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Berufswahlprozesse und Motive angehender Lehrer
Eine qualitative Studie aus geschlechter- und berufsbiographisch-vergleichender Perspektive
Zugl.: Diss. Uni Bern 2013
Christa Kappler
Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258078489 (ISBN: 3-258-07848-3)
330 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2013
EUR 46,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Weshalb entscheiden sich junge Männer heute, Primarlehrer zu werden? Diese Frage stellt sich vor dem Hintergrund des Lehrpersonenmangels und der Untervertretung von Männern im Lehrberuf. Christa Kappler geht anhand einer Interviewanalyse mittels Grounded Theory den Berufswahlprozessen und Motiven angehender Primarlehrer in der Schweiz nach. Dabei kontrastiert sie die Aussagen der jungen Männer in der Erstausbildung mit denen von jungen Frauen sowie von älteren männlichen Berufsumsteigern.
Rezension
Zwar wird für Frauen in der Bundeswehr geworben, - leider aber nirgends für Männer in den Grundschulen! Letzteres erscheint dabei weitaus wichtiger, - wird aber von der (Bildungs-)Politik offenbar nicht als Problem erkannt. Die oft beklagte vaterlose Gesellschaft wird famos durch eine männerlose Erziehung ergänzt. Und während überall vom Gender-Aspekt gesprochen wird, wird die kindliche Erziehung wesentlich Frauen allein überlassen; in den Grundschulen herrscht ein eklatanter Männermangel - und kaum irgendwo wird das problematisiert ... außer z.B. in dieser Berner Erziehungswissenschaftlichen Dissertation im Hinblick auf die Schweiz: Die Studie geht der Untervertretung von Männern im Lehrberuf nach und fragt (empirisch), weshalb sich junge Männer (in der Schweiz) heute entscheiden, Primarlehrer zu werden.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Prisma
Beiträge zur Erziehungswissenschaft
aus historischer, psychologischer
und soziologischer Perspektive
Schriftenreihe des Instituts für
Erziehungswissenschaft der Universität Bern
Herausgeber
Elmar Anhalt, Rolf Becker,
Walter Herzog
Von der Philosophisch-humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern auf Antrag
von Prof. Dr. Walter Herzog (Hauptgutacher) und PD Dr. Alexander Wettstein (Zweitgutachter)
[unter dem Titel «Berufswahlprozesse und Motive angehender Lehrer in der
Schweiz - Eine qualitative Studie aus geschlechter- und berufsbiographisch-
vergleichender Perspektive»] angenommene Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde.
Bern, den 31. Mai 2013
Der Dekan: Prof. Dr. Franz Caspar
Inhaltsverzeichnis
Dank 9
1 Einleitung 11
TEIL I: THEORETISCHER BEZUGSRAHMEN 17
2 Theoretische Vorannahmen zur Bedeutung von „Geschlecht“ 17
3 Wandel des Lehrerberufs 21
3.1 Grundlegende Entwicklungen im historischen Verlauf 21
3.1.1 Funktionswandel 22
3.1.2 Professionalisierung 23
3.1.3 Anstieg des sozialen Ansehens 26
3.1.4 Geschlechterverschiebung 28
3.2 Ambivalenz des Sozialprestiges und des Selbstbildes 30
3.3 Erklärungen zur geschlechtsspezifischen Segregation 34
3.4 Zahlen und inhaltliche Aspekte zur Feminisierung 38
3.5 Begründungen zur Forderung „Männer an die Wandtafel“ 40
4 Aktuelle Situation von Lehrpersonen in der Schweiz 45
4.1 Ausbildung zur Lehrperson 45
4.2 Aktuelle Arbeitsmarktsituation 48
5 Forschungsüberblick: Wer strebt den Lehrerberuf an und wieso? 51
5.1 Rahmendaten: Anzahl, Geschlecht, Alter, soziale Herkunft, Berufsvererbung und Ausbildungsprofil 51
5.2 Entscheidungssicherheit, Leistungs- und Persönlichkeitsmerkmale 58
5.3 Motivationale Faktoren 61
5.3.1 Wer strebt den Lehrerberuf an? 61
5.3.2 Wieso strebt jemand den Lehrerberuf an? 65
5.4 Pädagogische Vorerfahrungen 68
5.5 Berufsumstieg und Verbleib im Lehrerberuf 70
5.6 Ökonomische Aspekte 72
5.7 Negativselektion und mangelnd reflektierte Wahl? 74
6 Berufswahlprozesse und Motive angehender Lehrer
6 Theoretische Konzepte zur Studien- und Berufswahl 77
6.1 Theorie der Eingrenzung und Kompromissfindung von Gottfredson 78
6.2 Laufbahnmodell von Lent, Brown und Hackett 80
