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Literarisches Lernen in der Grundschule, m. CD-ROM Herausforderung durch ästhetisch-anspruchsvolle Literatur Diss. Uni Hannover 2003
Literarisches Lernen in der Grundschule, m. CD-ROM
Herausforderung durch ästhetisch-anspruchsvolle Literatur


Diss. Uni Hannover 2003

Kathrin Waldt

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783896767226 (ISBN: 3-89676-722-4)
240 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, Oktober, 2003

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Buch beschäftigt sich mit literarischem Lernen in der Grundschule. Betont wird der Zusammenhang von Textauswahl und literarischen Lernprozessen. Die Hauptthese lautet: Literarisches Lernen wird gefördert, wenn Schüler durch ästhetisch-anspruchsvolle Literatur herausgefordert werden. Die Studie reagiert auf Defizite in aktuellen literaturdidaktischen Konzepten, welche die Textauswahl und ästhetische Auswahlkriterien nur marginal behandeln.

Basis der Arbeit stellt ein historischer Rückblick auf ausgewählte literaturdidaktische Positionen nach 1945 dar, einschließlich der Frage, wie die Textauswahl bislang diskutiert wurde. Ein eigener iiteraturdidaktischer Vorschlag für den Lite-raturunterricht in der Grundschule bildet das Zentrum der Arbeit. Ziele beim hier vorgestellten Ansatz des literarischen Lernens sind:

• literarische Formen erarbeiten und erproben,

• Imagination fördern,

• Bild- und Symbolhaftigkeit von Sprache deuten.

Vorschläge für ästhetische Kriterien zur Textauswah! stehen dabei im Mittelpunkt.

in einem praktischen Teil wird literarisches Lernen erprobt. Anhand von Unterrichtsversuchen in zwei vierten Klassen zu exemplarisch ausgewählter Literatur wird aufgezeigt, inwieweit durch ästhetisch-anspruchsvolle Literatur literarische Lernprozesse ausgelöst werden.

Die Arbeit will eine Diskussion über elaborierten Literaturunterricht im Sinne einer differenzierten Spracharbeit anregen: literarisches Lernen fördert Lesekompetenz und Imagination - grundlegende Fähigkeiten, die elementar für schulische Bildung sind.



Die Autorin

Kathrin Waldt, Dr. phil. (Jg. 1970). Lehrerin an Grund- und Hauptschulen. Seit 1996 Lehraufträge zum Schriftspracherwerb an der Universität Hannover. Von 1997-2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hannover im Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik. Mitarbeit im Verein Freinet-Kooperative. Seit 2002 Lehrerin an einer Grundschule in Hannover, Autorentätigkeiten im Schulbuchverlag und Lehraufträge an der Universität Hannover.
Rezension
Die Autorin legt ein anspruchsvolles Programm vor: Literaturdidaktik als literarisches Lernen in der Grundschule. Und nicht nur das; sie möchte dieses literarische Lernen in der Grundschule mit ästhetisch-anspruchsvoller Literatur durchführen. Begründung: das fordert Schüler/innen heraus, dadurch wird die Imagination gefördert, so werden literarische Formen und Bildhaftigkeit von Sprache erkannt. Sie belegt das mit Unterrichtsversuchen in der 4. Klasse. Vorab skizziert sie die Forschungsgeschichte zum Literaturunterricht in der Grundschule und macht eine Lesebuchanalyse mit dem Ergebnis: auf die Textauswahl und die ästhetische Qualität wird viel zu wenig Wert gelegt. Hier nun knüpft die Autorin mit ihrer Alternative an.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Arbeit beschäftigt sich mit literarischem Lernen in der Grundschule. Betont wird der Zusammenhang von Textauswahl und literarischen Lernprozessen. Die Hauptthese lautet: Literarisches Lernen wird gefördert, wenn Schüler durch ästhetisch-anspruchsvolle Literatur herausgefordert werden. Damit wird auf Defizite in aktuellen literaturdidaktischen Konzepten reagiert, welche die Textauswahl und ästhetische Auswahlkriterien nur marginal behandeln.
Basis der Arbeit stellt ein historischer Rückblick auf ausgewählte literaturdidaktische Positionen nach 1945 dar, einschließlich der Frage, wie die Textauswahl bislang diskutiert wurde. Ein eigener literaturdidaktischer Vorschlag für den Literaturunterricht in der Grundschule bildet den Kern der Arbeit: Literaturunterricht wird verstanden als Verzahnung von Leseförderung und literarischem Lernen. Beim literarischen Lernen soll die naive, eher inhaltsorientierte und private Rezeption durch gelernte und formorientierte Lesarten erweitert werden. Zentral sind hierbei die Vorschläge für ästhetische Kriterien zur Textauswahl. In einem praktischen Teil wird anhand von Unterrichtsversuchen aufgezeigt, inwieweit durch ästhetisch-anspruchsvolle Literatur literarische Lernprozesse ausgelöst werden. Dabei werden – einem qualitativen Forschungsansatz folgend - in arrangierten literarischen Lernkontexten in zwei vierten Klassen Schüleräußerungen interpretierendausgewertet. Der Materialband mit dem erhobenen empirischen Material und den Unterrichtsmedien steht als CD-ROM zur Verfügung.
Die Arbeit will eine Diskussion über elaborierten Literaturunterricht im Sinne einer differenzierten Spracharbeit anregen: literarisches Lernen fördert Lesekompetenz und Imagination - grundlegende Fähigkeiten, die elementar für schulische Bildung sind, nicht erst seit PISA!

Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Reihenherausgeber IX

Vorwort XIII

Einleitung 1

1 Literaturunterricht in der Grundschule nach 1945 ... 6

1.1 Vom Gesinnungslesebuch nach 1945 bis zur literarischen Bildung in den 60er Jahren ... 6
1.1.1 Ästhetische Qualität der Kinder- und Jugendliteratur: Anna Krüger .... 8
1.1.2 Literarische Bildung für die Klassen 1-13: Hermann Helmers 11
1.1.3 DasPrinzipder literarischen Verfrühung: Rolf Geißler 14
1.1.4 Vergleichende Diskussion 18
1.2 Literaturunterricht in den 70er Jahren 21
1.2.1 Literarische Kommunikation: Hans Kügler 23
1.2.2 Elemente und Formen der Lyrik: Heinz-Jürgen Kliewer .... 26
1.2.3 Poetische Kompetenz und Ich-Entwicklung: Jürgen Kreft ... 29
1.2.4 Vergleichende Diskussion 33
1.3 Der handlungs- und produktionsorientierte Literaturunterricht seit den 80er Jahren 36
1.3.1 Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht: Gerhard Haas 37
1.3.2 Operative Verfahren: Wolfgang Menzel 41
1.3.3 Produktive Verfahren: Kaspar H. Spinner 43
1.3.4 Spielen mit Sprache und literarische Kinderbuchprojekte: Wilhelm Steffens 46
1.3.5 Vergleichende Diskussion 50
1.4 Leseförderung in den 90er Jahren 55
1.4.1 Leseförderung im Wandel der Medienkultur: Bettina Hurrelmann 55
1.4.2 Lesen und Schreiben in einer multimedialen Umgebung: Andrea Bertschi-Kaufmann ... 59
1.4.3 Vergleichende Diskussion 66
1.5 Ende der 90er Jahre: Aktuelle literar-ästhetische Ansätze ... 69
1.5.1 Imaginationsförderung: Spinner, Köppert, Gien 70
1.5.2 Gespräche über Lyrik: Ute Andresen 75
1.5.3 Schreiben in (literarischen) Kontexten: Mechthild Dehn .... 79
1.5.4 Vergleichendes Resümee 83
1.6 Schlussbetrachtung 85

2 Exkurs: Lesebuchanalyse 88

2.1 Zur Rolle des Lesebuchs für die Textauswahl in der Grundschule - ein Problemaufriss ... 88
2.2 Ergebnisse der Lesebuchuntersuchung - Entwicklungen .... 89
2.3 Diskussion der Ergebnisse-Fünf Thesen 95
2.4 Resümee 99

