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Anything goes? Postmoderne Medientheorien im Vergleich Die großen (Medien-)Erzählungen von McLuhan, Baudrillard, Virilio, Kittler und Flusser
Anything goes? Postmoderne Medientheorien im Vergleich
Die großen (Medien-)Erzählungen von McLuhan, Baudrillard, Virilio, Kittler und Flusser




Sonja Yeh

Transcript
EAN: 9783837624397 (ISBN: 3-8376-2439-0)
448 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Dezember, 2013

EUR 45,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Anything goes? Was bezeichnet das Label »postmodern«? Mit einem detaillierten systematischen Vergleich prominenter Ansätze von McLuhan, Baudrillard, Virilio, Kittler und Flusser leistet Sonja Yeh einen längst überfälligen Beitrag zur anhaltenden Postmoderne-Debatte in der Medien- und Kommunikationswissenschaft.

Durch die differenzierte Untersuchung der Ansätze auf inhaltlicher, struktureller und kontextueller Ebene lässt sich die Inkommensurabilitätsthese postmoderner Theorien kritisch beleuchten. In dieser grundlegenden Reflexion und Re-Lektüre der Theorie- und Denktraditionen der Postmoderne legt die strukturierte Studie systematisch die Voraussetzungen und »blinden Flecken« des Diskurses offen, sodass sie sich auch als pointierte, weiterführende Ergänzung zur medientheoretischen Grundlagenliteratur eignet.
Rezension
Zur Analyse unserer Gegenwart zählen wesentlich die postmodernen Medientheorien z.B. von McLuhan, Baudrillard, Virilio, Kittler und Flusser; denn unsere Welt, - zum "global village" mutiert - , ist ganz wesentlich von Medien wie dem Internet geprägt und ohne diese nicht mehr zu verstehen, zu gestalten und zu beherrschen. Was aber bezeichnet der Begrif »postmodern«? Der Band liefert die Antwort auf diese Frage, indem er eine systematische Rekonstruktion postmoderner Medientheorien vornimmt, der zugleich medientheoretische Grundlagen der Gegenwart verdeutlicht. Dabei werden die Theorien nicht nur rekonstruiert sondern auch strukturell verglichen. Zugleich wird dadurch der vielfältige, schillernde und z.T. widersprüchliche Postmoderne-Begriff präzisiert.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Postmoderne, Medien, Kultur, Medientheorie, Kommunikation, McLuhan, Baudrillard, Virilio, Kittler, Flusser, Medienphilosophie, Kulturphilosophie, Medienwissenschaft
Adressaten:
Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Philosophie, Soziologie

Sonja Yeh (Dr. phil.) hat am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Medienkultur, Medienphilosophie, Medien- und Kommunikationstheorien.

Autoreninterview
... mit Sonja Yeh

1. »Bücher, die die Welt nicht braucht.« Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Es ist das erste Buch, dass sich einer komparativen Perspektive mit der Denktradition Postmoderne im Bereich der Medientheorien auseinandersetzt. Es bietet nicht nur eine Reproduktion der Theorien, sondern erstmals einen strukturierten Theorievergleich, der die blinden Flecken der einschlägigen postmodernen Medientheorien systematisch offenbart.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
»Anything goes« gibt Antworten auf die Frage, welche Rolle postmoderne Medientheorien für die Medien- und Kommunikationswissenschaft spielen. Es wirft einen kritischen Blick auf die Theorien und liefert einen Beitrag zu einer historischen und systematischen Rekonstruktion des Postmodernediskurses. Es versteht sich als umfassende Orientierung, als Strukturierungsangebot und als grundlegende Reflexion der Theorie- und Denktradition in der Medien- und Kommunikationswissenschaft.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Das Thema ›Postmoderne‹ ist en vogue und taucht ständig in aktuellen wissenschaftlichen Disziplinen und medialen Debatten auf. Der Begriff wird dabei vielfältig und auch widersprüchlich verwendet. Das Buch schafft Klarheit über diese viel verwendete Floskel für den Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Gleichzeitig regt es dazu an, auf verschiedenen Beobachterebenen über unsere aktuelle Medienlage und die Bedeutung von Medien für unser Selbst- und Weltverständnis in einer mediatisierten Welt nachzudenken.

