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Antike Ungewöhnliche Quellen für den Geschichtsunterricht
Antike
Ungewöhnliche Quellen für den Geschichtsunterricht




Tobias Arand, Christian Bunnenberg, Holger Dietrich, Martin Fell

Wochenschau Verlag
EAN: 9783734415012 (ISBN: 3-7344-1501-2)
372 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, Januar, 2025

EUR 32,90
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
„Antike. Ungewöhnliche Quellen für den Geschichtsunterricht“, erschienen 2025 im Wochenschau-Verlag, ist ein Buch, das in mehrfacher Hinsicht überrascht – und begeistert. Es versammelt eine Auswahl von Quellen, die im gängigen Schulbuchalltag eher selten eine Rolle spielen: Briefe, Inschriften, Flüche, Alltagsgegenstände und andere „Randquellen“, die den Blick auf das antike Leben ungemein bereichern. Gerade durch diese Perspektivverschiebung gelingt es dem Band, einen frischen Zugang zur Antike zu eröffnen, der weit über die sonst häufig üblichen Politik- und Kriegsthemen hinausgeht.
Besonders überzeugend finde ich die didaktische Aufbereitung: Die Quellen sind nicht nur sorgfältig ausgewählt und kommentiert, sondern stets mit Blick auf ihre Verwendbarkeit im Unterricht kontextualisiert. Dabei werden gezielt Impulse für die Sekundarstufen I und II gesetzt – mit konkreten Fragestellungen, Ideen zur Einbettung in Unterrichtsreihen und Hinweisen auf fachliche und methodische Potenziale. Es zeigt sich: Auch scheinbar kuriose oder fragmentarische Zeugnisse können produktive Anstöße zum historischen Denken liefern – oft sogar eindrücklicher als die bekannten „großen“ Texte.
Für die Unterrichtsvorbereitung bietet der Band eine echte Fundgrube. Er eignet sich sowohl zur Ergänzung bestehender Materialien als auch als Grundlage für neue, schülernahe Zugänge. Wer Schülerinnen und Schüler dafür gewinnen will, sich intensiver mit dem Alltag, der Kultur und der Gedankenwelt der Antike auseinanderzusetzen, wird in diesem Buch zahlreiche Anknüpfungspunkte finden. Es ist eine klare Empfehlung für alle, die den Geschichtsunterricht lebendiger und zugleich fachlich differenzierter gestalten möchten.
Verlagsinfo
Die griechisch-römische Antike war eine faszinierende Epoche, die eine Fülle von Bild-, Text- und Sachquellen hinterlassen hat. Insbesondere im nichtgymnasialen Geschichtsunterricht schrumpft das Altertum jedoch oft auf ein stark reduziertes Zerrbild zusammen und die Quellenauswahl der Schulbücher ist sehr überschaubar. Dieser Band macht Lehrer*innen ein Quellenangebot auf Höhe der althistorischen Forschung, das über die Schulbücher hinausgeht und so ein sinnliches wie selbstdenkendes Lernen über die Antike ermöglicht. Ereignis-, Alltags-, Sozial- und Rezeptionsgeschichte werden dabei umfangreich berücksichtigt und schüler*innengerecht aufbereitet.

Dr. TOBIAS ARAND ist Professor für Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, Autor und Herausgeber zahlreicher Schriften zur Alten Geschichte, Geschichte des 19./20. Jahrhunderts und zur Geschichtsdidaktik.

Dr. CHRISTIAN BUNNENBERG ist Professor für Didaktik der Geschichte und Public History an der Ruhr-Universität Bochum, Autor und Herausgeber zahlreicher Schriften zur Geschichte des 19./20. Jahrhunderts, zur Geschichtsdidaktik und zur Public History.

Dr. HOLGER DIETRICH ist Akademischer Rat in der Abteilung für Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte der Antike sowie der Landesgeschichte.

