe für ihre Behandlung. Ihre Wichtigkeit für das Leben des Einzelnen und des Staates. Ihr sittlicher Rang 181
2. Kap.: Aporien bezüglich der Freundschaft: setzt sie Gleichheit oder Ungleichheit voraus? Einschränkung auf die menschlichen Gegebenheiten. Das Gute, Lustbringende und Nützliche als Gegenstand der Liebe. Vorläufige Definition 182
3. Kap.: Entsprechend den drei Ursachen gibt es drei Arten von Freundschaft. Diejenigen, die auf Lust und Nutzen gegründet sind, sind von kurzer Dauer. Jene findet sich eher bei jungen, diese eher bei älteren Menschen 184
4. Kap.: Die vollkommene Freundschaft guter und an Tugend einander ähnlicher Menschen 185
5. Kap.: Vergleich der drei Freundschaftsarten. Die Freundschaft der Guten ist Freundschaft im ersten und eigentlichen Sinne 187
6. Kap.: Die Freundschaft kann gleich der Tugend als Habitus und als Actus betrachtet werden. Während jene eher Wohlwollen ist, ist diese die eigentliche Freundschaft, denn nichts ist Freunden so eigen wie der Wunsch zusammenzuleben 188
7. Kap.: Abgrenzung der Freundschaft als Habitus vom bloßen Lieben als Affekt. Weitere Bestimmungen über die vollkommene Freundschaft durch Vergleich mit der Nutz- und Lustfreundschaft und über die von den Hochgestellten gewählten Freunde 189
8. Kap.: Zusammenfassung des bisher über die drei Freundschaftsarten Gesagten. Neben ihnen, die auf Gleichheit beruhen, gibt es eine andere Form, bei der einer der Partner überlegen ist. Hier muß jeder Teil nach Gebühr lieben und geliebt werden, damit ein verhältnismäßiger Ausgleich entsteht 191
9. Kap.: Verschiedenheit der Gleichheit in Recht und Freundschaft. Wie groß darf der Abstand der Partner sein? Die Menschen wollen mehr geliebt werden als selbst lieben; das Wesen der Freundschaft verlangt es jedoch umgekehrt . . . 193
10. Kap.: Die Beständigkeit der einzelnen Freundschaftsformen. Freundschaft unter Personen in entgegengesetzten Verhältnissen hat es besonders mit dem Nutzen zu tun. Antwort auf die naturphilosophische These, daß Gegensätzliches einander befreundet sei 194
11. Kap.: Verschiedenheit der Verbindlichkeiten von Freundschaft und Recht in den einzelnen Gemeinschaftsformen. Alle Gemeinschaften sind Teile der staatlichen Gemeinschaft. Beispiele für solche Vergemeinschaftungen, die erstens um des Nutzens, zweitens um des Vergnügens willen bestehen 195
12. Kap.: Die sechs Formen staatlicher Verfassung (Königtum, Aristokratie, Timokratie, Tyrannis, Oligarchie, Demokratie) und die ihnen entsprechenden richtigen und verfehlten Formen von Verhältnissen in der häuslichen Gemeinschaft. . 197
13. Kap.: Fortsetzung über die Analogie der einzelnen in der Hausgemeinschaft vorkommenden Freundschaften zu den Verfassungsformen 199
14. Kap.: Nähere Bestimmungen (1) über die verschiedenen Formen verwandtschaftlicher Freundschaft und (2) über das Verhältnis zwischen Mann und Frau 201
15. Kap.: Erinnerung an die Unterscheidung der Freundschaftsformen nach den drei möglichen Objekten einerseits und nach Gleichheit und Ungleichheit der Partner andererseits. Kombination dieser Aspekte. Behandlung von Einzelfragen, die in der Tugend-, Lust- und Interessenfreundschaft unter Gleichen auftreten können 203
16. Kap.: Differenzen in der auf Überlegenheit des einen Partners beruhenden Freundschaften. Sie sind so zu begleichen, daß dem besseren mehr Ehre, dem anderen mehr Gewinn zufällt. Die Freundschaft verlangt nur die Erfüllung des
Möglichen, nicht des Gebührenden. Der Vater kann sich von jeder Verpflichtung gegenseinen Sohn lossagen, nicht aber umgekehrt 206

