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Der Schmerz Roman Aus dem Französischen von Eugen Helmlé

Titel der französischen Originalausgabe:
La Douleur
1985 Éditions P.O.L., Paris
Der Schmerz
Roman


Aus dem Französischen von Eugen Helmlé



Titel der französischen Originalausgabe:

La Douleur

1985 Éditions P.O.L., Paris

Marguerite Duras

Wagenbach
EAN: 9783803127464 (ISBN: 3-8031-2746-7)
208 Seiten, paperback, 12 x 19cm, September, 2015

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Der Schmerz", die Geschichte qualvollen Wartens, unmöglich gewordener Liebe, unaushaltbarer Erinnerungen. Ein widersprüchliches, radikales und schamloses Buch.

Warten. Mit dem Schlimmsten rechnen. Schreckensbilder bannen. Wider alle Vernunft weiterhin hoffen. Frühjahr 1945, der Krieg ist vorbei. Die Erzählerin wartet in Paris auf ihren Mann Robert L., der als Mitglied der Résistance in ein deutsches Konzentrationslager verschleppt wurde. Sie studiert die Listen mit Überlebenden, imaginiert abwechselnd seinen Tod und seine Rückkehr, dem Zusammenbruch nahe. Zufällig in einem Leichenhaufen in Dachau entdeckt und gerettet, wird er schließlich, auf 37 Kilogramm abgemagert, tatsächlich zurückgebracht. Sie kann seinen Anblick kaum ertragen, pflegt ihn viele Wochen lang gesund, doch die Liebe ist verschwunden. Und der Schmerz bleibt.

Autobiographie oder Fiktion? Ob die Autorin diesen Text tatsächlich während ihres Wartens auf ihren damaligen Ehemann Robert Antelme verfasst hat, oder gleichsam gefiltert erst viele Jahre später, ist kaum wesentlich. Die Erzählung kreist um ihr Schmerzzentrum wie ein Nachtfalter um eine Lampe, um die Wunde, die der Holocaust der Menschheit gerissen hat. Es ist ein eindringliches, intimes Buch, das auch die Nähe von Schuld und Unschuld, von Opfern und Tätern thematisiert und nach den Möglichkeiten der Erinnerung fragt.

Marguerite Duras, geboren 1914 in Indochina, schrieb Romane und Erzählungen, Theaterstücke und Drehbücher, die vielfach prämiert wurden. International bekannt wurde sie 1984 mit ihrem autobiographischen Roman »Der Liebhaber«. Duras starb 1996 in Paris.
Rezension
In einem Tagebuch hält Marguerite Duras im Frühjahr 1945 das schmerzhaft-quälende Warten auf die Rückkehr ihres Mannes Robert Antelmes fest, der ein Jahr zuvor als Résistance-Kämpfer in der Gruppe um Francois Mitterand verhaftet und ins KZ nach Deutschland verschleppt wurde. Gefunden im befreiten KZ wird er halbtot nach Paris gebracht, er ist nur noch ein menschliches Wrack, sterbenskrank, ohne realistische Überlebenschancen, - aber er überlebt. Nach der Rückkehr holt sie ihn vorsichtig ins Leben zurück - um ihm am Ende zu sagen, dass sie ihn verlassen und mit einem anderen zusammenleben wird. Das Paar lässt sich 1947 scheiden. Erst vierzig Jahre später findet die Autorin (angeblich) ihr Tagebuch wieder und veröffentlich "Der Schmerz", was zum Zerwürfnis mit Robert Antelmes führt, der sein Schicksal literarisch ausgebeutet sieht. Die Texte über die Résistance, die Rückkehr Roberts aus dem Konzentrationslager und die Folterung von Denunzianten durch die Mitglieder des Widerstands hat Marguerite Duras 1985 in ihrem Buch "Der Schmerz" veröffentlicht.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
I

Der Schmerz 9

II

Monsieur X, hier Pierre Rabier genannt 83

Albert vom Capitales 131

Ter der Milizionär 159

Die geknickte Brennessel 179

Aurélia Paris 193