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Rainer Werner Fassbinder  2. Aufl. Neufassung
Rainer Werner Fassbinder


2. Aufl. Neufassung

Michael Töteberg (Hrsg.)

Edition Text und Kritik
EAN: 9783869164366 (ISBN: 3-86916-436-0)
153 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Dezember, 2016

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
„An RWF wird man sich noch lange die Zähne ausbeißen“, prophezeite Dominik Graf. Er sollte recht behalten: Hinter der Kultfigur Rainer Werner Fassbinder, der nach seinem frühen Tod zum genialen Monster erklärt wurde, wird mit zunehmendem Abstand sichtbar, wie ästhetisch innovativ und illusionslos vorausschauend er seine ebenso subtile wie subversive politische Poetik entwickelte.

Die Beiträge des Heftes beschäftigen sich unter neuen Fragestellungen mit inzwischen kanonisierten Werken, indem sie die Aktualität Fassbinders freilegen und Verbindungen bis zu Fatih Akin und Oskar Roehler aufzeigen. Behandelt werden Filme, die erst in letzter Zeit wiederentdeckt wurden („Welt am Draht“, „Despair“) oder nicht zugänglich und weitgehend unbekannt sind („Bolwieser“, „Acht Stunden sind kein Tag“). Der Umgang mit den Filmen auf der Theaterbühne zeigt, welche Möglichkeiten der Aneignung und Vergegenwärtigung sich bieten, wenn man sich von Fassbinders eigener Inszenierung emanzipiert.
Rezension
Die Zeitschrift für Literatur TEXT+KRITIK stellt mit jedem Heft eine wichtige Autorin oder einen wichtigen Autor vor. Im Mittelpunkt der Literaturzeitschrift stehen Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literatur, vor allem der Gegenwart, aber auch der Literaturgeschichte, dabei reicht die Spannweite von Martin Luther über Daniel Kehlmann bis hin zu Mangas, Comics und Graphic Novels. Thema des hier anzuzeigenden Hefts ist der Filmregiseur Rainer Werner Fassbinder (RWF), der in zweiter Auflage in einer Neufassung des Hefts vorgestellt wird. Der Regisseur, Filmproduzent, Schauspieler und Autor Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Neuen Deutschen Films der 1970er und 1980er Jahre. Die Beiträge des Heftes beschäftigen sich unter neuen Fragestellungen mit inzwischen kanonisierten Werken, indem sie die Aktualität Fassbinders freilegen. TEXT + KRITIK ist kritisch, undogmatisch, informativ und anregend. Die Hefte drängen keine Interpretationen oder Ideologien auf, sondern informieren vielseitig und aspektreich, oft kontrovers, manchmal eigenwillig über Autorinnen und Autoren und deren Werke der Gegenwart und Vergangenheit.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
TEXT+KRITIK
Begründet von Heinz Ludwig Arnold
Herausgegeben von Steffen Martus, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel, Claudia Stockinger und Michael Töteberg
Leitung der Redaktion: Hermann Korte

„Der Sammelband gibt einen aufschlussreichen Blick in die Aktualität Fassbinders, indem die Grundmotive der Zerstörbarkeit und Ausbeutbarkeit menschlicher Gefühle (...), aber auch sein Einfluss auf die heutige Filmszene aus unterschiedlichen Perspektiven gut nachvollziehbar nachgezeichnet werden.“
Rafael Arto-Haumacher, literaturkritik.de, 18. April 2016

Die Zeitschrift für Literatur TEXT+KRITIK wurde im Sommer 1962 federführend von Heinz Ludwig Arnold gegründet. Im Februar 1963 erschien im Selbstverlag das Heft 1 über Günter Grass. Ab Heft 4 (über Georg Trakl) wurde TEXT+KRITIK vom Georgi Verlag Aachen betreut. 1969 übernahm der Richard Boorberg Verlag die Literaturzeitschrift und prägte mit Heft 23 (über Nelly Sachs) die bis heute typische Gestaltung von TEXT+KRITIK. Seitdem gehört die Literaturzeitschrift zum Programm des nach ihr benannten Münchner Verlags edition text + kritik mit seinen Schwerpunkten Literatur, Musik, Film und Kulturwissenschaft.
Im Mittelpunkt von TEXT+KRITIK stehen Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literatur, vor allem der Gegenwart, aber auch der Literaturgeschichte – die Spannweite reicht von Martin Luther über Daniel Kehlmann bis hin zu Mangas, Comics und Graphic Novels.
TEXT+KRITIK vermittelt Literatur, macht mit seinen kritischen Essays selbst Lust aufs Lesen und richtet sich an alle, die sich mit Literatur beschäftigen.
Der Initiator dieses Forums für das literarische Gespräch, Heinz Ludwig Arnold, war bis zu seinem Tod im Herbst 2011 alleiniger Herausgeber von TEXT+KRITIK. In diesen Jahrzehnten hat er mit verschiedenen Redaktionskollegien zusammengearbeitet, zu denen u. a. gehörten: Gerd Hemmerich, Lothar Baier, Wolf Wondratschek, Urs Widmer, Jörg Drews, später für längere Zeit Helmut Heißenbüttel, dann Frauke Meyer-Gosau, Norbert Hummelt, Peter Waterhouse und Hugo Dittberner.
Inhaltsverzeichnis
Georg Klein: Unsere wirklichste Wirklichkeit. Rainer Werner Fassbinders Fernsehzweiteiler »Welt am Draht« 3

Michael Töteberg: Fassbindertheater 10

Senta Siewert: Entgrenzungsfilme. Fassbinder, Akin, Roehler und die Medienkunst 23

Ilka Brombach: Kritik und Ästhetizismus. Rekonstruktion einer künstlerischen Position des deutschen Autorenfilms 31

Chris Tedjasukmana: Negative Solidarität. Zur Aktualität Rainer Werner Fassbinders 44

Johannes Binotto: Mit doppeltem Boden. Fassbinders Happy Ends und Hollywoods Hoffnung 54

Michael Grisko: Sozialutopie statt Sentimentalität oder Mut machen mit Volkskunst. Rainer Werner Fassbinders Familienserie »Acht Stunden sind kein Tag« 63

Karl Kröhnke: Ein Liebesversuch. Die Ehe des Herrn Bolwieser 77

Werner C. Barg: Fassbinders Verzweiflung. Die Wiederentdeckung eines (fast) vergessenen Meisterwerks aus filmphilosophischer Perspektive: »Despair – Eine Reise ins Licht« 90

Alexandra Vasa: Eine libidinöse Ökonomie. Tausch und Gabe in Fassbinders »Berlin Alexanderplatz« 100

Volker Woltersdorff: »Grundsätzlich ist jeder homosexuell, und deshalb ist es kein Problem«. Homosexuelle Minderheiten und Fassbinders Filme 108

Manfred Hermes: Der zweite Tod von RWF 121

Michael Töteberg: Bibliografie 129

Zeittafel 148

Notizen 150