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Kinder unterstützen Kinder
Hilfestellungen in heterogenen Schulklassen
Zugl.: Dissertation Universität Bern 2012
Sabine Campana Schleusener
Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258077789 (ISBN: 3-258-07778-9)
329 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2012, 12 Abbildungen
EUR 39,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Mit dem Einzug neuer Lehr- und Lernformen in Schule und Unterricht verliert die klassische Form des lehrerzentrierten Frontalunterrichts zunehmend an Bedeutung. Offene Unterrichtsformen setzen auf die Eigenaktivität der Schülerinnen und Schüler und ermöglichen, dass sich Kinder beim Lernen gegenseitig unterstützen. Dies ist in heterogenen Schulklassen von besonderem Belang.
Die vorliegende Studie basiert auf einer Untersuchung von lernbezogenen Hilfestellungen bei vier- bis achtjährigen Schülerinnen und Schülern. In zehn Schulklassen des Reformprojekts «Basisstufe» wurden natürlich auftretende Hilfeleistungen beobachtet und die Kinder zur Thematik befragt. Die Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden ermöglicht einen umfassenden Einblick in Art, Häufigkeit und Gelingensbedingungen von Hilfeinteraktionen bei Schülerinnen und Schülern dieser Altersgruppe. Die Autorin leistet mit ihrer Studie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer Didaktik für heterogene Schulklassen.
Rezension
Schulklassen werden immer heterogener. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass die Autorin mit ihrer Dissertation an der Universität Bern einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer Didaktik für heterogene Schulklassen leistet; sie zeigt Art, Häufigkeit und Gelingensbedingungen von Hilfeinteraktionen bei vier- bis achtjährigen Schülerinnen und Schülern auf, weil Kinder nicht nur miteinander, sondern auch voneinander lernen! Bewußt heterogene Schulklassen-Zusammensetzungen wurden bereits bei einigen Reformpädagogen (u.a. Maria Montesori, Peter Petersen) homogenen Schulklassen gegenüber bevorzugt - aus pädagogischen Gründen! In der Regel aber wird die Heterogenität einer Schulklasse von Lehrer/inne/n eher als Bedrohung denn als Bereicherung erlebt. Diese Studie zeigt quantitativ und qualitativ empirisch auf, ob und wie Hilfestellungen in heterogenen Klassen tatsächlich auftreten.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Autorin leistet mit ihrer Studie einen Beitrag zur Entwicklung einer Didaktik für heterogene Schulklassen. Die Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden ermöglicht einen umfassenden Einblick in Art, Häufigkeit und Gelingensbedingungen von Hilfeinteraktionen bei vier- bis achtjährigen Schülerinnen und Schülern.
Dr. Sabine Campana Schleusener, geb. 1973. Primarlehrerin, Studium der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Sonderpädagogik an den Universitäten Bern und Zürich. Promotion bei Prof. Dr. Walter Herzog (Zweitgutachterin Prof. Dr. Francoise Alsaker). Seit 2005 Dozentin für Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 13
2 Lernbezogenes Helfen: Konzepte und Definitionen 17
2.1 Lernen 17
2.2 Helfen 21
2.3 Fazit zum lernbezogenen Helfen 27
3 Lehren und Lernen in heterogenen Klassen 29
3.1 Von homogenen und heterogenen Schulklassen: ein historischer Überblick 30
3.2 Empirische Befunde zur Qualität des Lernens in heterogenen Klassen 33
3.3 Unterrichtsgestaltung in heterogenen Klassen 35
3.4 Integrationsklassen: Heterogenität bezüglich Leistungsniveau 37
3.5 Die Basisstufe: Heterogenität bezüglich Jahrgangsstufen 40
3.6 Fazit zum Lehren und Lernen in heterogenen Klassen 46
4 Einander helfen im Unterricht 49
4.1 Einander helfen beim kooperativen Lernen 50
4.2 Einander helfen beim Peer-Tutoring 56
4.3 Einander helfen im Rahmen prosozialer Interaktionen 61
4.4 Qualitätsmerkmale lernbezogenen Helfens 65
4.5 Wem wird wann geholfen? 69
4.6 Fazit zum Einanderhelfen im Unterricht 72
5 Entwicklungspsychologische Voraussetzungen des Helfens 75
5.1 Entwicklung des prosozialen Verhaltens 76
5.2 Entwicklung der Perspektivenübernahmefähigkeit und einer Theory of mind 79
5.3 Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts 84
5.4 Entwicklung von Beziehungen unter Gleichaltrigen 88
5.5 Entwicklung des Konzepts vom Lehren 92
5.6 Fazit zu den entwicklungspsychologischen Voraussetzungen des Helfens 94
