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Die Philosophie der Antike, Bd. 1/1-2 Frühgriechische Philosophie
Die Philosophie der Antike, Bd. 1/1-2
Frühgriechische Philosophie




Hellmut Flashar, Dieter Bremer, Georg Rechenauer (Hrsg.)

Schwabe Basel
EAN: 9783796525988 (ISBN: 3-7965-2598-9)
1061 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, Januar, 2013

EUR 360,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Thales, Anaximander, Anaximenes, Xenophanes, Pythagoras, Parmenides, Zenon, Heraklit, Empedokles, Anaxagoras, Leukipp und Demokrit zählen zu den wichtigsten frühgriechischen Denkern. Sie gelten als Erfinder der europäischen Philosophie. Nicht selten werden sie sogar als erste Vertreter einer antiken Variante der Aufklärung charakterisiert.
Welche Kategorien und Weltmodelle entwickelten die frühgriechischen Philosophen? Gab es Einflüsse des Orients auf ihr Denken? Lassen sich ihre Leistungen durch Wilhelm Nestles Formel „Vom Mythos zum Logos“ angemessen beschreiben? Was weiß man über das Leben der Denker? Wie bestimmten die Philosophen das Verhältnis zwischen Theologie und Lebensweisheit? Bildete für Thales das Wasser das Prinzip von allem? Welche Rolle spielte das Apeiron bei Anaximander? Kann man Xenophanes als ersten Religionskritiker bezeichnen? Welche Bedeutung besaßen Zahlenverhältnisse für Pythagoras und die Pythagoreer? Entwarf Parmenides eine eigene Ontologie? Welche Antinomien und Paradoxien finden sich bei Zenon aus Elea? Entwickelte Heraklit eine eigene Logik? War Demokrit der erste Atomist und ein Determinist? Wie wurde das Verhältnis von Einheit und Vielheit von den frühgriechischen Denkern bestimmt? Gab es thematische Gemeinsamkeiten zwischen den frühgriechischen Philosophen und den Sophisten?
Fundierte Antworten auf diese philosophiegeschichtlichen Fragen erhält man durch die beiden Halbbände „Frühgriechische Philosophie“, herausgegeben von Hellmut Flashar (*1929), emeritierter Professor für Gräzistik an der Universität München, von Dieter Bremer (*1938), emeritierter Professor für Griechische Philologie an der Universität München, und von Georg Rechenauer (*1956), ordentlicher Professor für Gräzistik an der Universität Regensburg. Die beiden Bücher bilden den Auftaktband der Reihe „Die Philosophie der Antike“ des neuen „Grundriss der Geschichte der Philosophie“. Die völlig neu bearbeitete Auflage des Klassikers der Philosophiegeschichte wird herausgegeben von Helmut Holzhey und erscheint im renommierten Schwabe Verlag. Auch diese beiden Bände werden dem Anspruch dieser Reihe, eine möglichst ausgewogene Darstellung der Philosophiegeschichte zu liefern, welche den neuesten Forschungsstand berücksichtigt, vollauf gerecht. Der erste Halbband enthält zudem die sehr gute Einleitung des 2002 verstorbenen Philosophen Hans-Georg Gadamer „Die Philosophie und ihre Geschichte“. Die einzelnen Kapitel des neuen „Ueberweg“ wurden verfasst von ausgewiesenen Experten für Gräzistik und antike Philosophie. Der Aufbau dieser Halbbände folgt dem für diese Reihe typischen: Auf eine Auflistung der oft nur schwer ermittelbaren zentralen Werke eines Denkers folgt seine Kurzbiographie, dann Inhaltsangaben zu seinen Schriften und im Anschluss daran die Darlegung seiner Lehre und ihrer Wirkungsgeschichte. Jedes Kapitel beschließt eine Übersicht über die relevante Sekundärliteratur. Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Altgriechisch erhalten durch die beiden Bücher exzellentes Fachwissen. Sie werden durch sie motiviert, sich mit Schüler:innen intensiv mit dem Denken der frühgriechischen Philosophen auseinanderzusetzen.
Fazit: Die beiden Bände „Frühgriechische Philosophie“ des neuen „Ueberweg“ sind ein hervorragendes Standardwerk der Philosophiegeschichte, das jeden für die tiefsinnigen Denkbewegungen der frühgriechischen Gelehrten begeistern wird.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Anfang der Philosophie