NEUNTES BUCH

1. Kap.: Schwierigkeiten in Freundschaftsverhältnissen, in denen die Partner ein verschiedenes Ziel im Auge haben 209
2. Kap.: Pflichtenkonflikte in der Freundschaft 211
3. Kap.: Aufhebung der Freundschaft. Sie darf bei den auf Lust oder Nutzen beruhenden Freundschaften mit dem Wegfall dieser Dinge erfolgen, bei den auf der Tugend beruhenden entweder, wenn ein Teil von der Tugend abfällt, oder wenn der andere mit der Zeit eine erheblich höhere Stufe der Tugend gewinnt 214
4. Kap.: Anwendung der fünf Merkmale des Freundschaftsverhältnisses auf die Freundschaft des Guten und des Schlechten zu sich selbst 215
5. Kap.: Wohlwollen und Freundschaft 218
6. Kap.: Eintracht und Freundschaft 219
7. Kap.: Warum der Geber einer Wohltat für den Empfänger mehr Freundschaft empfindet als dieser für ihn 220
8. Kap.: Die Liebe zu sich selbst beim guten und beim schlechten Menschen. Sie muß vor allem dem besten Teil in uns, dem Geiste gelten. Aus ihr geht die Hingebung für den
Freund und das Vaterland hervor 222
9. Kap.: Ob der Glückliche der Freunde bedarf 226
10. Kap.: Ob man sich möglichst viele Freunde erwerben soll 229
11. Kap.: Ob man der Freunde mehr im Glück oder im Unglück bedarf 231
12. Kap.: Zusammenleben ist den Freunden das Liebste. Es ist für sie die größte Freude und zugleich die größte Förderung im Guten 232

ZEHNTES BUCH

I. Kap.: Die Lust. Rechtfertigung ihrer Behandlung. Die beiden in der Lustfrage vertretenen extremen Positionen: 1. sie ist das höchste Gut, 2. sie ist durchaus schlecht 234
2. Kap.: Darlegung und Prüfung der Gründe für die beiden angegebenen Meinungen. Erstes Ergebnisdieser dialektischen Erörterung 235
3. Kap.: Positive Darlegung der eigenen Meinung des Aristoteles über die Lust. Sie ist kein Werden und keine Bewegung, sondern etwas Fertiges und Ganzes 239
4. Kap.: Die Lust ist die Vollendung der Tätigkeit. Warum der Mensch nicht beständig Lust empfinden kann. Das Streben nach Lust und das Streben nach Leben im Sinne der einem jeden gemäßen Tätigkeit 241
5. Kap.: Die Lust schärft die Tätigkeit, der sie verwandt ist, und macht sie besser und anhaltender. Umgekehrt wirkt fremde Lust hindernd und verdrängend, wenn sie als stärker empfunden wird. Der sittliche Wert der Lustarten entspricht dem der jeweils zugehörigen Tätigkeiten. Norm ist der Tugendhafte. Welche hat als die für den Menschen eigentliche Lust zu gelten? 243
6. Kap.: Erneute Behandlung der Glückseligkeit. Sie besteht in einer Tätigkeit, die sich selbst genügt und sich selbst Zweck ist, nicht jedoch im Spiel und Vergnügen 246
7. Kap.: Das vollendete Glück des Menschen besteht im Vollzug der Theorie. Ihm kommen die Momente der Würde, der Dauer, der Lust, der Selbstgenügsamkeit, der Muße und der Freiheit von Ermüdung in höchster Weise zu. Es ist ein Leben unseres wahren Selbst und des Göttlichen in uns 248
8. Kap.: Das tätige Leben gewährt im Vergleich mit dem beschauenden nur ein zweitrangiges Glück. Dieses ist auch darum das seligste, weil es dem Leben der Gottheit am meisten verwandt ist 251
9. Kap.: Wenn auch der Mensch der äußeren Güter bedarf, um glücklich zu sein, so besteht das Glück doch nicht in ihnen, sondern in tugendgemäßer Tätigkeit. Der Mann, der das Leben des Geistes lebt, wird von der Gottheit am meisten geliebt und ist auch daher der Glücklichste 254
10. Kap.: Für die Ethik als praktische Wissenschaft ist die Frage, wie man die Tugend gewinnt, entscheidend. Die drei Möglichkeiten sind Naturanlage, Gewöhnung und Lehre. Die Wirksamkeit der vernünftigen Rede setzt gute Gewöhnung von Jugend an voraus. Diese wird durch Gesetze geregelt. Erörterung der Frage, wie man sich die Fähigkeit zur Gesetzgebung als der eigentlichen Leistung der Staatskunst erwirbt angesichts des zu beobachtenden Auseinandertretens von theoretischer und praktischer Beschäftigung mit dieser Kunst. Überleitung zur Politik 255

Erläuterungen 262
Namenregister 351