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Lernen in Beziehung Zum Verhältnis von Subjektivität und Relationalität in Lernprozessen
Lernen in Beziehung
Zum Verhältnis von Subjektivität und Relationalität in Lernprozessen




Tobias Künkler

Transcript
EAN: 9783837618075 (ISBN: 3-8376-1807-2)
612 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2011

EUR 39,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was man unter Lernen versteht, hängt eng mit der Vorstellung vom lernenden Subjekt zusammen. Tobias Künkler untersucht den herrschenden Lerndiskurs, der u.a. von neurowissenschaftlichen und konstruktivistischen Ansätzen geprägt ist, auf den Zusammenhang von Subjekt- und Lernverständnis – und zeigt, dass die bedeutsame Rolle der ›Anderen‹ für das Lernen bislang nicht genügend berücksichtigt wurde. Unter Rückgriff auf die Kritik am ›modernen Subjekt‹, alternative Lerntheorien sowie Diskurse über ›Relationalität‹ erarbeitet er ein alternatives – relationales – Verständnis des Lernens: Lernen als radikales Beziehungsgeschehen.
Rezension
Lernen gilt als Vermögen zur Veränderung und als Mittel zum Zweck menschlicher Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen. Lernen ist eine entscheidende Ressource menschlicher Autonomie. Das menschliche Lernen gilt auch als entscheidender Schlüssel zur Steigerung des Humankapitals in Wissensgesellschaften. Damit aber sind zwei elementare Vorgänge des Lernens verbunden: a) die Reflexivwerdung von Lernen und b) die Ökonomisierung des Lernens. Der Autor hingegen begreift Lernen als radikales Beziehungsgeschehen, deshalb der Titel "Lernen in Beziehung"! Im ersten Teil analysiert er gängige Lerntheorien wie Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus und Neurowissenschaften. Im zweiten Teil entwickelt er sein eigenes Konzept einer relationalen Theorie des Lernens.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Tobias Künkler (Dr. phil.) arbeitet als Studienleiter und Dozent für Pädagogik und Soziologie am Marburger Bildungs- und Studienzentrum.

Schlagworte:
Lernen, Lerntheorie, Subjektivität, Subjekt, Relationalität
Adressaten:
Erziehungswissenschaft, Psychologie, Philosophie, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie die interessierte pädagogische Fachpraxis
Inhaltsverzeichnis
Einleitung | 11

Konjunktur(en) des Lernens | 11
Die erziehungswissenschaftliche Reflexion des Lernens und deren Defizite | 14
Versuche einer pädagogischen Theorie des Lernens und ihr zentrales Dilemma | 17
Ziele der vorliegenden Arbeit | 25
Zur Vorgehensweise der vorliegenden Arbeit | 29

STUDIE I: LERNEN UND (LERN-)SUBJEKTE.
ElNE KATEGORIALE ANALYSE DER GÄNGIGEN LERNPARADIGMEN

Einleitende Bemerkungen zur Studie l | 37

I.1 Behaviorismus: Lernen als Konditionierung und die Exkludierung der Subjektivität | 43

Einleitende Bemerkungen | 44
1.1.1 Grundannahmen und Lernverständnis des klassischen Behaviorismus | 45
1.1.2 Grandannahmen und Lemverständnis des Neobehaviorismus | 58
1.1.3 Analyse des Zusammenhangs von Subjekt- und Lern Verständnis im Behaviorismus | 74
Fazit | 82

I.2 Kognitivismus: Lernen als Informationsverarbeitung und die Computermetapher des Geistes 85

Einleitende Bemerkungen | 86
1.2.1 Das Computer-Modell des Geistes und seine Genese | 88
1.2.2 Das Lernverständnis des Kognitivismus | 111
1.2.3 Grundsatzkritiken am Kognitivismus und seines Computermodells | 114
1.2.4 Analyse des Zusammenhangs von Subjekt- und Lernverständnis im Kognitivismus | 119
Fazit | 125

I.3 Konstruktivismus: Lernen als Wissenskonstruktion und die Welt als ,black box' 129

