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Käthe Kollwitz Die Liebe, der Krieg und die Kunst - Eine Biographie 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz am 8. Juli 2017
Käthe Kollwitz
Die Liebe, der Krieg und die Kunst - Eine Biographie


150. Geburtstag von Käthe Kollwitz am 8. Juli 2017

Yvonne Schymura

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406698712 (ISBN: 3-406-69871-9)
315 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, September, 2016, mit 38 Abbildungen

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Käthe Kollwitz lebte ein Leben gegen jede Konvention - selbstbewusst, leidenschaftlich und unerschrocken. Sie war eine Ausnahmekünstlerin und politische Kämpferin, führte eine unbürgerliche Ehe und ging in der Liebe zu ihren Söhnen auf. Yvonne Schymura erzählt das aufregende Leben einer Frau zwischen Kaiserreich und Zweitem Weltkrieg, die nach ihrem Tod zu einer deutschen Ikone wurde.

Als Käthe Kollwitz (1867-1945) zur Welt kam, zogen Pferde die Ziegelkarren vom elterlichen Bauhof. Als sie starb, lag das Deutsche Reich in Trümmern. Als Mädchen erkämpfte sie sich ihre Ausbildung, und als sie sich endlich durchgesetzt hatte, widersetzte sie sich erneut den Erwartungen der Gesellschaft, indem sie heiratete und Kinder bekam. Das Schlüsselereignis ihres Lebens, der Tod des jüngeren Sohnes in den Anfangswochen des Ersten Weltkrieges, ließ sie zur Pazifistin werden und beherrschte auf Jahre ihr Leben wie ihre Kunst. Als erste Frau stieg sie zu Amt und Würden in der Preußischen Akademie der Künste auf, bis sie 1933 durch die Nationalsozialisten kaltgestellt wurde. Yvonne Schymura räumt mit gängigen biographischen Mythen auf und thematisiert auch die rätselhaften Umstände von Kollwitz' Tod. Ihre lebhaft erzählte Biographie zeichnet ein bewegendes Bild der berühmtesten deutschen Künstlerin.

Yvonne Schymura ist promovierte Historikerin und forscht seit vielen Jahren über Käthe Kollwitz. Seit 2013 arbeitet sie für "Zeit und Wort. Agentur für Geschichtskommunikation" und schreibt als freie Journalistin für ZEIT Online, Spiegel Online und die Deutsche Welle.
Rezension
Die Berliner Grafikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867 Königsberg - 1945 Moritzburg bei Dresden), die mit ihrem Mann, dem Arzt Karl Kollwitz viele Jahre im Berliner Arbeiterbezirk am Prenzlauer Berg lebte, wo heute Straße und Platz nach ihr benannt sind, gehört zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. In ihren realistischen Lithografien, Radierungen, Kupferstichen, Holzschnitten und Plastiken verarbeitete sie auch persönliche Lebensumstände, z.B. den Verlust ihres Sohnes im 1. Weltkrieg (Flandernschlacht), zeigt aber besonders auch die sozialen Probleme der Industrialisierung auf (vgl. Weberaufstand, Gerhart Hauptmann). Ihrer Meinung nach hat Kunst die Aufgabe, die sozialen Bedingungen darzustellen. Ihr Stil gilt als eigenständig, unter Einfluß von Expressionismus und Realismus. - Hier liegt eine durchgängig quellenkritische Biographie vor; denn bei der Betrachtung der Lebensgeschichte von Käthe Kollwitz arrangierten Kulturpolitiker, Journalisten und Autoren viel zu oft ein gefälliges Bild, das in den gesellschaftlichen Rahmen der beiden konkurrierenden deutschen Staaten passte. Und schon der überlebende Sohn hat die Sterbestunde der Käthe Kollwitz geschönt. In der Hauptstadt Berlin steht ihre «Mutter mit totem Sohn» in der Neuen Wache und damit im Zentrum der bundesrepublikanischen Gedenkpolitik. Die vorliegende Biographie ist bemüht, Käthe Kollwitz frei von politischen und persönlichen Verbindlichkeiten zu betrachten.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

"Yvonne Schymura hat das Leben vom Käthe Kollwitz in einer soliden Biographie erzählt und auch die Geschichte ihres Nachlebens mit einbezogen."
Eckart Kleßmann, Lesart, 4/2016

"gibt einer zuletzt auf unpolitisches Totengedenken reduzierten Künstlerin ihren vitalen, widerständigen Geist zurück"
Georg Leisten, Stuttgarter Zeitung, 18. November 2016

"Yvonne Schymura räumt mit gängigen biografischen Mythen auf und thematisiert auch die rätselhaften Umstände von Kollwitz' Tod"
Der Neue Tag, 12. November 2016

"[Schymuras] lebhaft erzählte Biografie zeichnet ein bewegendes Bild der berühmtesten deutschen Künstlerin"
Nürtinger Zeitung, 28. Oktober 2016

"eine kenntnisreiche und höchst spannende Biografie"
Michaela Gericke, Deutschlandradio Kultur, 8. Oktober 2016
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1. Mädchenjahre

Der Aufbruch 11
Grundsätze und Geist – die Königsberger Herkunft 14
Kindheit in Königsberg 19
Künstlerin auf Probe 26
München – ein Fest 33

2. Das Leben und die Kunst

Inspiration 45
Die Familie als Fundament 48
Talent und Glück 61
Künstlerinnenhimmel 78
Entwicklungswege 98

3. Der bittere Weg

Das Opfer 116
Die neue Zeit 120
Festhalten 130
Ein Denkmal setzen 139
Langsame Abkehr 145

4. Ganz oben

Revolutionstage 157
Zwischen Hoffnung und Angst 160
Neubeginn 166
Familienzuwachs 179
Gipfelstürmerin 187

5. «Das Dritte Reich bricht an»

Der Rauswurf 202
Bei den Gemaßregelten stehen 205
«Als ob mein Herz tot ist» 209
Wieder Krieg 226
«Der Krieg begleitet mich bis zum Ende» 231

6. Nachleben

Sozialistische Kampfkunst 237
Die große Mutter 247
Im wiedervereinten Deutschland 257

7. Zeittafel 263

Anmerkungen 269
Literaturverzeichnis 297
Bildnachweis 309
Personenregister 311