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Auditive Wahrnehmungsstörungen
Kinder mit Lern- und Sprachschwierigkeiten behandeln
Henning Rosenkötter
Klett-Cotta
EAN: 9783608943443 (ISBN: 3-608-94344-7)
238 Seiten, kartoniert, 14 x 22cm, 2003
EUR 22,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Auditive Wahrnehmungsstörungen - nicht zu verwechseln mit Schwerhörigkeit - spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung der heute so häufig vorkommenden Sprach- und Lernstörungen. Man geht inzwischen davon aus, daß sie bei über der Hälfte der Fälle von allgemeinen schulischen Lernstörungen mitbeteiligt sind und daß sie eine wichtige Rolle bei Sprachentwicklungsstörungen spielen. Auch bei der Entstehung der weitverbreiteten Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie) stellen sie ebenfalls einen nicht zu vernachlässigenden Faktor dar.
Der Autor stellt zunächst die wichtigsten Grundlagen der Wahrnehmungsforschung vor, um dann den Fragen nachzugehen, wie man überhaupt auditive Wahrnehmungsstörungen bei Kindern erkennt, wie man sie untersucht und welche Hilfen und Therapiemöglichkeiten bestehen. Den interessierten Lesern - Psychologen, Logopäden, Lern- und Ergotherapeuten, Erziehern und Ärzten - zeigt er praktikable Therapiemöglichkeiten auf und gibt ihnen, etwa in Form von Fragebögen und Merkblättern, hilfreiches Material an die Hand.
Rezension
Der vorliegende Band bietet einen fundierten wissenschaftlichen Einblick in die Thematik „Auditive Wahrnehmungsstörung“. Nach einer Einführung in die anatomischen und physiologischen Grundlagen, einer Begriffsbestimmung der auditiven Wahrnehmung und deren Störung wird zunächst deutlich, dass es bisher kein fest umrissenes Krankheitsbild gibt, sondern Umschreibungen. Auch in der Internationalen Klassifikation (ICD-10) gibt es dazu noch keine eigene Verschlüsselung. Das hat Konsequenzen für die Diagnostik und Therapie. Daher ist das Fachbuch von Henning Rosenkötter durchaus als Grundlagenwerk zu sehen, das versucht, die pragmatische Diagnostik und Therapie auditiver Wahrnehmungsstörungen zusammenzufassen und zu gliedern. Schwerpunktmäßig widmet sich das Buch vor allem der Testdiagnostik, Beratung und Therapie, wobei vor allem die Arbeitsmaterialien und konkreten Empfehlungen und Tipps für die Praxis hilfreich sein dürften.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de¬¬¬
Verlagsinfo
Auditive Wahrnehmungsstörungen spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Sprach- und Lernstörungen
Man geht inzwischen davon aus, daß auditive Wahrnehmungsstörungen - nicht zu verwechseln mit Schwerhörigkeit - bei über der Hälfte der Fälle von allgemeinen schulischen Lernstörungen mitbeteiligt sind und daß sie eine wichtige Rolle bei Sprachentwicklungsstörungen spielen. Auch bei der Entstehung der weitverbreiteten Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie) stellen sie ebenfalls einen nicht zu vernachlässigenden Faktor dar.
Manche Kinder können ähnlich klingende Laute wie zum Beispiel »p« und »b« oder »t« und »d« nicht unterscheiden. Es liegt auf der Hand, daß diese Kinder enorme Probleme in ihrer Sprachentwicklung und in der Rechtschreibung zeigen. In diesem Fall spricht man von einer Lautunterscheidungsschwäche, die nur eine von etwa zehn heute bekannten Erscheinungsformen einer auditiven Wahrnehmungsstörung ist.
Der Autor stellt zunächst die wichtigsten Grundlagen der Wahrnehmungspsychologie vor, um dann den Fragen nachzugehen, wie man überhaupt auditive Wahrnehmungsstörungen bei Kindern erkennt, wie man sie untersucht und welche Hilfen und Therapiemöglichkeiten bestehen. Den interessierten Lesern - Psychologen, Logo-, Lern- und Ergotherapeuten, Erziehern und Ärzten - zeigt er praktikable Therapiemöglichkeiten auf und gibt ihnen, etwa in Form von Fragebögen und Merkblättern, hilfreiches Material an die Hand.
Stimmen zum Buch
»... Fazit: In Anbetracht der Bedeutung des Hörens für die kindliche Entwicklung ist der Band ein Muss für jeden Pädagogen, Kinderarzt und Psychologen.«
Dr. Stefan Rusche, Wissenschaftsjournalist, für buchkatalog.de
»... Fazit: Für Ärzte und Therapeuten, die sich in den Themenbereich der auditiven Wahrnehmungsstörungen einarbeiten möchten und/oder sich mit den damit verbundenen Fragestellungen beschäftigen, ein durchaus empfehlenswertes Buch, insbesondere wegen der differentialdiagnostischen und differentialtherapeutischen Überlegungen.«
Andreas Nickisch (Sprache, Stimme, Gehör, 2004)
»... In informativen Kapiteln führt Rosenkötter in anatomische und neurophysiologische Grundlagen des peripheren und zentralen Hörprozesses und wichtiger Parameter und Störungen der auditiven Wahrnehmung ein. Auditive Wahrnehmung wird definiert als Erfassung, Weiterleitung, Verarbeitung und Bewertung von auditiven Informationen. ...
Eine für den Praktiker ergiebige Fundgrube stellt ein umfangreicher Anhang dar, in dem u.a. in tabellarischer Übersicht hilfreiches und sinnvolles Diagnostik- und Therapiematerial einschließlich Bezugsadressen, Fördermaterial, das Eltern verwenden können, sowie informative Internetseiten zusammengestellt werden. ...
