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    | (K)Ein Kopftuchbuch Über race-, Religions- und Geschlechterkonstruktionen und das, wovon Kopftuchdebatten ablenken 
 
 
 Anna Sabel, Natalia Amina Loinaz,  Verband binationaler Familien und Partnerschaften (Hrsg.)
 Transcript
 EAN: 9783837665079 (ISBN: 3-8376-6507-0)
 194 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2023
 
EUR 19,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Seit nunmehr fünfundzwanzig Jahren wiederholen sich in Deutschland die immer gleichen Kopftuchdebatten: Unaufhörlich werden die Motive für das Tragen von Kopftüchern hinterfragt, ihr Dasein problematisiert und Kopftuch tragende Frauen herabgewürdigt. Was sagt die Vehemenz dieser Debatten über unsere Gesellschaft aus? Welche Bilder von Neutralität, Geschlecht und Religion finden dabei Anwendung und welche Vorstellungen von Zugehörigkeit und ihren Grenzen fördern sie zutage? Die Beitragenden aus Wissenschaft und Aktivismus gehen diesen Fragen nach und setzen sich u.a. mit der Rassifizierung von Geschlecht, der Vergeschlechtlichung von race sowie der Verknüpfung von race- und Religionskonstruktionen auseinander - mal nah an Kopftuchdebatten, mal davon losgelöst.
 Anna Sabel ist Medienwissenschaftlerin und politische Bildungsarbeiterin mit den Schwerpunkten antimuslimischer Rassismus und Rassismuskritik. Beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften in Leipzig leitet sie das Projekt »Unsichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft« sowie das »Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit«. In diesem Rahmen entwickelt sie rassismuskritisches Bildungsmaterial und ist dabei als Regisseurin, Kuratorin und Autorin tätig.
 
 Natalia Amina Loinaz ist Fachreferentin beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften in Leipzig. Sie ist Informationswissenschaftlerin und Lateinamerikanistin. Als Mitarbeiterin im Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit in der Geschäftsstelle gestaltet sie die operative Projektarbeit und stellt rassismuskritische Bildungsmaterialien her. Zudem arbeitet die Aktivistin, Trainerin und Projektmanagerin seit vielen Jahren communitybasiert zu (anti-muslimischem) Rassismus und Empowerment.
 
 Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften arbeitet bundesweit an den Schnittstellen von Familien-, Migrations- und Bildungspolitik. Der Verband ist auf Bundes-, Länder- und auf kommunaler Ebene die Interessenvertretung transnationaler und -kultureller Familien und Partnerschaften. Er engagiert sich für eine diversitätsbewusste Gesellschaft und setzt sich für eine rassismus- und diskriminierungskritische professionelle Praxis ein.
 
 Rezension Die deutschen Kopftuchdebatten - auch an Schulen - existieren seit ca. 25 Jahre. Im Kopftuch-Streit bündeln sich gesellschaftliche Konflikte: Staatliche Neutralität, Frauenbilder, »echte« oder »falsche« Toleranz, Integration, Religionsfreiheit etc. Das Kopftuch hat längst auch an deutschen Schulen Konflikte hervorgerufen, er ist zum Exempel für das Zusammenleben der Kulturen geworden. Es gibt Themen, bei denen Gespräche über Rassismus und seine Funktionen schwerer möglich scheinen als bei anderen; Kopftuchdebatten gehören dazu. Ziel dieses Buches ist es, Impulse für die Auseinandersetzung mit eben jenen Ungleichheitsstrukturen und Zugehörigkeitsordnungen zu geben, die durch die dominanzgesellschaftliche Abwertung und Ausgrenzung von muslimischen Frauen mit Kopftuch gestützt werden. Durch sogenannte Kopftuchdebatten werden dem Körper der veranderten und gerade durch diese Debatten stets aufs Neue veranderten Frauen Bedeutungen zugeschrieben, die Rassismus plausibilisieren. Insbesondere werden dabei tradierte rassistische Vorstellungen der Rückständigkeit, Unterdrückung und Gefahr aufgerufen.
 Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo Schlagworte:Kopftuch, Kopftuchdebatte, Kopftuchverbote, Rassismus, Antimuslimischer Rassismus, Europa, Deutschland, Religion, Geschlecht, Frau, Körper, Diskurs, Öffentlichkeit, Islam, Soziale Ungleichheit, Gender Studies, Migration, Soziologie
 
 
 
Inhaltsverzeichnis EinleitungAnna Sabel 7
 
 Deutungskämpfe
 
 Framing, Priming und Politik
 Das Kopftuch als Projektionsfläche und Anker für den Problemstau
 Sabine Schiffer  17
 
 Kopftuchmädchen – Eine kritische Aneignung
 Über die Macht von Sprache, Geusenwörter und Selbstrepräsentation
 Dalal Mahra  29
 
 Feminismus und Intersektionalität
 
 Intersektionalität und ihre Kritiker*innen
 Postkoloniale Queer-Feministische Dilemmata
 Nikita Dhawan und María do Mar Castro Varela  39
 
 Feministische Verhandlung(en)
 Von Kämpfen, Identität und Gerechtigkeit
 Fereshta Ludin  65
 
 Neutralitäts- und Religionskonstruktionen
 
 Neutralitäts- und Religionskonstruktionen in Kopftuchkontroversen
 Eine diskurstheoretische Annäherung
 Schirin Amir-Moazami 77
 
 Neutralität
 Liberales Gleichheitsversprechen oder Ermöglichung der Exklusion?
 Nahed Samour  97
 
 Zugehörigkeiten und Grenzen
 
 Becoming European
 Muslim* als Queer – Widerspruch, Antagonismus, Notwendigkeit
 Saboura M. Naqshband  119
 
 Werden Menschen von der Polizei in Deutschland erschossen, weil sie
 als afrikanisch, weil sie als muslimisch kategorisiert werden?
 Im Gedenken an Mouhamed Lamin Dramé – Justice for Mouhamed!
 Claus Melter 141
 
 Ausblick
 
 Blick zurück nach vorn
 25 Jahre Kopftuchdiskurse als Ausdruck eines migrationsgesellschaftlichen
 Transformationsprozesses
 Yasemin Karakaşoğlu  163
 
 Anhang
 
 Abbildungsverzeichnis  185
 Autor*innenverzeichnis 187
 
        
        
        
        
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