|
|
Bei Amazon kaufen|
Umschlagtext
Die Erfahrung der Verletzung der Menschenwürde gehört zu den elementaren Schrecknissen des zwanzigsten Jahrhunderts, so wie die Unantastbarkeit der Menschenwürde zu seinen elementaren Sehnsüchten gehört. Die eine Erfahrung bedingt die andere: Gerade dort. wo Gefährdung erfahren wird, wächst die Sehnsucht nach Rettung.
Was aber soll gerettet werden? Was macht Menschenwürde in Theorie und Praxis aus? Wo liegen die, Wurzeln dieser Leitidee der Moderne? - Diesen Fragen widmen sich Männer und Frauen aus den unterschiedlichsten Fächern und Lebenskontexten. Der Philosoph kommt ebenso zu Wort wie die Politikerin, der Telefonseelsorger wie die lslamwissenschaftlerin, die Kirchengeschichtlerin wie der Befreiungstheologe. Entstanden ist ein Buch, das gerade in der Pluralität seiner Entwürfe und Perspektiven von großer Geschlossenheit ist. Es vermag einer Gesellschaft, die an ihrer Pluralität oft auch leidet, und einer Kirche, die mit ihrer mangelnden Fähigkeit zu akzeptierter Pluralität oft genug Probleme bekommt, zu zeigen, daß die Vielheit der Zugänge und Denktraditionen dort zur Chance reicher Vielfalt werden kann, wo eine Leitidee herrscht, die Horizonte öffnet und dem Menschen mit seinen Freuden und, Leiden, seinen Ängsten und Hoffnungen in den Mittelpunkt stellt. Ziel der Autorinnen und Autoren ist es, zu verdeutlichen, daß Humanität gerade dort gelingen kann, wo man die Würde des je anderen auch in ihrer Brüchigkeit und Gefährdung ernst nimmt. Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
1. DIE PERSPEKTIVE DES GEWESENEN: HISTORISCHE BEITRÄGE Manfred Görg »Ebenbild Gottes» - Ein biblisches Menschenbild zwischen Anspruch und Realität 11 Augustin Müller Psalm 23 als Text persönlicher Frömmigkeit 24 Joachim Kügler Die Würde der Freien. Konzeptionen menschlicher Freiheit bei Paulus und in der Jesustradition 35 Franz Machtlek Menschenwürde und Gewissensfreiheit. Caritas Pirckheimer und die Reformation in Nürnberg 49 Luise Abramowski Die Würde des Christen: ego christi frater. Martin Luther, Predigt am Ostertag 1534 über Joh 20,17 (WA 37, 358-36_3) 72 Pier Virginio Aimone Die Würde der Glaubenden in Recht und Rechtsgeschichte 93 Ciaus Bussmann Kann ein «Kulturkämpfer» in Würde leben? WiIhelm Lehnen, Redakteur in St. Hubert, 1872-1877 111 Bernhard Steinhauf Das Verhältnis der Kirche zu den Menschenrechten: Der Versuch einer historischen Antwort 123 Anni Krug «Dies war ein wahrhaft vornehmer Mann, aber zu vornehm für diese Welt». Didaktische Überlegungen zum Widerstand gegen das Dritte Reich aufgezeigt am Beispiel Ulrichs von Hassell (1881-1944) 140 II. DAS GEWORDENE: BEITRÄGE ZU AKTUELLEN DEBATTEN Annette Schavan Unantastbar und unverletzlich. Der ungläubige Thomas und die Würde des Menschen 149 Ludger Honnefelder Wissenschaft und Ethik: der Menschenrechtsgedanke als Grundlage eines europäischen Konsenses 156 Rotraud Wielandt Die Würde des Stellvertreters Gottes. Zur Interpretation eines Koranworts bei zeitgenössischen muslimischen Autoren 170 Franz Weber Für oder gegen die Armen? Zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte einer notwendigen Grundentscheidung der Kirche 188 Ottmar Fuchs Die Menschen in ihren Erfahrungen suchen. Zur Unentrinnbarkeit und Ambivalenz der persönlichen und gesellschaftlichen Erfahrungsorientierung 209 Ulrike Bechmann Die Würde der Frauen wiedergewinnen. Die Rede von Gott im Kontext der Entwürdigung von Frauen 235 Friedrich Dechant Bewahrung der Würde des Menschen als Herausforderung. Telefonseelsorgegespräche mit Daueranrufenden und Sexanrufern 250 Rainer Bucher Die Würde der Kinder Gottes vor und nach dem Tod. Pastoraltheologische Überlegungen über den Tod, das Jenseits und die Kirche 263 Autorinnen und Autoren 279 Weitere Titel aus der Reihe Theologie in Geschichte und Gesellschaft |