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Der Brief des Paulus an die Galater  Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament (ThHKNT), Bd.9
Der Brief des Paulus an die Galater


Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament (ThHKNT), Bd.9

Joachim Rohde

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374004645 (ISBN: 3-374-00464-4)
284 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 24cm, 1989

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Diese Neubearbeitung weiß sich der Linie historisch-kritischer Exegese lutherischer Prägung verpflichtet, wie sie in früheren Auflagen von Albrecht Oepke gewiesen wurde. Damit sucht sie die seither erweiterte, ökumenisch vielstimmige Diskussion der Aufgaben zu verbinden, die dieser ebenso eigenwillige wie bedeutende Paulusbrief den Auslegern stellt. So ergibt sich die forschungsgeschichtliche Ausrichtung, die Joachim Rohde in differenzierter Gesamtkonzeption, Einzelauslegung und Ausführung durchzuhalten bestrebt ist. Literaturverzeichnis und Anmerkungen sind gegenüber den älteren Ausgaben entsprechend vermehrt. Der damit gewonnene Überblick über Auslegungsvarianten und -kontroversen begleitet die meist in bewährter exegetischer Tradition gefällten Einzelentscheidungen. Auch in der neuen Gestalt will der Kommentar zum Galaterbrief seinen Dienst an Predigt und Bibelarbeit für die Gemeinde leisten.
Rezension
Wir wissen nicht genau, wo „Galatien“ liegt. Wir wissen aber aus dem Brief selbst, dass Paulus ein einigermaßen spannungsvolles Verhältnis zu den Galatern hatte, - darauf deutet schon die fehlende Danksagung zu Briefbeginn. Vielleicht gerade wegen dieser angespannten Situation gelingt dem Apostel eine besonders scharfe und prägnante Formulierung dessen, was er das Evangelium allein aus Glauben und ohne des Gesetzes Werke nennt, eine theologische Erkenntnis, die er im Römerbrief (z.B. Röm 3) moderater und abgewogener, aber in der Sache ähnlich ausführt. Diese theologische Grunderkenntnis fügt Paulus im Galaterbrief auch in den eigenen biographischen Kontext ein; auch deshalb ist dieser Brief so bedeutsam – und wirkungsgeschichtlich bedeutsam geblieben, z.B. für Martin Luthers reformatorische Erkenntnis, bei der seine Galaterbriefauslegung eine wesentliche Rolle spielt. Endlich schildert Paulus in Gal 2 auch den sog. Apostelkonvent in Jerusalem (vgl. Apg 15) aus seiner Perspektive, der für die Heidenmission wesentliche Weichenstellungen vornimmt und ohne den das Christentum wohl nicht zur Weltreligion hätte werden können. Darüberhinaus zeigt der Gal auch deutlich das Verhältnis von Indikativ und Imperativ, von Evangelium und Gesetz, von Dogmatik und Ethik auf. – Alle diesen wichtigen Fragestellungen wird auch in diesem Kommentar historisch-kritisch nachgegangen (u.a. in den Exkursen). – Und da sich die Religionspädagogik dem Thema Paulus (leider) meist biographisch nähert, ist besonders auch der Gal relevant.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen IX

Benutzte Literatur XVI

Einleitung 1

§ 1 Zur Geschichte der Galater 1
§ 2 Die „Gemeinden Galatiens" 5
§ 3 Anlaß, Entstehungszeit und allgemeiner Charakter des Briefes 8
§ 4 Die Gegner des Paulus in der gegenwärtigen Diskussion 14
§ 5 Die Textüberlieferung 21
§ 6 Zur Wirkungsgeschichte des Galaterbriefes 24

Auslegung 30

A Die Einleitung des Briefes 1,1-10 30
1. Eingangsgruß an die galatischen Gemeinden (Präskript) 1,1-5 30
2. Die Einzigartigkeit des Christusevangeliums l ,6-10 37

B Erster Teil: Das paulinische Evangelium - Christusevangelium l, 11 - 2,21 49
1. Nicht von Menschen, sondern durch Offenbarung Jesu Christi 1,11.12 49
2. Der ehemalige Verfolger nun Apostel der Heiden 1,13-17 53
3. Seither von menschlicher Belehrung unabhängig 1,18-24 64
4. Anerkennung des gesetzesfreien Evangeliums durch die Apostel in Jerusalem 2,1-1073
5. Das Auftreten gegen Petrus in Antiochia: gegen die Rechtfertigung aus
Gesetzeswerken 2,11-21 100

C Zweiter Teil: Die Übereinstimmung des paulinischen Evangeliums mit den Verheißungen
des Alten Bundes 3,1 - 4,31 127
1. Das Beispiel Abrahams - Beweis für die Gerechtigkeit aus Glauben, nicht aus Werken 3,1-18 ...127
2. Bedeutung und Vorläufigkeit des Gesetzes, erläutert durch drei Bilder 3,19 - 4,7 152
3. Appell an die Galater zu praktischen Folgerungen 4,8-20 178
4. Erneuter Schriftbeweis: Hagar und Sara als Beispiele göttlicher Bundesschlüsse 4,21 -31 .. 191

D Dritter Teil: Das Evangelium des Paulus als Evangelium der Freiheit 5,1-6,10 211
1. Ermunterung zur Treue gegenüber dem paulinischen Evangelium 5,1-12 211
2. Freiheit und Liebe als Frucht des heiligen Geistes 5,13-26 223
3. Die Bewährung von Freiheit und Liebe an Hand praktischer Beispiele 6,1-10 255

E Eigenhändiger Briefschluß: Warnung vor den Beschneidungspredigern - Christi Kreuz als
Grundlage eines neuen Geschöpfes 6,11-18 270

Exkurse
1. Zu K. Heussis Interpretation von Gal. 2,6b 84
2. Die Apostelversammlung von Jerusalem 94
3. Die Beurteilung des Konflikts von Antiochia 118
4. Das Gesetzesverständnis des Paulus nach dem Galaterbrief im Vergleich mit dem Römerbrief ..175
5. Das Schriftverständnis des Paulus 207
6. Indikativ und Imperativ in der paulinischen Paränese 254

Register 282