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Heroes
Repräsentationen des Heroischen in Geschichte, Literatur und Alltag
Johanna Rolshoven, Toni Janosch Krause, Justin Winkler (Hrsg.)
Transcript
EAN: 9783837641158 (ISBN: 3-8376-4115-5)
606 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Juni, 2018
EUR 49,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Herakles, Milicianas, Widerstandskämpferinnen, Road Heroes: Heldentum, Widerstand und Martyrium sind feste Bestandteile der Kultur. Ihre gesellschaftspolitische Aktualität und Relevanz macht Heldinnen und Helden zu Repräsentantinnen ihrer jeweiligen Epoche. Als Figuren der Übertreibung und Subversion bilden sie Werte, Ziele und Krisen überdeutlich ab. Ob reale Gestalten oder fiktive Figuren – in ihrer Vorbildfunktion bieten sie eine große Bandbreite an individuellen Identifikationsmöglichkeiten. Dieser Band vereinigt ein interdisziplinäres Spektrum von Kulturanalysen, die Funktionen und Wirkungen von Heldinnen und Helden an aktuellen und historischen Beispielen vorstellen, hinterfragen und in die geschichtlichen Zusammenhänge stellen.
Johanna Rolshoven ist Empirische Kulturwissenschaftlerin und Professorin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Karl-Franzens-Universität in Graz.
Toni Janosch Krause studierte Europäische Ethnologie an der Karl-Franzens-Universität Graz und der Humboldt-Universität zu Berlin.
Justin Winkler ist Humangeograph und Titularprofessor an der Abteilung Humangeographie im Departement Umweltwissenschaften der Universität Basel.
Rezension
Heldenfiguren als Motive oder reale Personen durchziehen die Kultur. Ihre Evidenz, ihre prägnante sowohl mediale und diskursive als auch historische Präsenz und ihre spezifische Eignung als Vorbilder verleiten zu der Annahme, eine Gesellschaft brauche Helden. Warum konstruieren fast alle Gesellschaften Helden? Dieser voluminöse Band stellt sie in den Kontext von Geschichte, Mythologie, Literatur und Alltag, um zu erklären, was Helden fasziniert. Heldentum, Widerstand und Martyrium sind feste Bestandteile der Kultur. Ihre gesellschaftspolitische Aktualität und Relevanz macht Heldinnen und Helden zu Repräsentantinnen ihrer jeweiligen Epoche. Auch moderne Gesellschaften benötigen offenbar solch "mythologische" Gestalten, um Traumata zu verarbeiten; sie haben einen edlen Charakter, denn sie kämpfen für die Menschen gegen das allgegenwärtige Böse. Sie sind immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Sie sind mächtige Archetypen, durch die unsere eigene Historie erzählt wird, geprägt von Krisen und Konflikten. Sie verkörpern endlose Geduld, Güte und Tugendhaftigkeit und grenzenlose Kräfte, die man gleichermaßen bewundert und fürchtet. Als Figuren der Übertreibung und Subversion bilden sie Werte, Ziele und Krisen überdeutlich ab. Ob reale Gestalten oder fiktive Figuren – in ihrer Vorbildfunktion bieten sie eine große Bandbreite an individuellen Identifikationsmöglichkeiten. Dieser Band vereinigt ein interdisziplinäres Spektrum von Kulturanalysen, die Funktionen und Wirkungen von Heldinnen und Helden an aktuellen und historischen Beispielen vorstellen, hinterfragen und in die geschichtlichen Zusammenhänge stellen.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
ZUR EINFÜHRUNG
Helden 2.0
Zur Einleitung
Johanna Rolshoven | 11
Zur Genese der Gewalt der Helden
Gedanken zur Wirksamkeit der symbolischen Geschlechterkonstruktion