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Wenn es möglich wäre, mit den von mir untersuchten Theoretikern: Marshall McLuhan, Jean Baudrillard, Paul Virilio, Friedrich Kittler und Vilm Flusser. Es wäre spannend zu hören, wie diese zu meiner Bewertung ihrer Theorien stünden. Fühlen Sie sich missverstanden? Oder finden sie meine Perspektive interessant und meine Einschätzungen zutreffend?

5. Ihr Buch in einem Satz:
Längst überfällig: »Anything goes« betrachtet erstmalig die einschlägigen postmodernen Medientheorien im Vergleich und bringt Licht in die Postmodernedebatte.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 11
Abbildungsverzeichnis | 13
Tabellenverzeichnis 15

1. Einleitung | 17

1.1 Problemstellung, Erkenntnisinteresse und leitende Fragestellung | 19
1.2 Forschungsstand | 27
1.2.1 Postmoderne Medientheorien - Ein umfassender Überblick | 28
1.2.2 Zum Stand des Theorievergleichs | 44
1.3 Aufbau der Untersuchung | 49

2. Theoretischer Bezugsrahmen | 53

2.1 Setzung und Voraussetzung - Ein Beobachterprinzip | 53
2.2 Postmoderne - Zur Bestimmung eines Begriffs | 58
2.2.1 Jean-Frangois Lyotard und das Ende der Metaerzählungen | 64
2.2.2 Anything goes! Feyerabend oder Feierabend mit der Wissenschaft? | 76
2.2.3 Medientheorie und Postmoderne - Ein unabdingbarer Konnex | 82
2.3 Relative Inkommensurabilität - Zur Möglichkeit des Vergleichs von Disparitäten | 88

3. Vorgehensweise | 101

3.1 Auswahl der postmodernen Medientheoretiker und ihrer Werke | 101
3.2 Methodik des Theorie Vergleichs - Vergleichsdimensionen | 111

4. Systematische Rekonstruktion und kritischer Vergleich | 125

A) Inhaltliche Dimension (objekttheoretische Ebene) | 125

4.1 Problemhinsicht Medienwandel – Gegenwartsentwürfe und Zukunftsszenarien | 125
4.1.1 Marshall McLuhan: The medium is the message/massage | 126
4.1.2 Jean Baudrillard: Simulationsthesen | 135
4.1.3 Paul Virilio: Dromologie | 146
4.1.4 Friedrich A. Kittler: Medienarchäologie | 153
4.1.5 Vilém Flusser: Kommunikologie | 162
4.1.6 Resümee der Problemhinsichten und kritischer Vergleich | 172
4.2 Problemlösungen – Subversive Strategien und ethische Forderungen | 188
4.2.1 Marshall McLuhan: Von schwebenden Urteilen und Meeresstrudeln | 188
4.2.2 Jean Baudrillard: Von Straßenprotesten zur Verführung | 190
4.2.3 Paul Virilio: Unfälle, Unterbrechungen und Entschleunigung | 198
4.2.4 Friedrich Kittler: Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften | 202
4.2.5 Vilém Flusser: Technoimaginieren | 204

