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Allgemeine Pädagogik
Eine systematisch-problemgeschichtliche Einführung in die Grundstruktur pädagogischen Denkens und Handelns
5. korrigierte Aufl.
Dietrich Benner
Juventa Verlag
EAN: 9783779915188 (ISBN: 3-7799-1518-9)
312 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2001
EUR 17,50 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Diese Allgemeine Pädagogik entwickelt für die in Einzeldisziplinen gegliederte und in Einzeltätigkeiten ausdifferenzierte Pädagogik einen systematisch und problemgeschichtlich ausgewiesenen pädagogischen Grundgedankengang. Ausgehend von einem philosophischen Begriff menschlichen Handelns, der in der Freiheit, Sprachlichkeit und Geschichtlichkeit menschlicher Existenz und Koexistenz begründet ist, werden konstitutive und regulative Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns vorgestellt, die für die Hauptfragestellungen pädagogischer Handlungstheorie und die Grundformen pädagogischen Handelns gleichermaßen fundierend sind. Im Einzelnen wird dies für die Theorie der Erziehung, die Theorie der Bildung und die Theorie pädagogischer Institutionen nachgewiesen. Abschließend wird zwischen Erziehung als einem sich selbst negierenden Gewaltverhältnis, Erziehung durch Unterricht und im Übergang zu intergenerationellem Handeln unterschieden und gezeigt, dass jede dieser Grundformen einer erziehungs-, einer bildungs- und einer institutionstheoretischen Analyse und Kritik bedarf.
Für die vierte Auflage wurde nahezu der gesamte Text neu bearbeitet und aktualisiert. Der Begriff der menschlichen Praxis wurde um Ausführungen zur leiblichen Verfasstheit des Menschen erweitert und die Darstellung der Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns wurde weiter ausdifferenziert. Schließlich werden Überlegungen zur Einheit der Pädagogik angesichts der Vielheit der Bereichspädagogiken zur Diskussion gestellt.
Rezension
Die Allgemeine Pädagogik stellt die Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns vor und rekurriert dabei wesentlich auf die Anthropologie; sie fundiert die Grundformen pädagogischen Handelns; sie bietet den Grundrahmen für die in Einzeldisziplinen ausdifferenzierte Pädagogik und bezieht sich dabei auf die Theorie der Erziehung, die Theorie der Bildung und die Theorie pädagogischer Institutionen. Die Allgemeine Pädagogik sichert die Einheit der Pädagogik angesichts der Vielheit der Bereichspädagogiken. Der Mensch wird vom Autor dieses mittlerweile in 5. Aufl. befindlichen Standardwerks als ein unfertiges Wesen gesehen, das der Praxis bedürftig ist, in der es seine Bestimmung sucht. Die menschliche Gesamtpraxis findet sich in Religion, Ökonomie, Ethik, Kunst und Pädagogik. Pädagogik kann sich mithin nicht in funktionaler und intentionaler Erziehung erschöpfen, sondern ist Grundausdruck des Menschen.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Diese einführende Darstellung der Allgemeinen Pädagogik entwickelt einen problemgeschichtlich orientierten pädagogischen Grundgedankengang, der für die in Einzeldisziplinen gegliederte und in Einzeltätigkeiten ausdifferenzierte Pädagogik insgesamt Geltung beansprucht. Sie geht aus von einer praktisch-philosophischen Bestimmung pädagogischen Handelns im Rahmen menschlichen Handelns und entwickelt so die konstitutiven und regulativen Prinzipien pädagogischer Theorie und Praxis. Auf der Grundlage dieser Prinzipien wird die systematische Gliederung der Erziehungswissenschaft nach handlungstheoretischen Fragestellungen in der Theorie der Erziehung, der Bildung und der pädagogischen Institutionen vorgestellt. Die systematische Dimensionierung der pädagogischen Praxis stellt sich als Handeln in einem sich selbst negierenden Gewaltverhältnis, als erziehender Unterricht und als Übergang zu intergenerationellem Handeln dar.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
1. Einleitung: Von der Schwierigkeit, Notwendigkeit und Möglichkeit einer Allgemeinen Pädagogik 15
1.1 Von der Schwierigkeit, sich über pädagogische Praxis und Pädagogik als Wissenschaft zu verständigen 15
1.2 Von der Notwendigkeit und Möglichkeit Allgemeiner Pädagogik 17
