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Film als pädagogisches Setting
Ein Medium als Vermittlungs- und Vergegenwärtigungsinstanz
Dissertation, Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung,
TU Dortmund, 2020
Gutachten: Prof. Dr. Ulrike Mietzner, Prof. Dr. Barbara Welzel
Elvira Neuendank
Transcript
EAN: 9783837660678 (ISBN: 3-8376-6067-2)
244 Seiten, paperback, 16 x 24cm, Dezember, 2021
EUR 39,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Jeder Film beruht auf pädagogischen Strukturierungen, denn Filme sind auf die Begegnung und Beschäftigung mit dem Dargestellten hin angelegt. Gerade die Art und Weise, wie im Film Zugänge zum Gezeigten ermöglicht werden, wie mediale Erfahrungsräume entstehen und Aufmerksamkeit gelenkt wird, entscheidet darüber, wie der Film als Ort der Werte- und Wissensvermittlung gedacht werden kann. Elvira Neuendank untersucht den medialen Eigenwert von Filmen als pädagogisches Setting, indem sie aus einer interdisziplinären Perspektive Ästhetik, Kultur, Geschichte und Sozialität in Bezug zueinander diskutiert.
Elvira Neuendank, geb. 1984, ist Kultur- und Erziehungswissenschaftlerin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik der TU Dortmund. Sie forscht und lehrt zu ästhetischer Bildung, Medien-, Film- und Erinnerungskultur sowie zu Fragen der Vermittlung in musealen Settings.
Rezension
Diese Dissertation an der Technischen Universität Dortmund aus dem Jahr 2020 in der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung fragt nach dem "Film als pädagogisches Setting" (Titel) und "Medium als Vermittlungs- und Vergegenwärtigungsinstanz" (Untertitel), fragt mithin eminent pädagogisch nach dem medium Film und insofern für schulishe Lehrkräfte besonders relevant. Filme sind in einer großen Formatvielfalt Teil aller Lebensbereiche. Die filmische Darstellung von Geschichte z.B. steht zwischen dem sinnlich, emotionalen Empfinden, den außerfilmischen Bezugshorizonten sowie den medialen und kulturellen Konventionen. Diesem Zusammenhang geht die Studie nach. Filme als pädagogisches Setting zu denken, hat zur Folge, filminduzierte Wahrnehmungs- und Deutungsmuster als mögliche selbst- und weltverändernde Erkenntnispotenziale ernst zu nehmen. Es kommt einer Verkürzung der pädagogischen Relevanz von Filmen gleich, wenn sie nur auf den medienkompetenten Umgang hin gedacht werden. Es gilt ein instrumentelles Verständnis von Filmen zu problematisieren und die Zuschauenden nicht nur als aktive, selbstbestimmte Mediennutzende zu denken. Der Umgang mit Filmen basiert auf dem Zusammenwirken von explizit und implizit ablaufenden Prozessen und verfügbaren Wissensformen.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Film, Pädagogik, Kultur, Geschichte, Wissen, Bildung, Medienpädagogik, Medienästhetik, Bildungstheorie
Inhaltsverzeichnis
7 Film als pädagogisches Setting — zur Einleitung in eine Perspektive
9 embedded pedagogy — als Pädagogik im Film und als Verhältnis zum Publikum
12 Audiovisual arguments — pädagogische Strukturierungen im Film
17 Forschungsgegenstand Film — methodische Herausforderungen und Ansätze
21 Filmwahrnehmung — zwischen Aufmerksamkeit und Gewohnheit
25 Aufmerksamkeit als Ausgangspunkt ästhetischer Filmerfahrung
33 Organisation von Aufmerksamkeit mit filmischen Mitteln
38 Soziokulturelle Horizonte von Aufmerksamkeit
42 Institutionalisierung von Aufmerksamkeit durch das Kino
55 Filmkultur — Prozesse medialer Bezugnahme und kultureller Zirkulation
60 Der Film als konjunktiver Erfahrungsraum
68 Habitualisierungen — Zuschauende in Begegnung mit Filmen
76 Das Vor- und Nachleben des Films
82 Atlas zum Thema Pietà
84 Verwandtschaftsverhältnisse filmischer Darstellungen
92 Zusammenhänge zu außerfilmischen Praxen und Diskursen
95 Filmische Wissensformen — mediale Praktiken, Konventionen und Formen
97 Normative und kontextuelle Wissenshorizonte
104 Filmkulturelles Wissen und mediale Könnerschaft
109 Erinnerungskulturelle und mediale Routinen
114 Implizites Wissen als sinnlich-emotionale Responsivität
124 Historiographische Erkenntnisleistung durch den Film
132 Grenzen der Überführbarkeit filmischer Wissensformen
137 Geschichte als soziale Filmpraxis
139 Das Verhältnis zwischen Vergangenheit und Film
147 Das Wissen der Zeugenschaft
162 Das filmische Wissen der Entstehungszeit
175 doing history — Geschichtskonstruktion der Sozietät
190 Gefühlswissen des Historischen
211 Schluss — zusammenfassend drei Thesen zum Film als pädagogisches Setting
219 Quellen
219 Literatur
240 Filme
241 Dank
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