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Autistischen Kindern Brücken bauen
Ein Elternratgeber
Mit Geleitworten von Maria Kaminski und Miriam Stoppard
Aus dem Englischen von Anni Pott
4., erweiterte Auflage 2020
Titel der Originalausgabe: Reaching the Young Autistic Child
© Sibylle Janert 2000
First published by: Free Association Books Ltd
Sibylle Janert
Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497029570 (ISBN: 3-497-02957-2)
274 Seiten, paperback, 14 x 22cm, Juli, 2020
EUR 26,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Autistische Kinder versinken in ihrer eigenen Welt und sind dadurch häufig schwer erreichbar. Wie können Eltern den richtigen Zugang zu ihrem autistischen Kind finden? Die Autorin zeigt Eltern und Erziehern einfühlsam und humorvoll, wie kleine Alltagsmomente zur Veränderung genutzt werden können: Verständnis, geteilte Freude, Spiele und interaktive Situationen sind einfache, aber wirkungsvolle Mittel, um autistische Kinder zu fördern und ihnen Brücken in eine gemeinsame Welt zu bauen.
Neu in der vierten Auflage: Eine Einführung in die Floortime- und die Waldon-Methode, die sich besonders gut für Verständnis und Förderung bei einer Autismus-Spektrum-Diagnose eignen. Das Buch ist eine Schatzkiste mit vielen wertvollen Anregungen für ein gelungenes Miteinander.
Sibylle Janert, Psychologin mit Fortbildung an der Tavistock Clinic, London, arbeitet seit vielen Jahren mit autistischen Kindern und ihren Familien und ist am Aufbau eines Autismuszentrums in London beteiligt; sie veranstaltet auch in Deutschland Workshops und hält Vorträge.
Rezension
Dieses zuerst im englischen Original 2000, auf deutsch 2003 erschienene Buch liegt hiermit in 4., erweiterter Auflage 2020 vor und darf als klassischer Ratgeber und gute Hilfestellung für Eltern und Mensch in der Betreuung von autistischen Kindern bezeichnet werden. Autismus bedeutet das Sich-Zurückziehen eines Kindes, eines Menschen in sich selbst und einen mangelnden Zugang in die reale Welt. Das Phänomen Autismus ist in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt in das Bewußtsein der Öffentlichkeit getreten. Auch im Hinblick auf die schulischen Probleme autistischer Kinder ist eine Sensibilisierung eingetreten. - Dieser Ratgeber wendet sich gezielt an die Eltern autistischer Kinder, damit sie - jenseits der großen Suche nach geeigneten Therapeuten und Einrichtungen - mit kleinen alltäglichen Übungen ihren Kindern Hilfestellung zum sozialen Zugang in die Welt geben können: Blickkontakt, Sprachanbahnung, Reflexübungen, Klatschspiele usw., die von autistischen Kindern nicht wie von anderen Kindern automatisch nachgeahmt werden. Hier müssen autistische Kinder regelrecht trainiert werden – und da helfen ganz oft die ganz einfachen Dinge.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppe:
Eltern und Fachkräfte, die ein Kind mit Autismus-Spektrum-Störung begleiten
Pressestimmen:
"Es ist schwer, Kontakt zu Kindern aus dem autistischen Spektrum aufzubauen. Die Kinder wirken als würden sie in ihrer eigenen Welt versinken. Die Autorin erlaubt Einblicke in ihre therapeutische Arbeit als Psychologin. Sie zeigt anhand von Fallbeispielen wie es in Alltagsmomenten gelingen kann Verständnis, geteilte Freude, Spiele und interaktive Situationen entstehen zu lassen und damit Brücken in eine gemeinsame Welt zu bauen."