Elisabeth Katschnig-Fasch | 21
Die Sakralisierung des Individuums
Eine religions- und herrschaftssoziologische Konzeptionalisierung der Sozialfigur des Helden
Stephan Moebius | 41
KRIEGSHELD_INNEN
Fotogene Heldinnen
Die »Milicianas« in der spanischen Revolution 1936 und ihr mediales Nachleben
Karl Braun | 69
Das fragile Geschlecht der Kriegsheldin
Diskursivierungen weiblicher Heilungs- und Verletzungsmacht im Ersten Weltkrieg
Heidrun Zettelbauer | 91
»Jüdische Kriegshelden« im Ersten Weltkrieg
Gerald Lamprecht | 127
Zwischen Abwehr und Reifizierung
(Post-)heroische (Selbst-)Zuschreibungen von Bundeswehr-Soldatinnen und Soldaten
Marion Näser-Lather | 147
Remember Vukovar
Emplacing war-time memories, constructing a hero-city in present-day Croatia
Sanja Potkonjak and Nevena Škrbić Alempijević | 171
FIGUREN DES POLITISCHEN WIDERSTANDS IM 20. JAHRHUNDERT
The making of national heroes in contemporary Croatia
Remembering Franjo Tuđman
Kristina Vugdelija | 193
Helden, Widerstand und Alltag
Die französische Résistance im Zweiten Weltkrieg
Johanna Rolshoven und Justin Winkler | 219
Von Dissidenten und Deserteuren an der ethnischen Front
Norbert Conrad Kaser und Alexander Langer als zeitgemäße Helden?
Ingo Schneider | 247
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)
Widerstandskämpfer, Märtyrer, Vorbild, Held?
Christin U. Schmitz | 269
HISTORISCHE FIGUREN: DIE GESCHICHTE DER GEGENWART
Tells Sprung
Zur ironischen Demontage alpinen Heldentums
Martin Scharfe | 295
Stefan Fadinger
Repräsentationen zwischen Historie und Fiktion
Lisa Erlenbusch | 317
»So wahr i dá Huatárá z’Ágáthá bin«
Die Figur Fadingers in »Der oberösterreichische Bauernkriag« von Norbert Hanrieder
Christian Neuhuber | 341
Der frühmittelalterliche König – ein Held?
Die Konstruktion von Männlichkeit bei Widukind von Corvey
Käthe Sonnleitner | 359
Bohemund von Tarent
Idealbild eines Kreuzzugshelden
Ingrid Schlegl | 383
INTERSEKTIONALE FIGURENANALYSEN IN LITERATUR UND FILM
Heroik und ihre Subversion
Entwicklungslinien des Antiheroischen in der bosnischen, kroatischen, montenegrinischen und serbischen Literatur
Renate Hansen-Kokoruš und Dijana Simić | 407
Nikos Kazantzakis und seine Helden
Basilius J. Groen | 425
Heroes
Der Westernheld und seine (Re-)Inkarnationen
Klaus Rieser | 443
Open End
Vampirinnen als alternative Heldinnen und der Aufbruch tradierter Geschlechterrollen in »Let the right one in« und »A girl walks home alone at night«
Theresia Heimerl | 457
Graf Dracula – Ein Held?
Die Repräsentation des vermeintlich Bösen in John Badhams »Dracula«
Karin Graf-Boyko | 473
»So würde ich gerne sein, darf es aber nicht«
Repräsentationen von Heldinnen und Helden für Kinder
Anna-Kathrin Bartl | 497
(Super-)Held_innen für Kinder
Umstrittene Heldenfiguren zwischen Realität und Fiktion
Johanna Nußbaumer | 513
ALLTAGSHELD_INNEN ALS WEGZEIGER DER VERÄNDERUNG
Eine Sehnsucht nach Freiheit
Autoethnographische Zugänge zur Repräsentation von Männlichkeit bei Harley-Davidson-Fahrern
Michael Bittner | 531
Life begins at the end of your comfort zone
Alltagsoptimierung als heldenhafte Grenzüberschreitung
Barbara Frischling | 553
»They should have been famous!«
From historical hero to herstorical heroine
Jeffrey D. Wilhelm | 567
Wirkungsmacht per Tastendruck
Mannwerdung im digitalen Spiel
Harald Koberg | 581
Autorinnen und Autoren | 599
Weitere Titel aus der Reihe Edition Kulturwissenschaft |
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