Dr. MARTIN FELL ist habilitierter Historiker. Neben Projektarbeit im In- und Ausland forschte und lehrte er an den Universitäten Münster, Bremen, Kiel, Eichstätt und Trier sowie an der PH Ludwigsburg.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber





TOBIAS ARAND

Kurze Geschichte der Beschäftigung mit der Antike

1. Quellen zur Geschichte der Beschäftigung mit der Antike

2. Ästhetische Diskussionen über die Antike in der Zeit der Aufklärung

3. Die Laokoon-Gruppe als wichtiger Wegbereiter der Rezeption antiker Kunst

4. Goethes Auseinandersetzung mit der Antike

5. Die Entwicklung der modernen Geschichtswissenschaft

6. Kritik der naiven Antikenbegeisterung





TOBIAS ARAND

Quellenkunde zur Antike

1. Textquellen

1.1 Geschichtsschreibung

1.2 Gesetze und Urkunden

1.3 Die römische Literatur liebte Spott

1.4 Inschriften

2. Sachquellen

2.1 Münzen

2.2 Gebäude

2.3 Gebrauchsgegenstände

3. Menschliche und tierische Überreste

4. Bildquellen

4.1 Bildende Kunst

4.2 Graffiti





MARTIN FELL

Quellen zur Geschichte des antiken Griechenland

1. Der antike Historiker

2. Die Nachbarn der Griechen

2.1 Das Problem des Zugangs

2.2 Die Perser

2.3 Assyrien mit Babylon

3. Kindheit/Jugend im antiken Griechenland

3.1 Archäologische Zeugnisse über das Kindesalter

4. Schule/Lernen/Schrift

4.1 Bedeutung von Schrift

4.2 Schriftentwicklung in Griechenland

5. Leben der Erwachsenen

5.1 Haus und Hof

5.2 Figürliche Darstellungen von Tätigkeiten um den Haushalt

5.3 Spinnen und Weben

6. Spiel und Sport

6.1 Knöchelspiel

6.2 Ballspiele

6.3 Große Sportveranstaltungen/Panhellenische Spiele

7. Krankheit

7.1 Krankenpflege bei anderen

7.2 Krankenpflege in Griechenland

8. Tod und Totengedenken

8.1 Bei Anderen . 123

8.2 Tod und Totengedenken bei den Griechen . 125

8.3 Graborte in archaischer und klassischer Zeit . 129

8.3.4 Lekythen

8.4 Trost

9. Religion

9.1 Hephaistos – Gott des Feuers und der Schmiedekunst

9.2 Kult/Götterverehrung

9.3 Heroen/Halbgötter – Ein besonderer Held: Herakles

10. Zum politischen Leben

10.1 Wechsel von Organisationsformen eines Bürgerverbandes

10.2 Athen

10.3 Funktionieren einer Polis – Rechtsprechung

10.4 Funktionsweise der Gerichtshöfe in der Spätklassik

11. Personen

11.1 Alexander

11.2 Kleopatra VII

12. Waffen und Rüstung

12.1 Tropaion

13. Flotte – Die Trïere

14. Kriege und Schlachten

14.1 Perserkriege (490–479 v. Chr.)

14.2 Alexanderzug





HOLGER DIETRICH

Quellen zur Geschichte des Römischen Reiches

1. Der Gründungsmythos

2. Die Frühzeit Roms – Was können wir darüber wissen?

3. Die Republik

3.1 Der Ständekampf

3.2 Die Eroberung der italischen Halbinsel

3.3 Die mittlere Republik

3.4 Die späte Republik: Staatskrise, Bürgerkrieg und Ende der Republik

4. Die Kaiserzeit

4.1 Das Zeitalter des Augustus

4.2 Antike Beurteilungen der Kaiser

4.3 Rom, ein Vielvölkerstaat

4.4 Nero

5. Aspekte des alltäglichen Lebens

5.1 „Alle Wege führen nach Rom“: Römischer Straßenbau

5.2 Ein Tag in der Großstadt

5.3 Erziehung und Bildung

5.4 Handwerk

5.5 Römische Spiele

5.6 Luxus und Luxuskritik

5.7 Das Verhältnis der Geschlechter in der römischen Gesellschaft

5.8 Der Vesuvausbruch 79 n. Chr. 

6. Vom humanitären Kaisertum in die Zeit der Soldatenkaiser

6.1 Das Römische Reich im friedlichen 2. Jh. 

6.2 Das Reich im Krisenmodus – das 3. Jh.

7. Das Reich in der Spätantike

7.1 Der Aufstieg des Christentums

7.2 Die Umwandlung des Reichs in ein christliches Reich

7.3 Eine Beschreibung Roms aus dem 4. Jh. 

7.4 Eine spätantike Rechtssammlung

7.5 Das Ende Westroms





CHRISTIAN BUNNENBERG

Nachleben der Antike in der modernen Geschichtskultur

1. Von der „Schlacht bei den Thermopylen“ zu „300“

2. „Als die Römer frech geworden ...“ Die Varusschlacht als Ereignis und Erinnerung

3. „Ganz Gallien ...?“ Römische Geschichte im Comic