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Der Vorleser
90. Aufl.
Bernhard Schlink
Diogenes Verlag
EAN: 9783257229530 (ISBN: 3-257-22953-4)
208 Seiten, paperback, 11 x 18cm, Mai, 1997
EUR 11,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er … und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit.
Auf dem Nachhauseweg gerät der fünfzehnjährige Michael Berg in eine heikle Situation. Eine Frau, Mitte dreißig, kümmert sich um ihn. Später kommt der Junge mit einem Blumenstrauß, um sich zu bedanken. Und er kommt wieder. Hanna ist die erste Frau, die er begehrt. Eine heimliche Liebe beginnt. Doch es ist etwas Düsteres, Reizbares um Hanna. Seine Fragen, wer sie war und ist, weist sie schroff zurück. Eines Tages ist sie verschwunden. Aus Michaels Leben, nicht aus seinem Gedächtnis. Als Jurastudent sieht er Hanna im Gerichtssaal wieder. Der junge Mann erleidet einen Schock. Er hat eine Verbrecherin geliebt. Vieles an Hannas Verhalten im Prozess ergibt keinen Reim. Bis es ihm wie Schuppen von den Augen fällt: Sie hat nicht nur eine grauenhafte Tat zu verantworten, sie hat auch ihr verzweifelt gehütetes Geheimnis. Die Vergangenheit bricht auf – die seiner Liebe und die deutsche Vergangenheit. Michael muss erleben, dass er von beiden Vergangenheiten nicht loskommt. Eine Frauengestalt, mit der man auch als Leser nicht einfach fertig wird. Und das Dilemma einer Generation.
Bernhard Schlink, geboren 1944 bei Bielefeld, ist Jurist und lebt in Berlin und New York. Der 1995 erschienene Roman ›Der Vorleser‹, 2009 von Stephen Daldry unter dem Titel ›The Reader‹ verfilmt, in über 50 Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, begründete seinen schriftstellerischen Weltruhm.
Auszeichnungen
›Pak Kyong-ni Prize‹ der südkoreanischen Kulturstiftung Toji für sein schriftstellerisches Schaffen, 2014
›Bundesverdienstkreuz 1. Klasse‹ für Der Vorleser, 2003
›Preis des German-British Forum‹ für sein Gesamtwerk, 2002
Ernennung zum ›Chevalier dans l’Ordre de la Légion d’Honneur‹, 2001
Finnischer Literaturpreis ›Eeva Joenpelto-Preis‹ der Gemeinde Lohja, 2001
›Ehrengabe‹ der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Düsseldorf, 2000
›Evangelischer Buchpreis‹ des Deutschen Verbandes Evangelischer Büchereien für Der Vorleser, 2000
›Sonderkulturpreis‹ der japanischen Tageszeitung Mainichi Shinbun, der jedes Jahr an einen japanischen Buchbestseller vergeben wird, für Der Vorleser, 2000
Erstmals verliehener ›WELT-Literaturpreis‹ für sein literarisches Schaffen, 1999
›Grinzane-Cavour-Preis‹ (Italien) für Der Vorleser, 1997
›Hans-Fallada-Preis‹ der Stadt Neumünster für Der Vorleser, 1997
›Prix Laure Bataillon‹ (Frankreich) für Der Vorleser (Auszeichnung für den Autor sowie für den Übersetzer Bernard Lortholary), 1997
›Deutscher Krimi-Preis‹ des Bochumer Krimi Archivs für Selbs Betrug, 1993
Autorenpreis deutschsprachige Kriminalliteratur ›Der Glauser‹ für Die gordische Schleife, 1989
Rezension
Wer in der Schule die Zeit des Nationalsozialismus unterrichtlich zu behandeln hat, wird vielleicht auf den mittlerweile zum Klassiker avancierten Roman "Der Vorleser" von Bernhard Schlink (1995) zurückgreifen und den Fächerverbund mit Deutsch suchen. Der Autor setzt sich mit der Judenvernichtung im Dritten Reich und mit der Frage auseinander, wie mit den Tätern umgegangen werden sollte. Das bietet sich z.Zt. besonders an, weil auch eine Verfilmung seit 2009 vorliegt unter der Regie des oscarnominierten britischen Regisseurs Stephen Daldry. Der Roman behandelt die heiklen Fragen nach Vergessen und Erinnern, Schuld und Sühne, persönlicher moralischer Verantwortung, nach Verurteilen bzw. Verstehen; aber auch die Themen Liebe und Sexualität, Recht und Justiz (vgl. den Beruf des Autors!); insbesondere aber verweist schon der Titel auf das Thema "Lektüre und Literatur".
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Gerade in dem Moment, wo alles über Deutschland und den Krieg gesagt zu sein scheint, kommt dieses fesselnde, philosophisch elegante und moralisch komplexe Buch von Bernhard Schlink.«
Richard Bernstein / The New York Times
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