Petra Steinborn. Rezension vom 27.11.2014 zu: Sibylle Janert: Autistischen Kindern Brücken bauen. In: socialnet Rezensionen
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort von Maria Kaminski 9
Geleitwort von Miriam Stoppard 10
Vorwort zur vierten Auflage 12
Einleitung 15
Teil I:
Entwicklungsorientierte Perspektiven zu Autismus –
Kinder sind verschieden. Verschieden zu sein ist normal 21
1 Individuelle Unterschiede 23
2 Der beziehungsorientierte DIRFloortime-Ansatz 25
Was ist DIRFloortime? 25
Der Führung des Kindes folgen und es gleichzeitig herausfordern 26
Die Entwicklungsleiter der FEDLs 27
Gemeinsames Problemlösen: Jede Interaktion – eine gute Interaktion! 29
Was soll der Quatsch!? 30
Wer versteht, fühlt sich weniger hilflos 33
3 Die Ursprünge kognitiver Entwicklung: Die Waldon-Methode 35
Kinder, die passiv oder desinteressiert sind und nichts lustig finden 35
Verstehen verstehen 36
Lernen durch Selbermachen (Learning by doing) 38
Geeignete Spielmaterialien für Learning by doing 43
Ein Strich am Tag 43
Die Waldonstunde: Learning by doing 45
4 Kombinierte Waldon- und Floortime-Ideen 47
Teil II:
Verhaltensweisen Erwachsener, die der Entwicklung des Kindes helfen 49
5 Spiele von Angesicht zu Angesicht und geteilte Aufmerksamkeit: Wo die Sprachentwicklung beginnt 51
„Lass uns zusammen lachen!“ Die kommunikativen Freuden beim Scherzen und Spielen 51
Das Gesicht – das beste „Ursache-und-Wirkung“-Spielzeug, das je erfunden wurde: Immer dasselbe und doch immer ein bisschen anders 58
„Mach es größer!“ Wie Sie die Aufmerksamkeit des Kindes wecken, wiedergewinnen und aufrechterhalten können 65
Was ist in einem Mund? Instinktive Interessen wieder entfachen 72
6 Sprechen, Singen und Kommunizieren für zwei 78
„Wenn das Kind nur sprechen könnte, dann wäre alles in Ordnung“
Worte nachahmen können heißt noch nicht sprechen können 78
Verfallen Sie nicht auch in Schweigen – Sprechen Sie mit dem Kind:
Und sei es nur, damit Sie selbst lebendig bleiben und einen klaren Kopf behalten 84
Eine Kommunikation, der das Kind nicht widerstehen kann: Machen Sie ein Lied und tanzen Sie dazu 91
„Es ist Zeit, etwas anderes zu machen“: Weiß das Kind, wie, oder überhaupt, dass es aufhören
könnte? 99
Alles gleich oder anders? Über das präsymbolische Funktionieren des Denkens 106
7 Gefährliche Löcher und die Wichtigkeit, sich geborgen zu fühlen 113
„Das Kind will seinen Mantel nicht ausziehen“:
Sich geborgen fühlen: Mäntel, Decken und innere Räume 113
Sein tägliches Fernseh- und Video-„Bad“: Wie viel ist gut für das Kind? 118
„Tu es in den Müll!“ Die Erleichterung zu wissen, wo man alles „Schlechte“ hintun kann 122
Weg damit! Über Werfen, Schreien, Dreck-Essen und Weglaufen 128
Wie ein Netz mit einem Loch darin: Über Knoten, Netze und Metaphern 136
Teil III:
Lasst uns spielen! – Mit Spielen und anderen Aktivitäten Wachstum und Entwicklung fördern 145
8 Kommunikationsspiele 147
Der Balanceakt zwischen Angst und Lust: „Ich krieg dich!“ und andere Aufmerksamkeit
weckende Spiel 147
„Da und weg“ – Spiele mit der Entfernung und Weglaufen als Einladung zum Spielen 153
„Auf die Plätze – fertig – los!“ Präverbale Fertigkeiten üben mit geteilter Aufmerksamkeit, Warten und Rollenwechsel 159
Das „Geh-weg!“-Spiel: Mit Ablehnung, Kontrolle, „So-tun-als-ob“ und „Spielen“ spielen 165
9 Stimmliche und musikalische Interaktionsspiele 171
Mund- und Gesichtsspiele: Machen Sie Musik mit Ihrem Gesicht! 171
Zeigen ist der erste Satz eines Kindes: Von geteilter Aufmerksamkeit zum Sprechen Lernen 179
Lieder, die gut funktionieren und warum: Bewegungslieder, flotte Rhythmen und Überraschungen 183
10 Interaktionsspiele mit Spielzeugen, Büchern und anderen Gegenständen 197
Kuckuckspiele und Versteckspiele: Aufmerksamkeit und Interaktion durch Spannung und Überraschung 197
Bedeutung und Zauber von Steckkästen: „Das gehört da rein!“, „Da und weg!“ und „Ich kann es!“ 203
„Wenn’s um Bücher geht, ist das Kind komisch“: Über das Überbrücken der Lücken zwischen den
Seiten 209
Teil IV:
Versuchen wir, das alles zu verstehen 217
11 Die suchtartige Qualität autistischer Verhaltensweisen 219
Wenn Schmusen kein Schmusen ist: Über den Wunsch, ein „Mutterschoß-Baby“ zu sein 219
Wenn ein Spielzeug weder ein Spielzeug noch ein Tröster ist: Wozu ist ein „autistischer Gegenstand“ gut? 224
„Warum rüttelt das Kind die ganze Zeit mit irgendetwas?“: Alles kann hypnotische Kraft haben 231
12 Die Konzentration auf körperliche Empfindungen ohne Bedeutung 237
Den Geist „auseinander fallen“ lassen: Über Sehen, Empfindungen und Dinge, die keinen Sinn
machen 237
Versunken in Haut- und Körperempfindungen: Empfindung minus Bedeutung 244
„Das Kind kann so gut Puzzles zusammensetzen“: Muster, Puzzles und Empfindungen 248
Anhang 253
Über Kindergärten und Schulen 253
Über die Kinder 254
Literatur 260
Internetadressen 264
Sach- und Personenverzeichnis 265
Danksagung 272
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