Mit den beiden Halbbänden zur frühgriechischen Philosophie ist der Grundriss der Geschichte der Philosophie für die vorchristliche Zeit abgeschlossen, so dass die Entwicklung des griechischen Denkens von den Anfängen bis zum Hellenismus jetzt lückenlos überblickt werden kann. Auch diese, den ‹vorsokratischen› Philosophen gewidmeten Bände zeichnet die einzigartige Synthese von akribischer philologischer Dokumentation, leicht überblickbarer Information und tiefgehender Interpretation aus, die angesichts der nur in wenigen Fragmenten erhaltenen Werke besondere Anforderungen stellt.
Nach einem vor längerer Zeit für diesen Band geschriebenen Vorwort von Hans-Georg Gadamer, einer grundlegenden, die Entstehung der Philosophie und die Forschungsgeschichte umfassenden Einleitung, einer Darstellung der Beziehungen der griechischen Philosophie zum Orient, der Biographie und Ikonographie der frühgriechischen Denker, der Ausdrucksformen (Buch, Vortrag, Publikum) der frühen Philosophen und der antiken doxographischen Tradition ist das Werk in vier große Themenkreise gegliedert:
1. Ursprungsdenken und Weltmodelle
(Thales, Anaximander, Anaximenes)
2. Seinsbestimmungen
(Parmenides, Zenon, Melissos)
3. Einheit der Gegensätze
(Heraklit, Kratylos, Herakliteer)
4. Einheit und Vielfalt
(Empedokles, Diogenes aus Apollonia, Atomisten).
In einem ‹Ausblick› wird der Weg verfolgt, der von der frühgriechischen Philosophie zur Sophistik führt.
Das Autorenteam setzt sich aus ausgewiesenen Kennern zusammen: Dieter Bremer, Walter Burkert, Roman Dilcher, Niels Christian Dührsen, Nadia J. Koch, Manfred Kraus, Andreas Patzer, Oliver Primavesi, Christof Rapp, Georg Rechenauer, Thomas Schirren, Leonid Zhmud.
Inhaltsverzeichnis
ERSTER HALBBAND
VORWORT ZUM GESAMTWERK (Helmut Holzhey) XI
VOM ALTEN ZUM NEUEN (Wolfgang Rother) XV
DIE PHILOSOPHIE DER ANTIKE. FRÜHGRIECHISCHE PHILOSOPHIE
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS XXIX
VORWORT (Hellmut Flashar, Dieter Bremer und Georg Rechenauer) XXXI
EINLEITUNG
Die Philosophie und ihre Geschichte (Hans-Georg Gadamer) XXXV
ERSTES KAPITEL
ÜBERGREIFENDE THEMEN 1
§ 1. Forschungsgeschichte und Darstellungsprinzipien
(Dieter Bremer) 3
Allgemeine Bibliographie (Georg Rechenauer) 39
§ 2. Der Ursprung der Philosophie bei den Griechen
(Dieter Bremer) 61
§ 3. Frühgriechische Philosophie und Orient (Walter Burkert) 97
§ 4. Ausdrucksformen der frühgriechischen Philosophie
(Andreas Patzer) 126
§ 5. Die doxographische Tradition (Leonid Zhmud) 150
§ 6. Biographie und Ikonographie 175
1. Biographie (Thomas Schirren und Georg Rechenauer) 175
2. Ikonographie (Nadia J. Koch) 215
ZWEITES KAPITEL
URSPRUNGSDENKEN UND WELTMODELLE 235
I. NATURPHILOSOPHISCHE ANFÄNGE 237
§ 7. Thaies (Niels Christian Dührsen) 237
§ 8. Anaximander (Niels Christian Dührsen) 263
§ 9. Anaximenes (Niels Christian Dührsen) 321
II. THEOLOGIE UND 'AUFKLÄRUNG'. WEISHEIT UND WISSENSCHAFT 339
§ 10. Xenophanes (Thomas Schirren) 339
§ 11. Pythagoras und die Pythagoreer (Leonid Zhmud) 375

ZWEITER HALBBAND
DRITTES KAPITEL
SEINSBESTIMMUNGEN 439
§ 12. Parmenides (Manfred Kraus) 441
§ 13. Zenon (Christof Rapp) 531
§ 14. Melissos (Christof Rapp) 573
VIERTES KAPITEL
EINHEIT DER GEGENSÄTZE 599
§ 15. Heraklit (Dieter Bremer und Roman Dilcher) 601
§ 16. Kratylos und die Herakliteer (Dieter Bremer) 657
FÜNFTES KAPITEL
EINHEIT UND VIELHEIT 665
§ 17. Empedokles (Oliver Primavesi) 667
§ 18. Anaxagoras (Georg Rechenauer) 740
§ 19. Archelaos aus Athen (Georg Rechenauer) 797
§ 20. Diogenes aus Apollonia (Georg Rechenauer) 811
§ 21. Leukipp und Demokrit (Georg Rechenauer) 833
SECHSTES KAPITEL
AUSBLICK 947
§ 22. Von den frühen Philosophen zu den Sophisten (Dieter Bremer) 949
SACHREGISTER 971
STELLENREGISTER 993
PERSONENREGISTER 1049