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Amartya Sen zur Einführung
Amartya Sen
zur Einführung




Christian Neuhaeuser

Junius Verlag
EAN: 9783885060765 (ISBN: 3-88506-076-0)
192 Seiten, paperback, 12 x 17cm, 2013

EUR 13,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen (*1933) gehört zu den weltweit bedeutendsten Intellektuellen unserer Zeit. Dies kommt nicht nur im Nobelpreis für Ökonomie von 1998 zum Ausdruck, sondern auch in mittlerweile über neunzig überall auf der Welt verliehenen Ehrendoktorwürden. Sen hat wesentliche Beiträge zur Sozialwahltheorie, zur Grundlagenökonomie, Entwicklungs- und Wohlfahrtsökonomie sowie zur Moralphilosophie, Gerechtigkeitstheorie und politischen Philosophie geleistet. Diese Einführung geht von der Einsicht aus, dass Sen über all seine Arbeiten hinweg eine eigene Vorstellung von Freiheit ausgearbeitet hat. Entlang dieses Leitmotivs gliedert sie das Werk von Sen in vier thematische Abschnitte: Rationalität und Freiheit, Entwicklung und Freiheit, Gerechtigkeit und Freiheit sowie Identität und Freiheit.

Christian Neuhäuser ist Studiendirektor für Philosophie und Management sowie für Philosophie und Medizin an der Universität Luzern.
Rezension
Wer einen kompakten Überblick über das Denken und das Werk Amartya Sens sucht, sei auf diesen Band der Reihe "Zur Einführung" aus dem Hamburger Junius-Verlag verwiesen. Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen (*1933), der 1998 den Nobel-Preis für Witschaftswissenschaften erhielt für seine Arbeiten zur Wohlfahrtsökonomie, zur Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung und zum Lebensstandard, hat wesentliche Beiträge zur Sozialwahltheorie, zur Grundlagenökonomie, Entwicklungs- und Wohlfahrtsökonomie sowie zur Moralphilosophie, Gerechtigkeitstheorie und politischen Philosophie vorgelegt. Er verbindet buddhistische, hinduistische und islamische Vorstellungen mit den westlichen Denkmodellen und zeigt überzeugende Perspektiven für eine gerechtere Welt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Problematik der Armut und die Wohlfahrtsökonomie. Er ist Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts). Auf Sens Vorschläge geht die Einrichtung des Index der menschlichen Entwicklung zurück, den das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen seit 1990 regelmäßig aktualisiert herausgibt. Ziel von Sens Forschungen ist u.a. ein Ausbau der Methodik zur Erfassung und Messung sozialer Ungleichheit und Armut. In seiner Ausarbeitung zur Idee der Gerechtigkeit (ursprünglich: 2010) verbindet Sen u.a. die Ideen des Capability Approach und der Sozialwahltheorie, um eine Gerechtigkeitstheorie zu skizzieren, die er denen von John Rawls, Immanuel Kant, David Hume oder Jean-Jacques Rousseau entgegenstellt. Er kritisiert deren Theorien, weil sie ihm zufolge nur die idealtypische gerechte Welt definierten, was die ethische Evaluierung von realen Zuständen kaum möglich mache. Statt nach dem vollkommen Gerechten zu suchen wie Rawls, will er lieber dem offenkundigen Unrecht vorbeugen. Letztlich sucht Sen die abstrakte Theorie Rawls durch einen empirisch gesättigten Kasualismus zu ersetzen. Sen betont vor allem die Wichtigkeit der praktischen Realisierbarkeit von konkreten Maßnahmen zur Behebung manifester Ungerechtigkeit. In der Debatte um die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls vertrat Sen außerdem die Auffassung, dass es vorrangig nicht um die Verteilung von Gütern gehe, sondern um Verwirklichungschancen, die Menschen erreichen können. Entscheidend für die Qualität des Lebens sei nicht das Einkommen, denn auch bei einem guten Einkommen können Unterdrückung und Unfreiheit bestehen. Auch hat Sen eine eigene Vorstellung von Freiheit ausgearbeitet. Entlang dieses Leitmotivs gliedert diese Einführung das Werk von Sen in vier thematische Abschnitte: Rationalität und Freiheit, Entwicklung und Freiheit, Gerechtigkeit und Freiheit sowie Identität und Freiheit.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Eine Sozialtheorie muss etwas darüber sagen, wer die Akteure der Gerechtigkeit sind und wer für politische und ökonomische Freiheit verantwortlich ist. Dafür hat Amartya Sen mit seinen Arbeiten eine wichtige Grundlage gelegt.«
Christian Neuhäuser

Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

1. Rationalität und Freiheit 19

1.1 Sozialwahltheorie und Rationalität 21
1.2 Sozialwahltheorie und Freiheit 32
1.3 Sozialwahltheorie und Gerechtigkeit 38
1.4 Ethik und Ökonomie 45

2. Entwicklung und Freiheit 52

2.1 Freiheit als Ziel von Entwicklung 54
2.2 Der Fähigkeitenansatz 63
2.3 Hungersnöte, Demokratie und Marktzugang 80
2.4 Die aktive Rolle der Frau und ökonomische Entwicklung 86

3. Gerechtigkeit und Freiheit 91

3.1 Die Idee der Gerechtigkeit 92
3.2 Öffentlicher Vernunftgebrauch und kollektives Entscheiden 102
3.3 Demokratie und globale Gerechtigkeit 108
3.4 Menschenrechte, Fähigkeiten und Freiheit 114

4. Identität und Freiheit 122

4.1 Identität, Kultur und Religion 123
4.2 Multikulturalismus, Globalisierung und Freiheit 128
4.3 Ein streitbarer Inder 133
4.4 Indien in der Welt 140

Schluss 146

Anhang

Anmerkungen 152
Literatur 168
Zeittafel 179
Personenregister 181
Über den Autor 183