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Expressionismus!
Werke aus der Sammlung Horn
Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783731912590 (ISBN: 3-7319-1259-7)
248 Seiten, hardcover, 25 x 30cm, Januar, 2023
EUR 39,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Otto Mueller, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Max Pechstein, Christian Rohlfs, Alexej von Jawlensky, Käthe Kollwitz und Ernst Barlach. Was verbindet diese Künstler:innen miteinander? Sie gelten als Hauptvertreter:innen des Expressionismus, der revolutionären Kunstrichtung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Werke von diesen Repräsentant:innen haben Rolf und Bettina Horn seit den 1960er Jahren zusammengetragen; ihren Platz haben die Objekte auf Schloss Gottorf in Schleswig gefunden.
Eine gekonnte Auswahl von diesen im Dialog mit anderen expressionistischen Werken von Museen ist zu sehen in der Ausstellung „Expressionismus! Werke aus der Sammlung Horn“. Die besondere Schau gastiert in den nächsten anderthalb Jahren an drei verschiedenen Standorten und besitzt unterschiedliche Schwerpunkte: vom 12.2.23 bis zum 24.9.23 im Kirchner Museum Davos mit dem Fokus Gesellschaftskritik des Expressionismus, vom 28.10.23 bis zum 18.2.24 im Museum Ostwall im Dortmunder U mit einer Fokussierung auf Arbeiten der „Brücke“-Künstler, sowie vom 17.3.24 bis zum 23.6.24 im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) mit einer Akzentuierung außereuropäischer Artefakte.
Zu sehen sind in den Ausstellungen u.a. folgende Meisterwerke des Expressionismus: Emil Noldes Aquarell mit Tusche „Junge Frau“(~1910/12), Karl Schmidt-Rottluffs Holzschnitt „Trauernde am Strand“(1914), Otto Muellers Gemälde „Landschaft mit Badenden“(1915), Ernst Heckels Holzschnitt „Selbstbildnis“(1917), Alexej von Jawlenskys Ölbild auf Karton „Mystischer Kopf: Asconeser Mädchen“(1918), Christian Rohlfs` Holzschnitt und Aquarell „Der Gefangene“(1918), Max Pechsteins Farbholzschnitt „Zwiesprache“(1920), Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Sertigweg“(1924/26), sowie die Bronzeskulpturen „Kopf des Schwebenden“(1927) von Ernst Barlach und „Mutter mit totem Sohn“(1937/38) von Käthe Kollwitz.
Zu den drei Ausstellungsvarianten ist im Verlag Michael Imhof ein ästhetisch überaus gelungener Katalog mit dem Titel „Expressionismus! Werke aus der Sammlung Horn“ erschienen. Durch die kunsthistorischen Beiträge des Buchs, das mit 219 Farbabbildungen versehen ist, erhält man einen hervorragenden Überblick über das Œuvre einzelner Expressionisten. Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch die vorliegende Begleitpublikation motiviert, sich in ihrem Unterricht mit der Vielfalt der faszinierenden Kunstrichtung des Expressionismus auseinanderzusetzen und mit ihren Schüler:innen eine der Ausstellungen im Rahmen einer Exkursion zu besuchen.
Fazit: Der Ausstellungskatalog „Expressionismus!“ kann allen an der Kunst der Klassischen Moderne Interessierten nur zur Anschaffung empfohlen werden.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Expressionismus – Werke aus der Sammlung Horn
Ausstellungen
im Kirchner Museum in Davos vom 12. Februar bis 24. September 2023,
im Museum Ostwall im Dortmunder U vom 28. Oktober 2023 bis 18. Februar 2024,
im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) vom 17. März bis 23. Juni 2024.
Die Sammlung Horn mit Werken des Expressionismus und der Klassischen Moderne wird seit über 30 Jahren in den Landesmuseen Schleswig-Holstein auf Schloss Gottorf ausgestellt. Im Zentrum der von Rolf Horn begründeten und von seiner Witwe Bettina bis heute fortgeführten Sammlung stehen Menschenbilder. Schwerpunkte sind Werke der Künstlergruppe Brücke und Emil Noldes, dazu kommen Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Alexej von Jawlensky, Christian Rohlfs und weitere Ikonen der Moderne.
2023 geht die Sammlung auf Tournee: Das Kirchner Museum Davos, das Museum Ostwall im Dortmunder U und das Kunstmuseum Moritzburg in Halle an der Saale zeigen die Sammlung Horn im Dialog mit ihren eigenen Sammlungen und präsentieren herausragende Positionen des Expressionismus. Der begleitende Katalog stellt die Sammlung und die vertretenen Künstler/-innen vor, fächert den aktuellen Diskurs zu Nolde im Nationalsozialismus und der Verknüpfung von Expressionismus und Kolonialismus auf und zeigt die ausgestellten Werke in üppigen Bildstrecken.
Inhaltsverzeichnis
6
Vorwort
29
Uta Kuhl und Christina Feilchenfeldt
„Die Dinge gehören und nur auf Zeit“
Die Sammlung von Rolf und Bettina Horn
67
Katharina Beisiegel
Von einem Ufer zum Anderen
Die Künstlergruppe Brücke
91
Sören Groß
Emil Nolde
Facetten einer deutschen Legende
139
Anke Dornbach und Thomas Bauer-Friedrich
Eingeholt von der Vergangenheit
Über den zeitgemäßen Umgang mit Kulturgütern aus Kontexten europäischer Kolonisation in deutschen Museen
157
Christina Danick
„Dieses Paar Federstriche“
Max Pechsteins Reisebilder
179
Regina Selter
Christian Rohlfs
„Nach der Natur male ich nicht.“
195
Thomas Bauer-Friedrich
„Kunst ist ‚Sehnsucht zu Gott‘“
Über das Werk Alexej von Jawlenskys
217
Florence Thurmes
„In dem Engel ist mir das Gesicht von Käthe Kollwitz hineingekommen“
Ernst Barlach und Käthe Kollwitz
245
Anhang
Abbildungsnachweis
Impressum Ausstellungen
Impressum Katalog
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