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Kinderpsychodrama in der Heil- und Sozialpädagogik Grundlagen – Therapie – Förderung
Kinderpsychodrama in der Heil- und Sozialpädagogik
Grundlagen – Therapie – Förderung




Gabriele Weiss

Klett-Cotta
EAN: 9783608944952 (ISBN: 3-608-94495-8)
264 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2010

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Buch erläutert Methodik, Vorgehensweise und den Einsatz des Kinderpsychodramas in den heil- und sozialpädagogischen Arbeitsfeldern. Es zeigt, wie das in der Arbeit mit Erwachsenen längst bewährte Verfahren auch mit Kindern – im Alter von etwa 4 bis 12 Jahren – erfolgreich eingesetzt werden kann.

- Aufbau sozialer Kompetenzen durch Entwicklungs- und Resilienzförderung als zentrale Zielsetzung

- Einsatz »vor Ort«: in sozialen Brennpunkten, Schulen, Einrichtungen etc.

Das Psychodrama bietet Kindern mit emotionalen Störungen und Verunsicherungen die Möglichkeit, im erlebniszentrierten Lernen ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern. Es eignet sich für die Arbeit mit

- Kindern mit Entwicklungsverzögerungen und Wahrnehmungsverarbeitungsschwierigkeiten,

- Kindern mit drohender seelischer Behinderung, geringer Frustrationstoleranz und fehlenden sozialen Kompetenzen,

- bindungsgestörten Kindern oder solchen mit suchtkranken oder psychisch kranken Eltern,

- Kindern mit Gewalterfahrung,

- Kindern mit Migrationshintergrund,

- Geschwistern chronisch kranker Kinder.

Das Kinderpsychodrama lässt sich »vor Ort« durchführen, also in Familien, in Kindertageseinrichtungen, Schulklassen, Beratungseinrichtungen und sozialen Brennpunkten. Es eignet sich als Gruppenarbeit genauso wie für Einzelförderung bzw. Einzeltherapie. Ziel ist es, die Kinder so zu stabilisieren, dass sie emotionale Sicherheit und Selbstvertrauen gewinnen können.
Rezension
Mit Kinderpsychodrama lassen sich nach Meinung der Autorin Kinder erreichen: Sie lassen sich emotional berühren, anrühren, beginnen zu lernen, zu experimentieren, eigene Vorstellungen und Visionen zu entwickeln. Allerdings verlangt das Kinderpsychodrama auch der Begleitperson ununterbrochene geistige, psychische und physische Präsenz ab, die Bereitschaft, den Kindern ganz und gar zu begegnen. Dabei entsteht Nähe und das Kind begegnet immer auch dem Menschen hinter dem Therapeuten oder Pädagogen. Der 1. Teil der Darstellung verortet das Kinderpsychodrama zwischen Heil-, Sozialpädagogik und Therapie. Der 2. Teil schildert die methodischen Grundlagen und im 3. Teil werden ausgewählte Arbeitsbereiche näher beleuchtet.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das bewährte Verfahren nun auch für die Arbeit mit Kindern

Gabriele Weiss, Dipl. Sozialpädagogin/FH und Dipl. Heilpädagogin/FH, lehrt an der Katholischen Fachhochschule, Freiburg, im Studiengang Heilpädagogik mit dem Schwerpunkt Heilpädagogische Methoden, wie z. B. Entwicklungsförderung und Spieltherapie, Wahrnehmungsförderung, Jeux Dramatiques und Kinderpsychodrama.

Inhaltsverzeichnis
Ein Wort im Voraus und ein Dank 11

1. Grundlagen des Kinderpsychodramas 15


1.1 Alles beginnt mit einer Geschichte 15
1.2 Das Spiel des Kindes verstehen 17
1.3 Morenos Theorien und Parallelen zur Bindungstheorie 19
1.4 Bedürfnis- und Ressourcenorientierung 25
1.5 Bedeutung der Gruppe 38
1.6 Kinderpsychodrama zwischen Pädagogik und Therapie 41

