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Der Philosoph Georg Simmel
Gerald Hartung, Heike Koenig, Tim-Florian Steinbach (Hrsg.)
Verlag Karl Alber
EAN: 9783495491584 (ISBN: 3-495-49158-9)
504 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, August, 2020
EUR 64,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
„Georg Simmel war zweifellos die bedeutendste und interessanteste Übergangserscheinung in der ganzen modernen Philosophie. Deshalb war er für alle wirklich philosophisch Veranlagten der jüngeren Denkergeneration […] so überaus anziehend, dass es fast keinen unter ihnen gibt, der nicht für kürzere oder längere Zeit dem Zauber seines Denkens erlegen wäre.“
Georg Lukács
Rezension
Der Kulturphilosoph und Soziologe Georg Simmel (1858-1918) wurde zu seiner Zeit vielfach gelesen und breit rezipiert u.a. von Max Weber, Edmund Husserl, Ernst Cassirer, Walter Benjamin und Theodor W. Adorno. Umso verdienstvoller ist es, dass der Denker vom 25. bis 29.9.2018 an der Bergischen Universität Wuppertal in einer Internationalen Konferenz mit dem schlichten Titel „Der Philosoph Georg Simmel“ eine Würdigung erfuhr. Mit dieser Tagung wurde die Intention verfolgt, Simmels philosophische Zielsetzung zu identifizieren, seine Methodik zu eruieren, die zentralen Fragen seiner Philosophie zu elaborieren, sein Werk philosophisch und geistesgeschichtlich zu kontextualisieren sowie Rezeptionslinien seiner Philosophie aufzuzeigen.
Die Beiträge dieser Konferenz liegen veröffentlicht vor in dem Forschungsband „Der Philosoph Georg Simmel“, herausgegeben von Gerald Hartung, Professor für Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal, seiner Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Heike Koenig und seines wissenschaftlichen Mitarbeiters Tim-Florian Steinbach. Folgende Fragen die Philosophie Simmels betreffend werden in dem Werk u.a. von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bearbeitet: Gibt es einen systematischen Kern in der Philosophie Simmels? War der Denker Lebensphilosoph, Phänomenologe, Moralphilosoph, Relativist oder Metaphysiker? Welchen Philosophiebegriff vertrat er? Was versteht Simmel unter der „Tragödie der Kultur“? Gab es Schüler Simmels? Welche Beziehungen bestehen zwischen dem Werk Simmels und dem von Walter Benjamin? Besitzt Simmels Denken heutzutage noch Aktualität?
Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Ethik werden durch das vorliegende Buch zur Simmel-Forschung motiviert, sich Grundkenntnisse in seiner Philosophie anzueignen. Im schulischen Unterricht gehört Simmel immer noch zu den vernachlässigten Denkern. Dabei enthält sein Werk zahlreiche Theoriestücke, die gerade aufgrund ihrer Anschaulichkeit verdienen, mit Schülerinnen und Schülern in einem problemorientierten Philosophie- oder Ethikunterricht gelesen und diskutiert zu werden. Es seien hier von den Schriften Simmels, die Reflexionsräume eröffnen, nur genannt: sein Essay „Der Begriff und die Tragödie der Kultur“(1911), sein „Exkurs über den Fremden“ aus seiner „Soziologie“(1908), seine Skizze über „Das Geheimnis“ (1907), sein Essay über „Die Mode“(1905) oder Auszüge aus seiner „Philosophie des Geldes“(2. Aufl. 1907).
Fazit: Der umfangreiche Forschungsband „Der Philosoph Georg Simmel“ liefert fundiertes Fachwissen zu diesem aktuellen Denker, das jeden an Kulturphilosophie Interessierten unterstützt in der Entdeckung und Erschließung seines facettenreichen und als „offenes Projekt“ gegenüber Nachbarfächern angelegten Werks.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Philosoph Georg Simmel (Gebundene Ausgabe)
von Tim-Florian Steinbach (Herausgeber/in), Gerald Hartung (Herausgeber/in), Heike Koenig (Herausgeber/in)
Kulturphilosophische Studien
Band 8
Verlag Karl Alber
1. Auflage 2020
Gebunden
504 Seiten
ISBN: 978-3-495-49158-4
Bestellnummer: P491589
»Der Mensch ist der geborene Grenzüberschreiter.«
Georg Simmel
Unter den klassischen Vertretern der deutschen Geistesgeschichte ist Georg Simmel der eher unklassische Denker, der keiner Fachdisziplin eindeutig zugerechnet werden kann. Sein Denken reicht in viele Bereiche der Philosophie und der Wissenschaften, der geistigen Kultur und der Alltagswelt hinein. Dieser Band verfolgt das Ziel, den Philosophen Georg Simmel (wieder) zu entdecken. Im Zentrum der Forschungsarbeiten stehen bisher weitgehend vernachlässigte systematische Fragen, z.B.: Gibt es einen archimedischen Punkt im Denken Simmels oder organisiert sich Simmels Analyse der Phänomene des inneren und äußeren Lebens je nach Gegenstandsbereich neu?
Herausgeber/in
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
I. Einleitung
Gerald Hartung: Der Philosoph Georg Simmel – zur Einleitung 13
II. Systematische Grundzüge der Philosophie Simmels
Denis Thouard: Die philosophische Intention Georg Simmels 37
Annika Schlitte: Simmels Philosophiebegriff im Spannungsfeld
von Wissenschaft, Kunst und Metaphysik 59
Gregor Fitzi: The Philosophical Meaning of Simmel’s
Sociological Work 85
Johannes Steizinger: Georg Simmels Bekenntnis zum Relativismus.
Historische und systematische Überlegungen 111
Tim-Florian Steinbach: Die Relativität des Seins.
Zur Grundstruktur von Simmels Relativismus 141
III. Aspekte des philosophischen Werkes
Ingo Meyer: Simmel und die Subjektphilosophie um 1900 171
Georg Lohmann: »Moralwissenschaft« gegen Moralphilosophie.
Zur Kritik von Simmels Moralwissenschaft 219
Austin Harrington: »Fate« in the Thought of Simmel and
Maeterlinck 243
Heike Koenig: Kultur als unendliche Aufgabe –
Simmel, Cassirer und die Tragödie der Kultur 259
Matthieu Amat: Warum braucht Simmel einen Gottesbegriff?
Elemente zu einer Relativistischen Theologie 295
Willi Goetschel: Form und Beziehung: Zur kritischen Funktion der Wechselseitigkeit bei Simmel 329
IV. Wirkungslinien der Philosophie Simmels
Nicole C. Karafyllis: Schüler ohne Schule?
Über die Simmel-Schüler Herman Schmalenbach und
Willy Moog 349
Olivier Agard: Die erste Simmel-Rezeption in Frankreich
1894–1930 395
Antonio Calcagno: Community and Society: Early Phenomenology’s Appropriation of
Georg Simmel’s Social Philosophy 419
Gérard Raulet: Aura und Nervosität 439
V. Ausblick
Elizabeth Goodstein: Simmels Zukunft 475
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 501
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