1.3 Vorüberlegungen zu einem praxeologischen Begriff von pädagogischer Praxis und Erziehungswissenschaft 19
2. Zur Stellung der pädagogischen Praxis im Rahmen der menschlichen Gesamtpraxis 29
2.1 Begriff der Praxis 29
2.2 Die zweifache Gefährdung der Praxis, die Gefährdung des Primats der menschlichen Gesamtpraxis und die Gefährdung der Praxis überhaupt 45
2.3 Zur Differenz zwischen Praxis und Berufstätigkeit. Vorläufiger Begriff des pädagogischen Handelns angesichts der Ambivalenz pädagogischer Berufe 51
3. Die Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns 59
3.1 Die konstitutiven Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns 63
3.1.1 Zum historisch-gesellschaftlichen Entdeckungskontext der konstitutiven Prinzipien 63
3.1.2 Das Prinzip der Bildsamkeit als Bestimmtsein des Menschen zu rezeptiver und spontaner Leiblichkeit, Freiheit, Geschichtlichkeit und Sprachlichkeit 71
3.1.3 Das Prinzip der Aufforderung zur Selbsttätigkeit und die Dialektik von Denken und Handeln 80
3.2 Die regulativen Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns 92
3.2.1 Zum Begründungszusammenhang der regulativen Prinzipien 92
3.2.2 Das Prinzip der pädagogischen Transformation gesellschaftlicher Einflüsse in pädagogisch legitime Einflüsse 105
3.2.3 Das Prinzip einer nicht-hierarchischen Ordnung der menschlichen Gesamtpraxis 115
3.3 Vom Zusammenhang der konstitutiven und regulativen Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns 125
4. Die handlungstheoretischen Fragestellungen systematischer Erziehungswissenschaft 129
4.1 Theorie der Erziehung 132
4.1.1 Die Problemverkürzungen intentionaler und funktionaler Erziehungstheorien 132
4.1.2 Der Fragehorizont einer nicht-affirmativen Theorie der Erziehung 142
4.1.3 Zur methodischen Grundstruktur einer nicht-affirmativen pädagogischen Praxis 148
4.2 Theorie der Bildung 150
4.2.1 Die Problemverkürzungen formaler und materialer Bildungstheorien 151
4.2.2 Der Fragehorizont einer nicht-affirmativen Theorie der Bildung 155
4.2.3 Zur thematischen Grundstruktur einer nicht-affirmativen Sinnbestimmung der menschlichen Praxis 164
4.3 Theorie pädagogischer Institutionen 181
4.3.1 Die Problemverkürzungen auf Entinstitutionalisierung setzender und entlastungstheoretisch argumentierender Theorien pädagogischer Institutionen 182
4.3.2 Zum Fragehorizont einer nicht-affirmativen Theorie pädagogischer Institutionen 190
4.3.3 Zur institutioneilen Grundstruktur nicht-affirmativer pädagogischer Praxis 196
5. Die Handlungsdimens ionen der pädagogischen Praxis 207
5.1 Pädagogisches Handeln als sich negierendes Gewaltverhältnis über Unmündige 211
5.1.1 Problemgeschichtliche Hinweise zur Besonderheit pädagogischer Gewaltausübung 212
5.1.2 Möglichkeiten und Grenzen einer legitimen Ausübung pädagogischer Gewalt 220
5.1.3 Voraussetzungen der pädagogischen Praxis als eines sich selbst negierenden Gewaltverhältnisses 229
5.2 Pädagogische Praxis als erziehender und bildender Unterricht 231
5.2.1 Problemgeschichtliche Hinweise zum Verhältnis von Erziehung, Bildung und Unterricht 234
5.2.2 Erziehender Unterricht und die Möglichkeiten und Grenzen einer bildenden Aneignung neuzeitlicher Wissenschaft 248
5.2.3 Voraussetzungen des erziehenden Unterrichts. Zum Problem der Bildung theoretischer und praktischer Urteilskompetenz 274
5.3 Pädagogische Praxis als Einführung in gesellschaftliche Handlungsfelder 285
5.3.1 Problemgeschichtliche Hinweise zur Finalität der pädagogischen Praxis, sich im Übergang zu gemeinsamem Handeln aufzuheben 287
5.3.2 Von den Schwierigkeiten und Möglichkeiten einer intergenerationellen Aufhebung der pädagogischen Praxis in die ausdifferenzierten Formen der menschlichen Gesamtpraxis 291
5.3.3 Voraussetzungen der pädagogischen Praxis im Übergang zur menschlichen Gesamtpraxis: Handeln als Prinzip der Menschwerdung des Menschen 295
6. Ausblick: Die Einheit der Pädagogik, die Vielheit der Bereichspädagogiken und die Grundstruktur erziehungswissenschaftlicher Forschung 303
6.1 Die Argumentationsebenen Allgemeiner Pädagogik 303
6.2 Zur systematischen Struktur der nach Bereichspädagogiken ausdifferenzierten Erziehungswissenschaft 306
6.3 Zur Grundstruktur erziehungswissenschaftlicher Forschung 309
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