2. Methodische Grundlagen 52

2.1 Diagnostik 52
2.1.1 Spielbeobachtung 53
2.1.2 Ressourcenorientierte Diagnostik 55
2.1.3 Der magische Moment 56
2.1.4 Die Bedürfnisse und Themen des Kindes 57
2.1.5 Prozessdiagnostik 59
2.1.6 Resonanz und Gegenübertragungen 60
2.2 Indikation und Gruppe 61
2.2.1 Indikationen und Kontraindikationen 61
2.2.2 Gruppenzusammensetzung 64
2.2.3 Gruppenphasen 66
2.3 Rahmenbedingungen und Setting 69
2.3.1 Rahmenbedingungen 69
2.3.2 Der Raum und seine Bedeutung für gruppentherapeutische Angebote 71
2.3.3 Materialien zum Bauen 72
2.3.4 Materialien zum Spielen 73
2.3.5 Materialien für die Vor- und Nachbesprechung 74
2.4 Struktur und Ablauf der Gruppentherapie-Stunde 76
2.4.1 Initialphase 76
2.4.2 Spielphase 79
2.4.3 Abschlussphase 80
2.5 Besonderheiten in der Einzeltherapie 81
2.5.1 Raum 82
2.5.2 Materialien in der Einzeltherapie 82
2.5.3 Strukturen 84
2.5.4 Spiel der Personen 84
2.5.5 Spiel mit Figuren 85
2.5.6 Spiel mit Handpuppen 87
2.6 Themen und Spielgeschichten 87
2.6.1 Ein gemeinsames Thema finden 87
2.6.2 Was braucht eine gute Geschichte? 90
2.7 Kindliche Inszenierungen und therapeutische Interventionen 92
2.7.1 Kindliche Inszenierungen und Regietechniken 92
2.7.2 Handlungstechniken: Einstimmung, Anstiftung und Strukturierung 98
2.7.3 Therapeutische Interventionen 100
2.7.4 Interventionen auf der Rottenebene 105
2.7.5 Gruppendynamische Interventionen auf der Realebene 106
2.8 Spezielle Interventionen 108
2.8.1 Kinder mit Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen 108
2.8.2 Kinder mit Bindungsstörungen - Was versprochen ist, muss eingehalten werden 112
2.8.3 Umgang mit Sterben und Tod 115
2.8.4 Umgang mit Spielwiderstand 118
2.8.5 Stellvertretend spielen 119
2.9 Impulse zum Nachgespräch 120
2.9.1 Hilfreiche Fragen 121
2.9.2 Der Raumplan 122
2.9.3 Visualisierungen und intermediäre Verarbeitungen 125
2.9.4 Rückmeldungen von den Therapeuten 125
2.10 Dokumentation und Nachbereitung 127
2.10.1. Dokumentation 128
2.10.2 Raumplan 128
2.10.3 Rollenauflistungen 128
2.10.4 Rekonstruktion von Spielgeschichten 129
2.10.5 Protokollbogen 131
2.10.6 Nachbesprechung der Therapeuten 132
2.11 Tipps für die ersten Stunden 134
2.11.1 Vorschläge für Spielthemen 134
2.11.2 Gruppendynamische Prozesse 137
2.12 Schlussphasen und Abschied 140
2.12.1 Abschiedsrituale in der Gruppe 140
2.12.2 Abschied in der Einzeltherapie 142
2.13 Bedeutung der Sprache 143
2.14 Rolle des Therapeutentandems 147
2.15 Arbeit mit Eltern und Familien 152
2.15.1 Voraussetzungen 153
2.15.2 Methodische Zugangswege 153

3. Heilpädagogische Einsatzbereiche 164

3.1 Förderung und Therapie 164
3.1.1 Psychodramatische Impulse in der Heilpädagogischen Entwicklungsförderung 164
3.1.2 Psychodramatische Inszenierungen innerhalb der Heilpädagogischen Spieltherapie 168
3.1.3 Förderung der emotionalen Sicherheit als Voraussetzung für Lernmotivation und Schulfähigkeit -Ein Projekt in einem Schulkindergarten 175
3.1.4 Förderung der Sozialen Kompetenz - Ein Projekt mit Handpuppen 184
3.1.5 Förderung der Interaktion zwischen Eltern und Kindern 193
3.2 Projekte zur Unterstützung von Integrationsprozessen in Kindertageseinrichtungen und Schulen 197
3.2.1 Grundlagen der Integrationsarbeit 197
3.2.2 Einzelintegration in Kindertageseinrichtungen 200
3.2.3 Frederik - Unterstützung in der Krise 203
3.2.4 Mobbing unter Schülern - Projekte in Schulklassen 208
3.2.5 Psychodramatische Elemente zur Vernetzung in der Krisenintervention 218
3.3 Angebote für Kinder in besonderen Lebenssituationen 219
3.3.1 Kinder, die Gewalt in der Familie erlebt haben 219
3.3.2 Kinder suchtkranker Eltern 227
3.3.3 Kinder mit Krebserkrankungen und ihre Geschwister 232
3.3.4 Autistische Kinder und ihre Geschwister 246

Zu guter Letzt 257

Literatur 260