4.2.6 Resümee der Problemlösungen und kritischer Vergleich | 209

B) Strukturelle Dimension (metatheoretische Ebene) | 215

4.3 Begrifflichkeiten und theoretische Voraussetzungen – Medien und Kommunikation | 215
4.3.1 Marshall McLuhan: Medien als Extensionen des Körpers | 215
4.3.2 Jean Baudrillard: Medien als Produzenten von Nicht-Kommunikation | 219
4.3.3 Paul Virilio: Medien als Fahrzeuge und Katalysatoren von Geschwindigkeit | 224
4.3.4 Friedrich Kittler: Medien als Aufschreibesysteme | 227
4.3.5 Vilém Flusser: Medien als Codestrukturen | 231
4.3.6 Resümee der Begrifflichkeiten und kritischer Vergleich | 242
4.4 Abstraktionsgrad und Reflexionstiefe | 250
4.5 Strukturmerkmale | 253
4.5.1 Marshall McLuhans Mosaikmethode | 254
4.5.2 Jean Baudrillards verführerischer Diskurs | 264
4.5.3 Paul Virilios militante Logik | 269
4.5.4 Friedrich Kittlers Technikfachjargon | 276
4.5.5 Vilém Flussers nomadisches Denken | 281
4.5.6 Resümee der Strukturmerkmale und kritischer Vergleich | 287

C) Kontextuelle Dimension (hintergrundtheoretische Ebene) | 295

4.6 Soziale Voraussetzungen - Eine sozial- und theoriegeschichtliche Einordnung | 295
4.6.1 Marshall McLuhan: Von Kunst, Literatur und der Toronto School | 296
4.6.1.1 Marshall McLuhans soziohistorischer Kontext: Die 60er Jahre und die Popkultur | 296
4.6.1.2 Marshall McLuhans theorie- und ideengeschichtlicher Kontext | 299
4.6.2 Jean Baudrillard und das Ende der politischen Utopien | 306
4.6.2.1 Jean Baudrillards soziohistorischer Kontext: Die Maiunrahen 1968 | 306
4.6.2.2 Jean Baudrillards theorie- und ideengeschichtlicher Kontext | 309
4.6.3 Paul Virilio: Von Kirchen, Bunkern, Architektur und Krieg 323
4.6.3.1 Paul Virilios soziohistorischer Kontext: Kriegserfahrungen | 323
4.6.3.2 Paul Virilios theorie- und ideengeschichtlicher Kontext | 326
4.6.4 Friedrich Kittler: Von Foucault bis zur Informationstheorie | 333
4.6.4.1 Friedrich Kittlers soziohistorischer Kontext: Die apolitischen 1968er und der Kalte Krieg
333
4.6.4.2 Friedrich Kittlers theorie- und ideengeschichtlicher Kontext 335
4.6.5 Vilem Flusser: Persönliche und akademische Entwurzelung | 345
4.6.5.1 Vilem Flussers soziohistorischer Kontext: Bodenlosigkeit | 345
4.6.5.2 Vilem Flussers theorie- und ideengeschichtlicher Kontext 350
4.6.6 Resümee der sozialen Voraussetzungen und kritischer Vergleich | 359
4.6.6.1 Resümee des soziohistorischen Kontextes 359
4.6.6.2 Resümee des theorie- und ideengeschichtlichen Kontextes | 361

5. Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse 367

5.1 Postmoderne Medientheorien und die These der relativen Inkommensurabilität | 367
5.1.1 Ergebnismatrix des Theorievergleichs - Eine tabellarische Synopse 373
5.1.2 Vergleichslogische Ergebnismatrix | 373
5.2 So far - Diskussion und kritische Relektüre der postmodernen Medientheorien | 374
5.2.1 Anything goes! Unsere postmoderne Postmoderne | 374
5.2.2 Die großen Medienerzählungen der Postmoderne | 377
5.2.2.l Die Metaerzählung des medialen Fortschritts - Marshall McLuhan | 378
5.2.2.2 Die Metaerzählungen des Endes - Jean Baudrillard und Paul Virilio 379
5.2.2.3 Die Weiterführung der Metaerzählung Materialismus, eine moderne Kippfigur - Friedrich Kittler | 385
5.2.2.4 Das Ende der Metaerzählungen - Vilem Flusser | 389
5.2.2.5 Fazit V 391
5.3 And from now on? - Wissenschaftliche Anschlussfähigkeit | 393

6. Fazit, Ausblick und Bewertung der eigenen Arbeit | 415

7. Literaturverzeichnis 421