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Kollwitz
Die Biografie
Yury Winterberg, Sonja Winterberg
C. Bertelsmann
, Random House
EAN: 9783570102022 (ISBN: 3-570-10202-5)
432 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, März, 2015, 14 Seiten farbiger Bildteil, s/w-Abbildungen im Text, farbige Abbildung im Vor- und Nachsatz
EUR 24,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Biografie der herausragenden deutschen Künstlerin
Käthe Kollwitz hat wie keine Zweite dem menschlichen Leiden eine für alle Zeit gültige ästhetische Form gegeben. Die Vita der Kollwitz jedoch, so zeigen Yury und Sonya Winterberg in dieser umfassenden Biografie, ging in Trauer und Sinnsuche nicht auf. Sie war ebenso geprägt von Lebenslust und leidenschaftlicher Liebe. Das Leben der Käthe Kollwitz spiegelt im Spannungsfeld des 19. und 20. Jahrhunderts mit allen Brüchen, Utopien, Verheißungen und Katastrophen ein dramatisches Stück Zeitgeschichte.
Mit ihren künstlerisch wie thematisch wegweisenden Zeichnungen, Lithografien und Plastiken war die Kollwitz viel mehr als eine »Elendsschilderin«. Von Kommunisten, Pazifisten oder Feministinnen als Ikone verehrt, widersetzt sich ihr Werk jedoch jeglicher Vereinnahmung. Gerade deshalb will es immer wieder neu entdeckt werden.
Aufgrund der weltweiten Strahlkraft ihres Werkes gilt Käthe Kollwitz bis heute als die berühmteste deutsche Künstlerin. Mit Hilfe aufwändiger Recherchen in Deutschland, New York, Los Angeles, Bern, Amsterdam und Wien sowie intensiver Gespräche mit ihren Enkeln zeichnen Yury und Sonya Winterberg das ausdrucksstarke Bild einer Frau, die sich einfachen Einordnungen entzieht und deren Werk so aktuell wie zeitlos ist.
"Yury und Sonya Winterberg haben eine erste umfassende Biographie von Käthe Kollwitz vorgelegt. Ein schön gestalteter, materialreicher Band."
Frankfurter Allgemeine Zeitung (05.06.2015)
Yury Winterberg, Jahrgang 1965, arbeitet seit 1989 als Redakteur, freier Journalist und Autor. 1993 gründete er zusammen mit anderen die Leipziger Produktionsfirma LE Vision. Er ist Drehbuchautor zahlreicher, zum Teil preisgekrönter Dokumentarfilme und Dokudramen und veröffentlichte einige Bücher, darunter »Nach Hitler. Radikale Rechte rüsten auf« (2001), »Der Rebell« (2004), »Mätressen – Die geheime Macht der Frauen« (2005).
Sonya Winterberg, Jahrgang 1970, MA in European Media Studies der University of Portsmouth/UK. Nach Stationen in Belgien und den USA lebt sie heute in Dresden und in ihrer finnischen Heimat. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Krieg und Trauma. Gemeinsam mit Yury Winterberg veröffentlichte sie 2009 das offizielle Begleitbuch zur ARD-Serie »Kriegskinder. Erinnerungen einer Generation«. 2012 erschien von ihr »Wir sind die Wolfskinder. Verlassen in Ostpreußen«, 2014 folgte in Zusammenarbeit mit Yury Winterberg »Kleine Hände im Großen Krieg: Kinderschicksale im Ersten Weltkrieg«.