Einleitende Bemerkungen | 130
1.3.1 Begründungen und Grundannahmen des Konstruktivismus | 134
1.3.2 Das Lernverständnis des Konstruktivismus | 145
1.3.3 Analyse des Zusammenhangs von Subjekt- und Lernverständnis im Konstruktivismus | 156
Fazit | 176

1.4 Neurowissenschaften: Lernen als neuronaler Prozess und der ´Hirntod des Subjekts` | 179

Einleitende Bemerkungen | 180
1.4.1 Die Mikroebene des Gehirns und die zellulären Grundlagen des Lernens | 185
1.4.2 Die Makroebene des Gehirns - Von Arealen und Regionen | 191
1.4.3 Die Mesoebene oder das Dilemma der Neurowissenschaften | 208
1.4.4 Eine Entwicklungsperspektive auf das menschliche Gehirn | 210
1.4.5 Lernen aus neurowissenschaftlicher Sicht | 228
1.4.6 Analyse des Zusammenhangs von Subjekt- und Lernverständnis in den Neurowissenschaften | 240
Fazit | 258

I.5 Exkurs: Die subjektwissenschaftliche Lerntheorie -Lernen vom Subjektstandpunkt? | 261

Einleitende Bemerkungen | 262
Grundannahmen der subjektwissenschaftlichen Lerntheorie | 262
Reinterpretation der lernpsychologischen Theorien des Lernens | 265
Das Lern Verständnis der subjektwissenschaftlichen Lerntheorie | 266
Analyse des Zusammenhangs von Subjekt- und Lernverständnis | 273
Fazit | 279

Fazit zu Studie l | 281

STUDIE II: LERNEN, SUBJEKTIVITÄT UND RELATIONALITÄT. SCHRITTE zu EINER RELATIONALEN THEORIE DES LERNENS

Einleitende Bemerkungen zur Studie II | 291
II.1 Vom Tod des klassischen Subjekts zur kritischen Reformulierug eines dezentrierten Subjekts | 295
Einleitende Bemerkung | 295
II.1.1 Genese und Eigenschaften des modernen Subjekts | 297
II.1.2 Subjektkritik(en) | 315
II.1.3 Kritische Reformulierung eines dezentrierten (Lern-)Subjekts | 332
Fazit | 350

II.2 Lerntheoretische Anschlüsse an ein dezentriertes Subjektverständnis 353

Einleitende Bemerkungen 354
II.2.1 Wissen als Prozess: Das Konzept des impliziten Wissens | 355
II.2.2 Praxistheoretische Perspektiven auf Lernen und Wissen | 360
II.2.3 Lernen als Erlernen der Kontexte: Die kybernetische Lerntheorie Batesons | 362
II.2.4 Lernen als Inkorporierung: Leibphänomenologische Betrachtungen | 367
II.2.5 Bourdieus Praxeologie: Habituserwerb und Habitustransformation | 374
II.2.6 Lernen und Partizipation: Zur Theorie des situierten Lernens | 388
II.2.7 Lernen als Umlernen: Eine phänomenologische Perspektive | 398
Fazit | 405

II.3 Relationale Wendungen: Generative Diskurse der Relationatät | 407

Einleitende Bemerkungen | 408
II.3.1 Die relationale Soziologie Norbert Elias' | 410
II.3.2 Die intersubjektive Genese des Selbst | 415
II.3.3 Das relationale Selbst im Sozialkonstruktionismus | 452
II.3.4 Bubers Explikation der ,Sphäre des Zwischen' | 465
II.3.5 Die relationale Wende in der Psychoanalyse | 477
II.3.6 Der Diskurs um Anerkennung oder: Anerkennung als Indikator für Relationalität | 494
Fazit | 523

II.4 Heuristische Skizze einer relationalen Theorie des Lernens | 525

Einleitende Bemerkungen | 525
II.4.1 Noch einmal: Relationalität und relationale Subjektivität | 526
II.4.2 Ausdifferenzierungen einer relationalen Lernkonzeption | 542

Schlussbemerkung | 557

Literatur | 573
Danksagung | 607