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Die weiße Garde  Roman Neu übersetzt von Alexander Nitzberg

2. Aufl.
Die weiße Garde
Roman


Neu übersetzt von Alexander Nitzberg



2. Aufl.

Michail Bulgakow

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423147385 (ISBN: 3-423-14738-5)
544 Seiten, paperback, 12 x 19cm, März, 2022

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kiew 1918, es ist Winter, das Ende des Ersten Weltkriegs ist nah. Doch für Familie Turbin fängt der Krieg gerade erst an: Gnadenlos bekämpfen sich verfeindete Truppen in der Stadt. Die Schrecken des Bürgerkriegs erfassen alle Bewohner. Jelena muss nicht nur um ihren Ehemann, sondern auch um ihre Brüder Nikolka und Alexej bangen, die sich der Freiwilligenarmee anschließen. Im Kreuzfeuer zwischen den Anhängern des Zarentums und den verhassten Bolschewiken, zwischen der weißen Garde und der roten Armee müssen sich die Geschwister entscheiden, auf welcher Seite sie stehen.

Michail Bulgakow wurde am 15. Mai 1891 in Kiew geboren und starb am 10. März 1940 in Moskau. Nach einem Medizinstudium arbeitete er zunächst als Landarzt, zog aber dann nach Moskau, um sich ganz der Literatur zu widmen. Er gilt als einer der größten russischen Satiriker und hatte zeitlebens unter der stalinistischen Zensur zu leiden. Seine zahlreichen Dramen durften nicht aufgeführt werden, seine bedeutendsten Prosawerke konnten erst nach seinem Tod veröffentlicht werden.

Alexander Nitzberg wurde 1969 in Moskau geboren und lebt heute als Lyriker und Übersetzer in Wien. Seine Übertragungen (u. a. von Daniil Charms, Anna Achmatowa, Anton Tschechow, Wladimir Majakowski, Edmund Spenser) und seine eigenen Gedichtbände (zuletzt: ›Farbenklavier‹) wurden viel beachtet und mehrfach ausgezeichnet, z. B. mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Literatur. Für seine Neuübersetzung des Werkes ›Der Meister und Margarita‹) stand er auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse 2013 (Kategorie Übersetzung).
Rezension
Dieser Roman spielt im Winter 1918 am Ende des 1. Weltkriegs im Kiew des Bürgerkriegs zwischen den Anhängern des Zarentums und den Bolschewiken der Oktoberrevolution, zwischen der weißen Garde und der roten Armee. In dem zum Teil autobiografischen Roman aus dem Jahr 1924 beschreibt Bulgakow am Beispiel der Kiewer Familie Turbin die chaotische Umbruchzeit, die auf Oktoberrevolution und den Zerfall des Russischen Zaren-Reichs folgte. Der frühe Roman Michail Bulgakows, eines der großen Satiriker der russischen Literatur, (1924/25 fragmentarisch erschienen) wurde ihm zum Problem; denn die Weiße Garde kam den Sowjets zu gut weg. Die Unterstellung antibolschewistischer Darstellungen verfolgte den Satiriker Bulgakow sein ganzes Leben und verhinderte die Veröffentlichung vieler anderer seiner Werke. Ab 1930 wurden die Werke Bulgakows nicht mehr veröffentlicht, seine Stücke verschwanden von den Spielplänen der Theater. Das bekannteste Werk Bulgakows "Der Meister und Margarita", eine satirisch-groteske Aufnahme des Faustmotivs, erschien gedruckt erstmals 1966/67 in Fortsetzungen in der Literaturzeitschrift Moskwa, fast 30 Jahre nach dem Tod des Autors, in gekürzter Fassung. Die ungekürzte Version erschien in Buchform erst 1973. Bulgakows Texte setzten sich trotz dieser Hindernisse durch. "Die weiße Garde", in der neuen Übersetzung von Alexander Nitzberg, ist voller Witze, Zitate und Anspielungen und mosaikartig montiert.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
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