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Immanuel Kant zur Einführung
Immanuel Kant
zur Einführung




Arno Schubbach

Junius Verlag
EAN: 9783960603313 (ISBN: 3-9606033-1-2)
218 Seiten, paperback, 12 x 17cm, August, 2022

EUR 15,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Werke Immanuel Kants prägen philosophische und gesellschaftliche Debatten bis heute. Dies mag überraschen, da Kant der Ruf eines unzugänglichen, trockenen Systematikers vorauseilt. Ein zweiter Blick lässt aber andere Seiten hervortreten: Kant polemisiert gegen die philosophische Tradition, die ihn selbst prägte, lässt sich streitlustig auf Debatten ein und nimmt regen Anteil an aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit. Seine Philosophie entfaltet sich in diesen Auseinandersetzungen, so dass auch seine drei Kritiken keineswegs bloß ein vorgefasstes System ausführen. Sie lassen vielmehr in beharrlicher Arbeit ein Denken Gestalt annehmen, das seine Prämissen prüft und überdenkt, wenn es notwendig ist. Gerade deshalb sind Kants Texte bis heute ein Anstoß zu philosophieren.

Arno Schubbach ist Dozent an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel und Privatdozent für Philosophie an der Universität Basel. Schwerpunkte seiner historischen Forschung sind die Philosophie um 1800 und ihre Beziehungen zu Wissenschaften und Künsten sowie Kulturphilosophien und -theorien des 20. Jahrhunderts.
Rezension
Dieser Band führt kompakt in Kants Gesamtwerk ein; es handelt sich bewußt um eine Einführung aus der gleichnamigen Reihe. Der Königsberger Philosoph (1724–1804) gilt nicht nur wegen seiner stilisierten Satzbildung als kompliziert. Kant ist für Aufklärung und Moderne, für Philosophie und Ethik und für Religion und Vernunft gleichermaßen bedeutsam. Er verwirft kritisch die Gottesbeweise in »Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes« (1763) und lässt endlich nur ein Argument zu, das sich auf die »apriorische Notwendigkeit« des Daseins Gottes stützt. Er will in seiner »Kritik der reinen Vernunft« eine »kopernikanische Wende« in der Philosophie herbeiführen, indem er den seiner Meinung nach naiven Glauben des Rationalismus und Empirismus an die Objektivität der Erkenntnis kritisiert. Erkenntnis kommt nach Kant immer nur im Zusammenspiel von Anschauung und Denken zustande. In der Ethik versucht Kant ein oberstes Begründungsprinzip für Handlungen bzw. Normen aufzustellen; der berühmte kategorische Imperativ: »Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie allgemeines Gesetz werde« (»Grundlegung zur Metaphysik der Sitten«, 1785).

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe "Zur Einführung":
1977 als sozialistische Initiative gestartet, die philosophisches Wissen allgemein zugänglich machen und so den Marsch durch die Institutionen theoretisch ausrüsten sollte, hat die Reihe zur Einführung in über vierzig Jahren mehrere Wandlungen erlebt. Geblieben ist die Kombination von Wissensvermittlung und gründlicher Analyse, die bis heute stilbildend wirkt. Zur Einführung vermittelt anschaulich, was kritisches Denken und Forschen heute zu leisten vermögen.
Zur Einführung ist für Leute geschrieben, denen daran gelegen ist, sich über bekannte und manchmal weniger bekannte Autor(inn)en und Themen zu orientieren. Sie wollen klassische Fragen in neuem Licht und neue Forschungsfelder in gültiger Form dargestellt sehen.
Zur Einführung ist von Leuten geschrieben, die nicht nur einen souveränen Überblick geben, sondern ihren eigenen Standpunkt markieren. Vermittlung heißt nicht Verwässerung, Repräsentativität nicht Vollständigkeit. Die Autorinnen und Autoren der Reihe haben eine eigene Perspektive auf ihren Gegenstand, und ihre Handschrift ist in den einzelnen Bänden deutlich erkennbar.
Zur Einführung ist in der Hinsicht traditionell, dass es den Stärken des gedruckten Buchs — die Darstellung baut auf Übersichtlichkeit, Sorgfalt und reflexive Distanz, das Medium auf Handhabbarkeit und Haltbarkeit — auch in Zeiten liquider Netzpublikationen vertraut.
Zur Einführung bleibt seinem ursprünglichen Konzept treu, indem es die Zirkulation von Ideen, Erkenntnissen und Wissen befördert.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung: Kant, ein streitbarer Philosoph 9

2. Kants Leben 13

3. Erkenntnis der Natur 16

3.1 Philosophische Schifffahrten zwischen Metaphysik und Erfahrung 21
3.2 Wie wird apriorische Erkenntnis möglich) 27
3.3 Erkenntnis vermögen 43
3.4 Die äußere Anschauung und ihre apriorische Form 48
3.5 Die Idealität des Raums und die >kopernikanische Drehung< 63
3.6 Der Verstand und die Bestimmung der Erfahrung 74

4. Regeln und Gesetze, Natur und Handlung 99

4.1 Regeln der Erfahrung, Gesetze der Natur 100
4.2 Wie idealistisch ist die Kritik> 105
4.3 Handlung der Synthesis, Freiheit des Handelns 113

5. Handlung aus Freiheit 119

5.1 Wie handeln wir moralisch? 121
5.2 Auf der Schwelle zum Reich der Zwecke 130
5.3 Freiheit im Gesetz 139

6. Zwecke des Handelns, Zwecke der Nature 149

6.1 Der Begriff der Rasse und seine (Un)Zweckmäßigkeit 152
6.2 >Keime< der Kritik der Urteilskraft? 157

7. Erfahrung von Zweckmäßigkeiten 162

7.1 Die reflektierende Urteilskraft und ihr transzendentales Prinzip 166
7.2 Schöne Zweckmäßigkeit 172
7.3 Erhabene Zweckmäßigkeit 180
7.4 Zwecke und Zweckmäßigkeit der Natur 187

8. Jenseits der Kritiken: Natur, Mensch und Kultur 198

Anhang
Anmerkungen 214
Literatur 216
Personen- und Sachregister 224
Über den Autor 228