(Das Buch) wird wärmstens empfohlen.«
Manfred Mickley (Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 2/04)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort. 9
1.Anatomische und physiologische Grundlagen des Hörens. 11
1.1 Das periphere Hören. 11
1.1.1 Eine Beschreibung von Schall und ein wenig Akustik. 11
1.1.2 Die Anatomie des Ohres. 13
1.1.3 Die Physiologie des Hörens. 16
1.1.4 Sprachsignale. 20
1.1.5 Hörstörungen. 23
1.2 Das zentrale Hören. 27
1.2.1 Die Hörbahn. 27
1.2.2 Primäre Hörrinde. 30
1.2.3 Sekundäre und tertiäre Hörrinde. 30
1.2.4 Absteigende Bahnen. 32
2.Die auditive Wahrnehmung. 34
2.1 Begriffsbestimmung. 34
2.1.1 Funktionen der auditiven Wahrnehmung. 36
2.2 Die zeitliche Verarbeitung. 38
2.2.1 Fusionsschwelle. 38
2.2.2 Zeitliche Ordnung. 39
2.2.3 Beidohriges Hören. 41
2.2.4 Lautdiskrimination. 42
2.3 Wahrnehmung und Lernen. 47
2.4 Wahrnehmung und Gedächtnis. 54
2.4.1 Untersuchungsmethoden zum auditiven Gedächtnis. 61
2.4.2 Rhythmik und Sequenzen. 64
2.5 Lateralisation. 70
3.Störung der auditiven Wahrnehmung. 77
3.1 Synonyme. 78
3.2 Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung. 79
3.2.1 Auditive Verarbeitungsstörung. 79
3.2.2 Auditive Wahrnehmungsstörung. 79
3.3 Häufigkeit. 81
3.4 Ursachen. 82
3.5 Hörverlust durch leichte Mittelohrschwerhörigkeit. 83
3.6 Probleme in der Diagnostik auditiver Wahrnehmungsstörungen. 84
4.Diagnostik. 87
4.1 Pädaudiologische Diagnostik. 87
4.1.1 Hörfeld. 87
4.1.2 Untersuchung des Gehörs: subjektive Hörprüfung. 88
4.1.3 Untersuchung des Gehörs: objektive Hörprüfung. 91
4.2 Diagnostik der Wahrnehmungsfunktionen. 94
4.2.1 Richtungshören. 96
4.2.2 Lautheitsempfindung. 98
4.2.3 Tonhöhenunterscheidung. 100
4.2.4 Lautunterscheidung. 103
4.2.5 Beidohrige Summation und Fusion. 110
4.2.6 Trennung von Nutzschall und Störschall. 113
4.2.7 Zeitkomprimierte Sprache. 116
4.2.8 Auditive Ordnungsschwelle. 118
4.2.9 Ergänzung. 121
4.2.10 Synthese. 122
4.2.11 Hochtonverstehen. 123
4.2.12 Screening der auditiven Wahrnehmung. 124
5.Geräuschüberempfindlichkeit und Lärm. 126
5.1 Pathophysiologe. 129
5.2 Diagnostik. 130
5.3 Therapie. 131
5.4 Lärm als Ursache für Hörstörungen. 134
5.5 Lärm als Ursache für eine Störung der auditiven Wahrnehmung. 135
6.Auditive Wahrnehmungsstörung als Teil einer Sprachentwicklungsstörung. 138
7.Auditive Wahrnehmungsstörung als Teil einer Lese-Rechtschreibstörung. 146
7.1 Definition. 146
7.2 Ursachen. 147
7.3 Einführung. 149
7.4 Früherkennung. 150
7.5 Prävention. 152
7.6 Therapie. 157
8.ADS und Störung der auditiven Wahrnehmung. 162
8.1 Anatomische Lokalisation. 165
8.2 Aufmerksamkeitsstörung oder Störung der auditiven Wahrnehmung?.166
8.3 Tests zur Höraufmerksamkeit. 169
8.4 Therapie. 170
9.Pädagogische Förderung. 173
9.1 Diagnostik. 174
9.2 Raumakustik. 174
9.3 Pädagogische Förderung. 176
9.4 Elternberatung. 177
10.Beratung und Behandlung. 178
10.1 Beratung. 178
10.2 Fördermaßnahmen. 179
10.3 Therapien. 179
10.3.1 Logopädie, Sprachpädagogik. 180
10.3.2 Ergotherapie. 183
10.3.3 Heilpädagogik. 183
10.3.4 Psychomotorik. 183
10.3.5 Musiktherapie und Musikpädagogik. 184
10.3.6 Psychologische Betreuung. 186
10.3.7 LRS-Therapie. 186
10.4 Hörtraining. 186
10.5 Hilfsmittel. 187
10.6 Medikamente. 187
10.7 Prävention. 187
11.Hörtraining und Klangtherapie. 188
11.1 Einführung. 188
11.1.1 Hochtonfilterung. 189
11.1.2 Lateralisation. 191
11.1.3 Sprach-Feedback. 191
11.2 Indikationen für Hörtraining und Klangtherapie. 192
11.3 Neuropsychologische Grundlagen. 193
11.4 Formen des Hörtrainings. 195
11.4.1 Intensivhörtraining. 197
11.4.2 Heimtraining. 198
11.4.3 Hörtraining in der Praxis. 198
11.4.4 Hörtraining in der Schule. 199
11.4.5 Hörtraining mit einer Klangtherapie-CD. 199
11.5 Durchführung des Hörtrainings. 200
11.6 Wirkungsnachweis. 202
Arbeitsmaterial, Adressen. 203
Literatur. 225
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