6 Untersuchungsziel und Fragestellungen 97
6.1 Untersuchungsziel 97
6.2 Fragestellungen 98
7 Forschungsmethodische Grundlagen 103
7.1 Zum Verhältnis von Kindern und Schülern 103
7.2 Zum Verhältnis zwischen dem forschenden Erwachsenen und dem beforschten Kind 105
7.3 Zur Datenerhebung bei 4 bis 8-jährigen Kindern 108
7.4 Zur Verbindung qualitativer und quantitativer Forschungszugänge 113
7.5 Fazit zu den forschungsmethodischen Grundlagen 115
8 Übersicht über die empirische Studie 117
8.1 Untersuchungsdesign 117
8.2 Stichprobe 119
8.3 Erhebungsinstrumente 122
8.3.1 Die Sicht der Forschenden: das Beobachtungsraster 122
8.3.2 Die Sicht der Kinder: das Leitfadeninterview 124
8.3.3 Die Sicht der Lehrpersonen: die schriftliche Befragung 125
8.4 Datenerhebung 126
8.4.1 Pretests und Schulung 126
8.4.2 Erhebungssetting 128
8.4.3 Hauptuntersuchung 130
8.5 Datenaufbereitung 131
8.6 Datenauswertung 132
8.6.1 Entwicklung des Kategoriensystems und Codierung 133
8.6.2 Bildung von Datensätzen und Auswertung 135
9 Häufigkeit von Hilfeinteraktionen 141
9.1 Fragestellung und methodische Perspektive 141
9.2 Übersicht über die Interaktionshäufigkeiten 142
9.3 Geleistete Hilfestellungen in Abhängigkeit von individuellen Merkmalen 146
9.4 Erhaltene Hilfestellungen in Abhängigkeit von individuellen Merkmalen 152
9.5 Wechselseitigkeit von Hilfe 155
9.6 Zum Beispiel Benjamin: ein Knabe, der oft half 159
9.7 Zum Beispiel Bill: ein Knabe, der oft Hilfe erhielt 162
9.8 Fazit zur Häufigkeit von Hilfeinteraktionen 164
10 Didaktische Settings 169
10.1 Fragestellung und methodische Perspektive 169
10.2 Der Aufenthaltsort der Kinder 171
10.3 Fachbereiche und inhaltliche Bezüge 172
10.4 Die Gruppenzusammensetzung 179
10.5 Die Lehrperson 183
10.6 Fazit zu den didaktischen Settings 186
11 Beginn von Hilfeinteraktionen 189
11.1 Fragestellung und methodische Perspektive 189
11.2 Strategien der Auswahl des Interaktionspartners 190
11.3 Strategien des Anbietens von Hilfe 195
11.4 Strategien des Bittens um Hilfe 197
11.5 Abgelehnte Hilfeangebote und verweigerte Hilfegesuche 199
11.6 Fazit zum Beginn von Hilfeinteraktionen 203
12 Verlauf von Hilfeinteraktionen 207
12.1 Fragestellung und methodische Perspektive 207
12.2 Strategien des Helfens 208
12.3 Qualität der Hilfe 215
12.4 Abbruch von Hilfeinteraktionen 220
12.5 Fazit zum Verlauf von Hilfeinteraktionen 224
13 Emotionen beim Helfen 227
13.1 Fragestellung und methodische Perspektive 227
13.2 Positive Emotionen beim Helfen und Erhalten von Hilfe 228
13.3 Negative Emotionen beim Helfen und Erhalten von Hilfe 231
13.4 Fazit zu den Emotionen beim Helfen 234
14 Helfen bei Kindern mit besonderen Bildungsbedürfnissen 237
14.1 Fragestellung und methodische Perspektive 237
14.2 Zum Beispiel Balduin: besondere Bedürfnisse wegen auffälligen Sozialverhaltens 239
14.3 Zum Beispiel Birger: besondere Bedürfnisse wegen Lernschwierigkeiten 242
14.4 Zum Beispiel Belinda: besondere Bedürfnisse wegen Fremdsprachigkeit 244
14.5 Fazit zum Helfen bei Kindern mit besonderen Bildungsbedürfnissen 246
15 Diskussion 251
15.1 Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse 251
15.2 Diskussion der Methode 254
15.2.1 Diskussion der einzelnen Erhebungsinstrumente 254
15.2.2 Möglichkeiten und Grenzen der Untersuchung 4 bis 8-jähriger Kinder 260
15.3 Diskussion der übergeordneten Forschungsfragen 263
15.3.1 Sind ältere Kinder die besseren Helfer? – Zur Bedeutung des Alters 263
15.3.2 Ist Helfen Mädchensache? – Zur Bedeutung des Geschlechts 264
15.3.3 Immer eitel Sonnenschein? – Zu verweigerten, abgelehnten, abgebrochenen und problematischen Hilfestellungen 267
15.3.4 Je mehr desto besser? – Zur Quantität und Qualität von Hilfeinteraktionen 269
15.4 Pädagogische Implikationen 271
15.4.1 Einander Helfen im Rahmen einer Basisstufendidaktik 272
15.4.2 Einander Helfen im Rahmen einer Basisstufenkultur 278
15.5 Implikationen für weitere Forschung und Entwicklung im Themenfeld 284
15.5.1 Entwicklungsmodell des Helfens 285
15.5.2 Durchführung von Interventionsstudien 286
15.5.3 Entwicklung von Peer-Tutoring-Programmen 287
15.5.4 Einsatz der entwickelten Messinstrumente 288
15.6 Schlussbemerkungen 289
16 Verzeichnisse 291
16.1 Literaturverzeichnis 291
16.2 Abkürzungsverzeichnis 319
16.3 Tabellenverzeichnis 320
16.4 Abbildungsverzeichnis 321
17 Anhang 322
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