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Gegner oder Geschwister? Glaube und Wissenschaft
Gegner oder Geschwister?
Glaube und Wissenschaft




Rainer Eckel, Hans-Peter Großhans

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374031931 (ISBN: 3-374-03193-5)
144 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2015

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das von einem Naturwissenschaftler und einem evangelischen Theologen geschriebene Buch präsentiert exemplarische Verhältnisbestimmungen von Glaube und Wissenschaft aus der Sicht bedeutender Theologen. Dabei geht es um Fragen wie: Welche Auswirkungen haben die Resultate der modernen Natur- und Neurowissenschaften auf das christliche Verständnis der Schöpfung und die christliche Lehre vom Menschen? Wie werden die Wissenschaften überhaupt aus der Sicht des Glaubens und der Theologie betrachtet? Wie passt der Glaube zu einer wissenschaftlich aufgeklärten Welt? Wie verträgt sich das Weltbild der biblischen Texte mit den Sichtweisen heutiger Wissenschaften? Ist es sinnvoll, aus der Sicht des Glaubens nach den Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnisse zu fragen und bestimmte Nutzungsfelder im Interesse des Menschen zu problematisieren?

Es ist höchst spannend zu sehen, wie die Autoren ausgewählte Kontakt- und Konfliktfelder zwischen der Theologie und den Disziplinen Biologie, Physik, Neuro- und Sozialwissenschaften untersuchen.

Zu den Autoren:

Rainer Eckel, Dr. rer.nat., Jahrgang 1977, studierte Physik, Chemie, Philosophie und Evangelische Theologie in Bielefeld, Basel und Münster. Bis 2007 arbeitete er in der Forschung, seitdem ist er als Lehrer tätig, zur Zeit an einem Paderborner Gymnasium. An der Universität Münster arbeitet er an einer Dissertation über ein religionsphilosophisches Thema.

Hans-Peter Großhans, Dr. theol., Jahrgang 1958, studierte Theologie und Philosophie in Tübingen und Oxford. Er ist Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Münster und leitet dort das Seminar für Systematische Theologie und das Institut für Ökumenische Theologie.
Rezension
Glaube und Wissenschaft - das ist immer wieder auch Thema im schulischen Religionsunterricht (der Sekundarstufen): Insbesondere an der (angeblichen) Fragestellung Schöpfung vs. Evolution macht sich die Problematik fest, vgl. hier Kap. 3.1 und 3.2, wofür exemplarisch Galileo Galilei (1564-1642) von der römisch-katholischen Inquisition verfolgt wurde, vgl. hier Kap. 2: Spätestens seit dem »Fall Galilei« hat sich in das europäische Bewusstsein der Verdacht eingeschlichen, das Christentum sei ein Gegner der Wissenschaft. Die Gegnerschaft wurde verstärkt, weil umgekehrt die Wissenschaft in Anspruch genommen wurde, um nicht nur gegen eine Bevormundung durch die Kirche zu protestieren, sondern überhaupt gegen die Kirche, das Christentum und die Religion zu kämpfen. Dieses von einem Naturwissenschaftler und einem evangelischen Theologen geschriebene Buch präsentiert exemplarische Verhältnisbestimmungen von Glaube und Wissenschaft aus der Sicht bedeutender Theologen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Theologie für die Gemeinde (ThG)
Im Gespräch mit Gemeindegliedern und besonders in der Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kirche und Diakonie lässt sich zunehmend ein sehr großes Interesse an theologischen Fragen beobachten. Viele wünschen sich, theologisch besser informiert zu sein. Vor allem kirchliche Mitarbeiter im Ehrenamt verstehen sich nicht als bloße „Helfer“ der Pfarrer, sondern als Partner auf Augenhöhe. Um sich aber mit ihren spezifischen Erfahrungen und Kompetenzen sinnvoll einbringen können, brauchen sie theologische Bildung. Erst theologische Sachkenntnis ermöglichst ein angemessenes Wirken nach innen und nach außen.
Und: Theologie ist eine spannende Sache, die Leidenschaft weckt und helfen kann, angstfrei in Gemeindegruppen Diskurse zu führen und zu leiten oder mit Menschen ohne jeden religiösen oder christlichen Hintergrund zu debattieren und ihnen den eigen Glauben zu erklären.
»Theologie für die Gemeinde« präsentiert die wichtigsten theologischen Themen
für Gemeindeglieder in 18 Taschenbüchern, von denen jeweils drei die Thematik eines Teilbereiches entfalten:
Die Grundlagen kennen,
Die Quellen verstehen,
Gottesdienst feiern,
In der Welt glauben,
Gemeinde gestalten und
Die Geschichte kennen.
Außer dem 1. Band, dem Gottesband von Wilfried Härle, sollen alle Bändchen höchstens 96 Seiten haben und EUR 9,90 kosten. Jeweils drei Titel aus unterschiedlichen Bereichen werden in jeder Saison erscheinen, also sechs Bändchen pro Jahr.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung

1 Die Wissenschaften aus Sicht der Theologie 15

1.1 Einheit der Methode: Thomas von Aquin 15
1.2 Lobpreis der Vernunft: Martin Luther 20
1.3 Lob der Weisheit Gottes: Johannes Calvin 25
1.4 Die Großartigkeit und Vollkommenheit der Schöpfung: Theologie der Aufklärung 29
1.5 Friedliches Nebeneinander von Glaube und Naturwissenschaft: Friedrich Schleiermacher 38

2 Der Glaube und ein neues wissenschaftliches Weltbild: der Fall Galilei. Zur theologischen
Relevanz von Paradigmenwechseln 41

3 Kontakt- und Konfliktfelder zwischen Glaube und Wissenschaft 49

3.1 Die Biologie und die Evolutionstheorie 49
3.1.1 Darwin und der Streit um die Evolutionstheorie im 19. Jahrhundert 49
3.1.2 Die Entstehung des Lebens aus Sicht der modernen Molekularbiologie 55
3.1.3 Ist Religion ein Produkt der Evolution? 61
3.2 Physik: Moderne Kosmologie, Quantentheorie und biblische Schöpfungslehre 66
3.2.1 Moderne Kosmologie und biblischer Schöpfungsglaube 66
3.2.2 Würfelt »der Alte«? Die Quantentheorie und die Frage nach dem Wirken Gottes 75
3.2.3 Das Anthropische Prinzip und die Suche nach der »Weltformel« 81
3.3 Neurowissenschaften: Bewusstsein — Geist — Seele — freier Wille 85
3.3.1 Leib und Seele 85
3.3.2 Entsteht der Glaube im Gehirn? Neurowissenschaften und religiöse Erfahrung 89
3.3.3 Hat der Mensch einen freien Willen? 93
3.4 Sozialwissenschaften und Theologie 97

4 Modelle zum Zusammenhang von Glaube und Wissenschaft 109

4.1 Unabhängigkeit und Dialog 110
4.2 Beispiele der metaphysischen Integration von Glaube und Wissenschaft 112

5 Wissenschaftskritik des Glaubens und wissenschaftliche Kritik am Glauben 118