3 Literarisches Lernen im Literaturunterricht der Grundschule -Vorschlag für ein literaturdidaktisches Konzept 100
3.1 Literarisches Lernen 101
3.2 Literarisches Lernen - fünf grundlegende Aspekte 105
3.2.1 Literarisches Lernen und Leseförderung 105
3.2.2 Literarisches Lernen durch ästhetisch-anspruchsvolleTexte . . 108
3.2.3 Methodenvielfalt: Lesen, Hören, Vorlesen/Vortragen, Spielen, Malen, Gespräche und Schreiben .... 115
3.2.4 Vorschulische Literaturbegegnung und literarisches Lernen in der Schule 123
3.2.5 Literarisches Lernen als Prozess 125

4 Gnmdzüge des Forschungsprojekts: Literarisches Lernen in der Grundschule ... 129

4.1 Begründung für die Wahl eines qualitativen Forschungsansatzes 129
4.1.1 Fragestellung 130
4.1.2 Perspektive der Forscherin: theoretische Vorüberlegungen sowie
Unterrichts- und Lehrpraxis 130
4.2 Forschungskonzept und Untersuchungsverfahren 131
4.2.1 Konzept: Feldforschung und qualitatives Experiment 131
4.2.2 Methodischer Ansatz 131
4.3 Vorversuche in der IGS-Roderbruch - eine Orientierungsphase 133
4.4 Hauptversuche: Gewählte methodische Umsetzung 136
4.4.1 Erhebung der Daten 136
4.4.2 Aufbereitung der Daten 138
4.4.3 Auswertung der Daten 139
4.4.4 Bewertung des methodischen Vorgehens 141

5 Darstellung und Auswertung der Unterrichtsversuche in der Grundschule in Hannover ... 142

5.1 Versuch zum Rondel von G. Trakl (November 2000) 143
5.1.1 Unterrichtskonzept 143
5.1.1.1 Sachanalyse 143
5.1.1.2 Didaktische Überlegungen und Ziele 144
5.1.1.3 Methodischeüberlegungen 145
5.1.1.4 Ziele 146
5.1.1.5 Geplanter Unterrichtsverlauf 147
5.1.2 Auswertung 148
5.1.2.1 Bericht 148
5.1.2.2 Schlüsselszenen 150
5.1.3 Zusammenfassung 161
5.2 Versuch zu Ein Riese muß immer aufpassen von G.B. Fuchs (Februar 2001) 163
5.2.1 Unterrichtskonzept 163
5.2.1.1 Sachanalyse 163
5.2.1.2 Didaktische Überlegungen 164
5.2.1.3 Methodischeüberlegungen 165
5.2.1.4 Ziele 166
5.2.1.5 Geplanter Unterrichtsverlauf 167
5.2.2 Auswertung 168
5.2.2.1 Bericht 168
5.2.2.2 Schlüsselszenen 170
5.2.3 Zusammenfassung 181
5.3 Versuch zu Die Prinzessin auf der Erbse von H.Ch. Andersen (Februar/März 2001) ... 183

6 Darstellung und Auswertung der Unterrichtsversuche in der Grundschule in Lüdinghausen 187

6.1 Versuch zu: Der Pflaumenbaum von B. Brecht (August 2000) 190
6.2 Versuch zu Ladislaus und Komkarlinchen von P. Hacks (Mai 2001) 194
6.2.1 Unterrichtskonzept 194
6.2.1.1 Sachanalyse 194
6.2.1.2 Didaktische Überlegungen 196
6.2.1.3 Methodische Überlegungen 197
6.2.1.4 Ziele 198
6.2.1.5 Geplanter Unterrichtsverlauf 199
6.2.2 Auswertung 200
6.2.2.1 Bericht 200
6.2.2.2 Schlüsselszenen 202
6.2.3 Zusammenfassung 215
6.3 Versuch zu Der standhafte Zinnsoldatvon H. Ch. Andersen (Juni 2001) 216

Schluss: Kritische Einschätzung und Perspektiven 220

Literaturverzeichnis 226

Materialband A: Hannover (auf beigefügter CD-Rom)
Materialband B: Lüdinghausen (auf beigefügter CD-Rom)