Rezension
Alle Kunst der Käthe Kollwitz ist autobiografisch. Verlust und Trauer ziehen sich bei ihr von früher Kindheit bis ins Alter – beginnend mit dem Schuldkomplex angesichts des frühen Todes eines Bruders, endend mit dem Verlust des Ehemanns und eines Enkels im Zweiten Weltkrieg. Dazwischen die Tragik, als Sohn Peter, der sich entgegen den Bedenken des Vaters als Kriegsfreiwilliger gemeldet hatte, in den ersten Tagen des Ersten Weltkriegs fällt. All das ist tief ins Werk gedrungen: nicht nur durch die offenkundige Beschäftigung mit Tod und Trauer, sondern auch in die Selbstporträts. Die Berliner Grafikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867 Königsberg - 1945 Moritzburg bei Dresden), die mit ihrem Mann, dem Arzt Karl Kollwitz viele Jahre im Berliner Arbeiterbezirk am Prenzlauer Berg lebte, wo heute Straße und Platz nach ihr benannt sind, gehört zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. In ihren realistischen Lithografien, Radierungen, Kupferstichen, Holzschnitten und Plastiken verarbeitete sie auch persönliche Lebensumstände, z.B. den Verlust ihres Sohnes im 1. Weltkrieg (Flandernschlacht), zeigt aber besonders auch die sozialen Probleme der Industrialisierung auf (vgl. Weberaufstand, Gerhart Hauptmann). Ihrer Meinung nach hat Kunst die Aufgabe, die sozialen Bedingungen darzustellen. Ihr Stil gilt als eigenständig, unter Einfluß von Expressionismus und Realismus.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
"Yury und Sonya Winterberg haben eine erste umfassende Biographie von Käthe Kollwitz vorgelegt. Ein schön gestalteter, materialreicher Band."
Frankfurter Allgemeine Zeitung (05.06.2015)
"Yury und Sonya Winterberg bringen uns vor allem dank Kollwitz' Tagebüchern eine facettenreiche Frau nahe."
Emma (24.08.2015)
"Ein ausdrucksstarkes Lebensbild der von Kommunisten, Pazifisten und Feministinnen verehrten Ikone, deren Werk so aktuell und zeitlos ist wie je."
Neues Deutschland (03.03.2016)
"Mit Hilfe aufwendiger Recherchen sowie intensiver Gespräche mit ihren Enkeln zeichnen die Winterbergs das ausrucksstarke Bild einer Frau, die sich einfachen Einordnungen entzieht."
Dresdner Neueste Nachrichten (21.04.2015)
"Yury und Sonya Winterberg ist ein faszinierendes, mitunter überraschendes Porträt der Künstlerin gelungen. Es war an der Zeit für dieses Buch."
Sächsische Zeitung (16.04.2015)
"Die Recherchen der Winterbergs gehen weit über das Bekannte hinaus."
Kölnische Rundschau (23.04.2015)
"Ein packendes Zeugnis über ein pralles Leben."
Ostthüringer Zeitung (25.04.2015)
"Das Buch der beiden Winterbergs ist eine kleine Fundgrube."
Dresnder Neueste Nachrichten (18.05.2015)
"Die neue Biografie von Yury und Sonya Winterberg zeigt die Künstlerin abseits der geläufigen Klischees."
Bayern2 "kulturWelt" (22.04.2015)
"Ein absoluter Lesegenuss: spannend, faszinierend, zutiefst bewegend und nachdenklich stimmend!"
portalkunstgeschichte.de (04.08.2015)
"Unglaublich gut recherchiert, brillant geschrieben - die Käthe-Kollwitz-Biografie von Yury und Sonya Winterberg gehört unbedingt in jedes Bücherregal."
literaturmarkt.info (27.04.2015)
Inhaltsverzeichnis
7 EIN ÜBERRASCHENDER FUND
13 EINLEITUNG
23 NOTTURNO I
Berlin und Nordhausen 1937–1943
39 SCHULD UND SPIELE
Königsberg 1867–1885
63 AUFBRUCH
Berlin und Königsberg 1886–1888
79 EIN FLIRT MIT DER BOHÈME
München und Paris 1888–1904
115 KIND – KUNST – MANN
Berlin 1891–1897
141 DER AUFSTAND DER KÜNSTLER
Berlin 1898–1913
185 EHE ODER FREIE LIEBE?
Berlin und Florenz 1898–1913
231 BEGEISTERUNG. HELDENTOD
Berlin und Flandern 1914–1916
255 NOTTURNO II
Nordhausen 1943–1944
269 TRAUER UND AUFBEGEHREN
Berlin und Moskau 1916–1927
303 RUHM
Berlin 1919–1933
339 DUNKELHEIT
Berlin 1933–1940
361 NOTTURNO III
Moritzburg 1944–1945
381 Danksagung
385 Quellen
393 Anmerkungen
423 Personenregister
431 Bildnachweis
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