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Ernst Jandl
Ernst Jandl




Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.)

Edition Text und Kritik
EAN: 9783883775180 (ISBN: 3-88377-518-5)
113 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Januar, 1996

EUR 13,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
inhalt

um ein gedicht zu machen habe ich nichts

eine ganze sprache ein ganzes leben ein ganzes denken ein ganzes erinnern

um ein gedicht zu machen habe ich nichts
Rezension
Die Reihe TEXT+KRITIK stellt mit jedem Heft eine wichtige Autorin oder einen wichtigen Autor vor. Im Mittelpunkt der Literaturzeitschrift stehen Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literatur, vor allem der Gegenwart, aber auch der Literaturgeschichte, dabei reicht die Spannweite von Martin Luther über Daniel Kehlmann bis hin zu Mangas, Comics und Graphic Novels. Dieses Heft führt in zentrale Themen und ästhetische Praktiken des Werks Ernst Jandls ein. TEXT + KRITIK ist kritisch, undogmatisch, informativ und anregend. Die Hefte drängen keine Interpretationen oder Ideologien auf, sondern informieren vielseitig und aspektreich, oft kontrovers, manchmal eigenwillig über Autorinnen und Autoren und deren Werke der Gegenwart und Vergangenheit. - Der österreichische Dichter und Schriftsteller Ernst Jandl (1925 in Wien - 2000 in Wien), dessen Werke 2016 in sechs Bänden unlängst von Klaus Siblewski (Hrsg.) bei Random House (Luchterhand), 9783630900032, ediert worden sind, studierte Germanistik und Anglistik und arbeitete lange Zeit als Lehrer. Er ist bekannt geworden durch seine humoristische Sprachkunst und experimentelle Lyrik, darunter auch Sprech- und Lautexperimente, z.B. sein Gedicht "Ottos Mops", das eine Geschichte zwischen Herrchen und Hund erzählt, die mit nur dem Vokal "O" auskommt oder das Gedicht "lichtung", das hier exemplarisch geannt sei: "manche meinen - lechts und rinks - kann man nicht velwechsern. - werch ein illtum!" Der Wortakrobat Ernst Jandl hat seine Gedichte selbst gelesen und vertont und wurde als einer der ersten Lyriker über die Schallplatte, den Tonträger, heute würden wir sagen: das Hörbuch, bekannt. Ernst Jandl wurde durch seine Sprechgedichte berühmt, die sich ebenso in den Ohren von Erwachsenen wie in denen von Kindern festsetzten: auf dem Land ist viel o sophie, ottos mops will nicht nach Hause, lechts und rinks wird vel-wechsert, die weile eilt mit feile und inge hat es dringend. Das Gesamtwerk von Ernst Jandl wird mit dieser Ausgabe wieder zugänglich. Es ist eine Leseausgabe, die im Geschenkschuber oder in Einzelbänden erhältlich ist. Sie enthält alle Gedichte, die der Autor zu seinen Lebzeiten veröffentlicht hat, gleichgültig ob er sie in seine berühmt gewordenen Gedichtbände wie »Laut und Luise« aufgenommen oder an verstreuten Stellen veröffentlicht hat. Enthalten sind in dieser Ausgabe auch alle seine essayistischen Arbeiten, seine Theaterstücke, Hörspiele, die Prosa und die autobiographischen Schriften. In dieser Vollständigkeit waren die Texte von Ernst Jandl noch nie zugänglich; zusätzlich enthält die Ausgabe große Konvolute bisher unveröffentlicht gebliebener Texte.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Text+Kritik
Begründet von Heinz Ludwig Arnold
Redaktion: Steffen Martus, Michael Töteberg, Claudia Stockinger, Michael Scheffel und Axel Ruckaberle
Leitung der Redaktion: Hermann Korte

Die Zeitschrift für Literatur TEXT+KRITIK wurde im Sommer 1962 federführend von Heinz Ludwig Arnold gegründet. Im Februar 1963 erschien im Selbstverlag das Heft 1 über Günter Grass. Ab Heft 4 (über Georg Trakl) wurde TEXT+KRITIK vom Georgi Verlag Aachen betreut. 1969 übernahm der Richard Boorberg Verlag die Literaturzeitschrift und prägte mit Heft 23 (über Nelly Sachs) die bis heute typische Gestaltung von TEXT+KRITIK. Seitdem gehört die Literaturzeitschrift zum Programm des nach ihr benannten Münchner Verlags edition text + kritik mit seinen Schwerpunkten Literatur, Musik, Film und Kulturwissenschaft.

Im Mittelpunkt von TEXT+KRITIK stehen Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literatur, vor allem der Gegenwart, aber auch der Literaturgeschichte – die Spannweite reicht von Martin Luther über Daniel Kehlmann bis hin zu Mangas, Comics und Graphic Novels.

TEXT+KRITIK vermittelt Literatur, macht mit seinen kritischen Essays selbst Lust aufs Lesen und richtet sich an alle, die sich mit Literatur beschäftigen.

Der Initiator dieses Forums für das literarische Gespräch, Heinz Ludwig Arnold, war bis zu seinem Tod im Herbst 2011 alleiniger Herausgeber von TEXT+KRITIK. In diesen Jahrzehnten hat er mit verschiedenen Redaktionskollegien zusammengearbeitet, zu denen u. a. gehörten: Gerd Hemmerich, Lothar Baier, Wolf Wondratschek, Urs Widmer, Jörg Drews, später für längere Zeit Helmut Heißenbüttel, dann Frauke Meyer-Gosau, Norbert Hummelt, Peter Waterhouse und Hudo Dittberner.
Inhaltsverzeichnis
Ernst Jandl: Vier Gedichte 3

Andreas Okopenko: Mit Ernst durch die Jahre 5

Elfriede Gerstl: Vom damaligen Jandl in meinem jetzigen Kopf 8

Karl Riha: Orientierung. Zu Ernst Jandls literarischer 'Verortung' 11

Volker Kaukoreit: Mit welch anderen Augen? Sechs Anmerkungen zum lyrischen Frühwerk Ernst Jandls 19

Walter Hinderer: "Das Röcheln der Mona Lisa". Aspekte von Ernst Jandls Lyrik im Kontext der sechziger Jahre 31

Peter-Horst Neumann: Über Ernst-Jandls Gedicht-Zyklus "tagenglas" 37

Wendelin Schmidt-Dengler: "noch ein weilchen dichterlich". Zu Ernst Jandls Lyrik von 1982 bis 1992 51

Helmut Heißenbüttel: "Fünf Mann Menschen". Zum Hörspiel von Ernst Jandl und Friederike Mayröcker 61

Karl Wagner: Porträt des Künstlers als altes Fiasko. Jandls Theater 64

Hermann Korte: "stückwerk ganz". Ernst Jandls Poetik 69

Hans Haider: Angespannt - eingespannt. Notizen zu Ernst Jandls kulturpolitischem Engagement 76

Roland Innerhofer: Der Dichter und sein Verein. Ernst Jandl und die "Grazer Autorenversammlung" 84

Kristina Pfoser-Schewig: Bibliographie der Werke von und über Ernst Jandl (Auswahl) 93

Notizen 111