Derzeit befindet sich die deutsche Sicherheitspolitik am Beginn einer dritten Phase seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland: Die Jahre 1949 bis 1989/90 hatten vollkommen im Zeichen des Ost-West-Konfliktes gestanden. In dieser Phase war die Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten vollkommen darauf ausgerichtet, die territoriale Integrität des Staates und die politische Souveränität – Handlungsfreiheit – zu erhalten. Konzeptionell standen dazu die Fähigkeiten zu „militärischer Verteidigung“ und „Abschreckung“ im Zentrum. - Nach dem Ende des Kalten Krieges bzw. des Ost-West-Konfliktes ab 1990 konzentrierte sich die deutsche Sicherheitspolitik in ihrer zweiten Phase vor allem auf Phänomene des Ordnungszerfalls und gewaltsamer Konflikte abseits des eigenen Territoriums. Die deutsche Sicherheitspolitik organiserte sich entsprechend der Vorstellungen von einem „erweiterten Sicherheitsbegriff“ bzw. einem „erweiterten Sicherheitsverständnis“. - Die dritte, aktuelle Phase der deutschen Sicherheitspolitik schließlich begann im Frühjahr 2014, als es mit dem russischen Vorgehen in der Ukraine zu einer „Renaissance“ zwischenstaatlich verstandener Sicherheitspolitik kam. Damit rückt – nach „Verteidigung/Abschreckung“ sowie „Schutz/Stabilisierung“ – nun mit „Resilienz“, also gesellschaftlicher bzw. gesamtstaatlicher Widerstandsfähigkeit, ein altes Konzept in neuer Form und unter neuer Begrifflichkeit in das Zentrum sicherheitspolitischen Denkens in Deutschland. - Dieses Lehrbuch bietet eine Einführung in die wichtigsten Handlungsfelder und Fragestellungen deutscher Sicherheitspolitik. Von einem umfassenden Sicherheitsverständnis ausgehend werden dabei die wichtigsten Akteure, Zusammenhänge und Entscheidungsprozesse sowie die politische Praxis auf nationaler und internationaler Ebene vorgestellt und diskutiert. Für die dritte Auflage wurden die Texte umfassend überarbeitet, auf den neuesten Stand gebracht und um neue Themenbereiche erweitert.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de

Zielgruppe:
Studierende, Lehrende und Forschende der Politikwissenschaft

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