6.3 Primäre und sekundäre Herkunftseffekte nach Boudon 83
TEIL II: METHODISCHER TEIL 85
7 Fragestellungen 85
8 Grundlagen und Auswertungsverfahren der Grounded Theory 89
8.1 Wissenschaftsgeschichtlicher Hintergrund und Forschungsperspektive 90
8.2 Zirkulärer Forschungsprozess und theoretisches Sampling 91
8.3 Auswertungsverfahren der Grounded Theory 92
8.3.1 Offenes Kodieren 93
8.3.2 Axiales Kodieren 94
8.3.3 Selektives Kodieren 97
8.3.4 Erläuterung zum Kodierparadigma 97
8.3.5 Verdeutlichung des kodierenden Verfahrens anhand eines Beispiels 99
8.3.6 Analysieren in Gruppen 103
8.4 Kritische Reflexion der Grounded Theory 103
9 Interviews 105
9.1 Auswahl der Interviewpartner/-innen 105
9.2 Interviewform und –durchführung 111
9.3 Datenaufbereitung 116
TEIL III: EMPIRISCHE ERGEBNISSE 117
10 Kernkategorien bei der Berufswahl „Lehrer/-in“ 119
10.1 Lernerfahrungen 119
10.1.1 Erfahrungen in pädagogischen Tätigkeiten 119
10.1.2 Positive Erfahrungen als Schüler 127
10.1.3 Bestätigung von aussen 130
10.1.4 Familiäre Einblicke in den Lehrerberuf 133
10.1.5 Beziehungen zu Vorbildern 135
10.2 Sicherheitsorientierung 143
10.2.1 Lehrpersonenausbildung als sichere Zweitwahl 143
10.2.2 Kurze und einfache Ausbildung 152
10.2.3 Gute und sichere Berufschancen 156
10.2.4 Verlustminimierung 160
10.3 Interessensorientierung 162
10.4 Sinnorientierung 163
10.5 Unverbindlichkeit 165
10.5.1 Grundsätzliche Offenheit nach der Lehrpersonenausbildung 166
10.5.2 Finanzielles und fachliches Sprungbrett für weitere Pläne 171
10.6 Verbindlichkeit 174
11 Persönliche und kontextuale Faktoren 179
11.1 Begründungen zur Stufenwahl 179
11.1.1 Wieso Primarstufe, und nicht Kindergarten? 179
11.1.2 Wieso Primarstufe, und nicht Sekundarstufe? 181
11.2 Ziel „Lehrer/-in“: Interessensentwicklung und Umgang mit der Entscheidungsfindung 186
11.2.1 Langjähriger Traum 186
11.2.2 Prozesshafte Festigung des Berufswunsches 189
11.2.3 Ergreifen der Lehrpersonenausbildung nach Abbruch einer anderen Option 191
11.2.4 Neuorientierung durch Unzufriedenheit im alten Beruf 194
11.2.5 Aufschieben der Interessensauseinandersetzung und der Entscheidung 196
11.2.6 Wahl aufgrund von Entscheidungszwang 199
11.2.7 Entscheidungsschwierigkeiten aufgrund vieler Wahlmöglichkeiten 201
11.3 Soziale Unterstützung 202
11.3.1 Soziale Unterstützung zwischen Offenheit und Drängen 202
11.3.2 Direkte und sachbezogene Unterstützung 207
11.3.3 Ausserfamiliäre Unterstützung und Anregung 208
11.4 Ergebniserwartungen 209
11.4.1 Praktischer Beruf mit klarem Profil 210
11.4.2 Vorstellungen und Bilder zum Lehrerberuf 215
11.4.3 Herausforderungen im Lehrerberuf und Achtsamkeit für Überforderung 223
11.4.4 Vereinbarkeit von Familie und Beruf 228
12 Einfluss von sozialer Herkunft und Geschlecht 239
12.1 Einfluss der sozialen Herkunft 239
12.1.1 Akademischer Weg oder Berufslehre? 240
12.1.2 Familiäre Sicherheitsorientierung 243
12.1.3 Familiäre Berufstraditionen und –erwartungen 247
12.1.4 Abgrenzung, Vorbehalte, Beeinflussung - Negativer familiärer Einfluss 252
12.2 Umgang mit Geschlecht 255
12.2.1 Besondere Bedeutung als Mann 256
12.2.2 Umgang mit ungleicher Geschlechterverteilung 260
12.2.3 Geschlechtsrollenstereotype 264
12.2.4 Vorteile als Mann bei Stellensuche 266
12.2.5 Vorbehalte gegenüber männlichen Lehrpersonen 268
TEIL IV: RESÜMEE 271
13 Zusammenfassung und Diskussion 271
13.1 Sozialisatorische Einflüsse 274
13.1.1 Lernerfahrungen 275
13.1.2 Soziale Herkunft 277
13.1.3 Umgang mit Geschlecht 280
13.1.4 Soziale Unterstützung 284
13.1.5 Negative Einflüsse 287
13.2 Anforderungen und Ertrag 289
13.3 Selbstwirksamkeitserwartungen 291
13.4 Orientierungsmuster: Sicherheit, Interesse und Sinn 293
13.5 Prozesse der Entscheidungsfindung 296
13.6 Möglichkeit der beruflichen Weiterentwicklung 299
13.7 Orientierungsmuster und geplanter Berufsverlauf – eine Typologie 301
14 Fazit und Ausblick 305
Literaturverzeichnis 309
Tabellenverzeichnis 329
Abbildungsverzeichnis 329
Abkürzungsverzeichnis 330
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